Da sie kein Profi war, arbeitete sie stets nebenher und war ständig unterwegs. Nach einem Unfall verlor sie ihre Lizenz und zog sich in den 1980er-Jahren ganz aus dem Radsport zurück. Sie war damals enttäuscht von den Eifersüchteleien unter den Sportlern und Sportlerinnen, den Dopingfällen und von der fehlenden Unterstützung für den Radsport, weshalb sie dem Sportzirkus den Rücken zuwendete.
Eine Anlaufstelle für sportlich ambitionierte Frauen waren Sportvereine. Schon 1892 wurde Marie Maag aus Zürich erstes weibliches Mitglied des Schweizerischen Velozipedisten Verbands (heute Swiss Cycling ). Meist erhielten die Damen aber keine vollwertige Mitgliedschaft, weshalb sie bei Entscheidungen aussen vor blieben. Auch wurden Wettbewerbe für Frauen von den Vereinsmitgliedern womöglich unterdrückt oder belächelt. Um sich zu behelfen, wurden Frauensportvereine geschaffen.
Mehrmals wöchentlich spannende Storys zur Geschichte der Schweiz: Die Themenpalette reicht von den alten Römern über Auswandererfamilien bis hin zu den Anfängen des Frauenfussballs.
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Ihr Leben werde sich durch diesen größtmöglichen sportlichen Erfolg nicht verändern, wusste Kiesenhofer schon in den Stunden nach ihrem Triumph. Sie werde weiter ihren Job ausüben und die Radkarriere so fortführen wie bisher. Und damit nicht in ein Profiteam wechseln. „Aber dieser Erfolg gibt mir sehr viel Selbstvertrauen. So gesehen werde ich eine andere Person sein.“
Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Twitter): „Bravo Anna Kiesenhofer! Gold beim Rad-Straßenrennen. Ich gratuliere herzlich!“
Ich bekomme noch immer viele schöne Rückmeldungen und Reaktionen. Das ist ein ganz spezieller Moment in meinem Leben.
Ohne Erfolge würde ich diesen Sport mit Sicherheit längerfristig nicht so betreiben. Aber würde das Drumherum nicht stimmen, würde ich es auch nicht machen.
Trotz ihrer Uni-Tätigkeit in der Westschweiz nimmt der Radsport einen großen Teil ihres Lebens ein. „In den letzten eineinhalb Jahren war ich völlig auf Olympia fokussiert“, erklärte die Weinviertlerin auf der Pressekonferenz. „Ich habe alles für ein gutes Resultat geopfert, das hätte ich auch für einen 25. Platz gemacht. Unglaublich, dass es Gold geworden ist.“
Zu ihrem Glauben steht Noemi Rüegg ganz selbstverständlich. Als sie zu Weihnachten 2018 zusammen mit ihrem Bruder Timon ein Radcross-Weltcuprennen im belgischen Namur bestritt, berichtete die Schweizer Regionalzeitung „ Zürcher Unterländer (ZU)“, dass die beiden gläubigen Christen, die in einem christlichen Umfeld aufgewachsen sind, das Weihnachtsfest, fernab der Familie, in Belgien begehen und anschließend zu Hause in Oberweningen nachfeiern werden.
Wie Sie schon sagen: «Heimat». Meine ganzen Freunde und Familie sind hier. Nun, im Radsport, bin ich ohnehin den grössten Teil vom Jahr irgendwo anders, dann geniesse ich die Zeit daheim in Bern umso mehr.
Der Glaube an Gott und der Halt in der Familie haben für Noemi und Timon Rüegg eine große Bedeutung. Dies war im Dezember 2021 in einer Sendung in der TV-Reihe „Fenster zum Sonntag“ zu sehen, wo Timon, Noemi sowie ihr Vater Peter über ihre Leidenschaft für den Radsport sprachen. Darin berichteten sie, dass sie ihr Daheim liebevoll „WG“ nennen. Denn das Leben im Spitzensport ist ein Kommen und Gehen: Radsport-Events findet auf der ganzen Welt statt und die Team-Basis befindet sich im Ausland. Aber in ihrer „WG“ in Oberweningen kommen die Familienmitglieder immer wieder zusammen.
Hergestellt in Hannover
«Veloheldin» lässt mich schmunzeln. Damit habe ich kein Problem. Im Gegenteil finde ich dieses «sich gegen aussen herunterreden und dafür gegen innen umso kompetitiver sein» vieler Schweizerinnen und Schweizer ungesund. Es würde uns guttun, offener zu unseren Ambitionen zu stehen und sich über Erfolge zu freuen. Ich bin stolz darauf, was ich auf dem Rad erreicht habe. Weiten die Medien jedoch mein «Heldentum» auf x Lebensbereiche aus, dann bin ich nicht mehr einverstanden.
Europameisterschaft: 2. Platz Mixed-Staffel, 3.Platz Einzelzeitfahren
Ihre Kopfarbeit und das Training zu kombinieren sei eine große Herausforderung, betonte Kiesenhofer. „Das ist die größte Hürde. Ich muss das gut planen, nicht, dass ich nach einem Fünf-Stunden-Training noch harte Mathematik vor mir habe.“
https://www. tagblatt. ch/sport/die-lange-fahrt-der-perfektionistin-jeannie-longo-ld.691262
Mal ehrlich, ist es nicht doch das Gewinnen?
Dies wurde ihr vom Schweizerischen Rad – und Motorfahrer-Bund zwar erlaubt, unterstützt oder gar gefördert wurde sie jedoch kaum. Da sie kein offizielles Trikot erhielt, startete sie in einem von ihrer Mutter liebevoll selbst genähten roten Leibchen mit Schweizerkreuzen.
Eine große Herausforderung stellte sich für die Rüeggs, als die Eltern sich trennten. Peter Rüegg erklärte, dass er Existenzängste hatte und sich fragte, wie er das alleine „mit den Kids“ schaffen sollte. Dazu sagte er:
„Mein Familie bedeutet mir wirklich sehr viel. Die Familie ist der Key zu allem Erfolg.“
Seit 1984 an Olympischen Spielen
Seit Los Angeles 1984 ist Jeannie Longo bei allen Olympischen Sommerspielen dabeigewesen. Die Einzelgängerin hat in all den Jahren nie einen Freipass verlangt, sondern immer darauf bestanden, dass die Selektion aufgrund der Leistung erfolgen muss. Dies schaffte die Französin im Juni mit dem Gewinn der nationalen Strassenmeisterschaft, ihrem 55. französischen Meistertitel. Dass
sie ihres Alters zum Trotz zu mehr fähig war, als lediglich in Gentlemen-Rennen mitzufahren, bestätigte Longo im Mai im Zeitfahren
Magali Pâche in Sitten: «Die weltbesten Spezialistinnen waren am Start, und ich erreichte mit einer Minute Rückstand auf Christiane Söder den 7. Platz.»
Ich habe über viele Jahre eine gewisse Grundausdauer aufgebaut und immer wieder Dinge unternommen, die mich physisch ans Limit brachten. Von Bern nach St. Gallen mit dem Rennrad, sämtliche Alpenbrevet-Touren alleine abfahren, die Niesen-Treppe in einem Zug so schnell wie möglich hoch – mir gingen die Ideen nicht aus. Das zahlt sich heute aus. Meine Empfehlung: Auf eine gute Ausbildung setzen und den Ausdauersport parallel als Hobby verfolgen. Fehlt die Freude, dann sowieso die Hände weg davon. Wenn Talent vorhanden ist, in ein professionelleres Trainingsregime umsteigen und schauen, was drin liegt.
Für die fordernden Bedingungen in Tokio hatte sie auch die Hitzeanpassung forciert. „Diese Bedingungen liegen mir ohnehin, aber das hat geholfen. Ich habe unter der Hitze nicht gelitten.“ Sie habe in ihrem Sportlerleben herausgefunden, was das Beste für sie sei, meinte Kiesenhofer.
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«Veloheldin» lässt mich schmunzeln. Damit habe ich kein Problem. Im Gegenteil finde ich dieses «sich gegen aussen herunterreden und dafür gegen innen umso kompetitiver sein» vieler Schweizerinnen und Schweizer ungesund. Es würde uns guttun, offener zu unseren Ambitionen zu stehen und sich über Erfolge zu freuen. Ich bin stolz darauf, was ich auf dem Rad erreicht habe. Weiten die Medien jedoch mein «Heldentum» auf x Lebensbereiche aus, dann bin ich nicht mehr einverstanden.
Cosette Québatte wurde 1950 in Les Verrières geboren und lebt noch heute dort. Mit 13 Jahren erhielt sie ihr erstes Velo und schon sehr bald setzte sie sich in den Kopf, Radrennfahrerin zu werden. In zahlreichen Briefen beantragte sie ab 1964 bei der Union Cycliste Suisse eine Schweizer Rennlizenz, doch diese wurde ihr immer wieder verwehrt. Als sie dann 1966 doch noch eine Art Lizenz erhielt, geschah dies mit dem Hinweis, dass es in der Schweiz keine Frauenradrennen gebe und, dass es ihr verboten sei, an Rennen teilzunehmen, an denen lizenzierte Fahrer starteten. Man bemerke das Wort «Fahrer», denn Fahrerinnen gab es damals in der Schweiz noch nicht.
Insbesondere die Bibelstelle Zweiter Timotheus 1,7 habe ihm damals Halt und Richtung gegeben, die er wie folgt zitiert: „Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen der Kraft, Liebe und Besonnenheit.“ Die Wahrheit, die in diesen Worten liegt, habe er „immer wieder erleben“ und sich „daran festhalten“ dürfen. Er habe Gott als präsent erlebt und sinnbildlich als jemanden erfahren dürfen, der ihm auf die Schulter klopft und ihm das Gefühl gibt, bei ihm zu sein.
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Dies ausgerechnet in einer Zeit, in der es langsam mit dem Schweizer Frauenradsport losging: 1982 wurde die erste Schweizer Strassenmeisterschaft für Frauen ausgerichtet. Das Velofahren geniesst Cosette Québatte weiterhin, den Wettkampf hingegen vermisst sie nicht. Ihr Herz schlägt für den Radrennsport, bis heute.
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Auf internationaler Ebene lief es etwas anders: Die erste Strassenweltmeisterschaft wurde 1958 – wenig überraschend – im französischen Reims organisiert. Eine erste Tour de Suisse Women fand bezeichnenderweise erst 1998 statt, eine Tour de France Féminin gab es schon 14 Jahre früher.
Cosette Québatte im Trikot, das ihre Mutter für sie angefertigt hatte, um 1966. Bild: Cosette Québatte
Auch Deutschland zog früh mit, das erste offizielle Damenrennen wurden 1893 in Berlin-Halensee abgehalten. Während einige den Sportlerinnen applaudierten, äusserten sich andere gehässig. So war 1896 in der deutschen Zeitschrift «Jugend» das folgende zu lesen: «Haben Sie jemals etwas Abstossenderes, etwas Hässlicheres, etwas Gemeineres gesehen, als ein mit putherrotem Gesicht, vom Staube entzündeten Augen und keuchenden Lungen auf dem Zweirade dahinrasendes Frauenzimmer? Ich nicht!».
Von Natur aus kompetitiv, hatte ich schon immer Freude daran, auf dem Rad Vollgas zu geben und andere und mich selbst herauszufordern. Da ich mit einem sehr starken Motor gesegnet scheine, lag es irgendwann auf der Hand Wettkämpfe zu bestreiten. Ein nicht unwesentlicher Faktor hierbei war der Radverein Ersigen, wo ich trainierte und gefördert wurde. Wirklich zum ersten Wettkampf im Radsport geschickt hat mich mein erster Trainer Bruno Guggisberg, ohne mir im Voraus gross etwas davon zu erzählen. Nach diesem Sprung ins Kalte Wasser wollte ich sofort den Bättel an den Nagel hängen.
Trotz ihrer Uni-Tätigkeit in der Westschweiz nimmt der Radsport einen großen Teil ihres Lebens ein. „In den letzten eineinhalb Jahren war ich völlig auf Olympia fokussiert“, erklärte die Weinviertlerin auf der Pressekonferenz. „Ich habe alles für ein gutes Resultat geopfert, das hätte ich auch für einen 25. Platz gemacht. Unglaublich, dass es Gold geworden ist.“
Zwei Tage nachdem Lotte Kopecky ihren Titel als Radsportweltmeisterin im Ausscheidungsfahren verteidigt hat, konnte sie am Dienstag auf dem Glasgow Velodrome in Schottland auch den Titel im Punktefahren gewinnen. Die beste belgische Radrennfahrerin der Geschichte holte sich damit ihren sechsten Weltmeistertitel auf der Bahn.
https://www. tagblatt. ch/sport/die-lange-fahrt-der-perfektionistin-jeannie-longo-ld.691262
Eine kleine Geschichte des Frauenradsports
Professioneller Sport wird immer mit viel Fliegen verbunden sein – die besten Athletinnen und Athleten müssen sich irgendwo messen. Das ist alles andere als ökologisch. Zudem steckt hinter dem Sport eine unglaubliche Industrie, deren Botschafter die Topathletinnen und – atlethen sind. Ich stehe dem allem kritisch gegenüber und will trotzdem nicht auf mein Leben im Spitzensport verzichten. Ich versuche, mich so umweltbewusst wie möglich zu verhalten – zum Beispiel Velo oder Zug zu fahren – ohne völlig auf Lebensqualität zu verzichten.
Jeannie Ciprelli-Longo . — Geboren am 31. Oktober 1958 in Annecy. — Wohnhaft in Grenoble. — Seit 1987 mit Patrice Ciprelli verheiratet. — Wichtigste Rad-Erfolge. Olympia: Gold Strasse 1996 Atlanta, Silber Strasse 1992 Barcelona, Silber Zeitfahren 1996 Atlanta, Bronze Zeitfahren 2000 Sydney. — Strassen-Weltmeisterin 1985, 1986, 1987, 1989, 1995. — Zeitfahren-Weltmeisterin 1995, 1996, 1997, 2001. — Bahn. Verfolgungs-Weltmeisterin 1986, 1988, 1989. Punktefahren-Weltmeisterin 1989.
Von Beginn an schien es insbesondere den Französinnen und Belgierinnen gelungen zu sein, sich im Radrennsport hartnäckig durchzusetzen. In Frankreich gab es Ende des 19. Jahrhunderts sogar eine Schule für Berufsfahrerinnen. Die bekannte belgische Radsportlerin Hélène Dutrieu schrieb 1893 Sportgeschichte, als sie hinter ihrem Schrittmacher in einer Stunde 33 Kilometer zurücklegte. 1896 gewann sie ein Zwölftagerennen mit 1264 Kilometern.
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ÖRV-Sportdirektor Christoph Peprnicek: „Ich bin komplett fertig, ich glaube das noch immer nicht. Ich freue mich so für die Anna und auch für den österreichischen Damenradsport. Was da passiert ist, ist ein Wahnsinn. Wir haben gewusst, dass sie am Berg sehr stark ist. Wir haben auch gewusst, dass eine Chance in der Gruppe besteht, aber mit Gold hat, glaub ich, keiner gerechnet. Wir freuen uns natürlich riesig. Ich bin so stolz auf sie und bin so froh, dass das geklappt hat. Ich hoffe, dass das einen Hype für den österreichischen Damenradsport auslösen wird und wir so weiterarbeiten.“
Spezialistin für Hitze
Anbei die beschriebene Doku „Familie im Radsportfieber“ aus der TV-Reihe „Fenster zum Sonntag“:
Europameisterschaft: 2. Platz Mixed-Staffel, 3.Platz Einzelzeitfahren
Neben ihren beiden Titeln im Punktefahren hat sie zwei Regenbogentrikots im Eliminationsrennen (2022 und 2023) und zwei Regenbogentrikots im Mannschaftsrennen mit Jolien D’hoore im Jahr 2017 und Shari Bossuyt im Jahr 2022. In dieser Saison nahm sie aufgrund der vorläufigen Dopingsperre von Bossuyt nicht daran teil.
„In so einer Situation tut es natürlich gut, im Leben einen Halt zu haben, bei dem man weiß, dass nicht nur das Heute wichtig ist, sondern, dass es weitergeht.“
Tillie Anderson (1896)
Der Glaube an Gott und der Halt in der Familie haben für Noemi und Timon Rüegg eine große Bedeutung. Dies war im Dezember 2021 in einer Sendung in der TV-Reihe „Fenster zum Sonntag“ zu sehen, wo Timon, Noemi sowie ihr Vater Peter über ihre Leidenschaft für den Radsport sprachen. Darin berichteten sie, dass sie ihr Daheim liebevoll „WG“ nennen. Denn das Leben im Spitzensport ist ein Kommen und Gehen: Radsport-Events findet auf der ganzen Welt statt und die Team-Basis befindet sich im Ausland. Aber in ihrer „WG“ in Oberweningen kommen die Familienmitglieder immer wieder zusammen.
Keine der von den Niederländerinnen angeführten Favoritinnen hatte die Einzelkämpferin aus Austria nach deren Attacke gleich nach dem Start als gefährliche Rivalin eingestuft. Doch die Außenseiterin zog bis ins Ziel durch, hatte 50 Kilometer vor dem Ziel des 137-km-Bewerbs noch fast sechs Minuten Vorsprung, ließ rund zehn Kilometer später auch die letzten zwei der vier Fluchtgefährtinnen hinter sich und vollendete den Coup in großartiger Manier. Die Mathematikerin hatte perfekt kalkuliert.
Swiss Cycling Award als Schweizer Radsportlerin des Jahres
Matilda „Tillie“ Anderson Sjöberg (* 23. April 1875 in Grevie församling, Skåne, Schweden; † 29. April 1965 in Chicago) war eine US-amerikanische Radrennfahrerin.
Wie Kopecky nach dem Rennen sagte, sei dieser Sieg die Belohnung für jahrelanges schweres Training.
Wie Kopecky nach dem Rennen sagte, sei dieser Sieg die Belohnung für jahrelanges schweres Training.
Bis Radsportlerinnen an den Olympischen Spielen teilnehmen durften, mussten sie lange warten: Erst seit 1984 sind sie an den Strassenradrennen mit von der Partie. Zwar führten die Industrialisierung, der soziale Wandel und der Umstand, dass auch Frauen arbeiten gingen, bereits im Jahr 1900 zu den ersten olympischen Frauenwettkämpfen; sie massen sich jedoch in eher aristokratischen Sportarten wie Segeln, Tennis, Golf und Krocket. Diese konnte man im züchtigen weiten Kostüm ausüben und sie waren nicht zu verausgabend. Es kamen aber immer mehr Sportarten hinzu: zunächst Bogenschiessen 1904 und Eiskunstlauf 1908, im Jahr 1912 sogar Schwimmen. Man stelle sich die Reaktionen auf das weibliche Schwimmkostüm vor.
Ihre Kopfarbeit und das Training zu kombinieren sei eine große Herausforderung, betonte Kiesenhofer. „Das ist die größte Hürde. Ich muss das gut planen, nicht, dass ich nach einem Fünf-Stunden-Training noch harte Mathematik vor mir habe.“
Die Schweizer Radsportlerin Noemi Rüegg gab aktuell der Schweizer Tageszeitung Blick Einblicke in ihr Leben als Radprofi. In dem Artikel mit der Headline „Sie ist unser großes Rad-Talent“ wird berichtet, dass der 21-Jährigen Harmonie unter Menschen sehr wichtig ist. Als Grund dafür wird ihr Glauben an Gott und ihre Charaktereigenschaft der Hilfsbereitschaft angegeben.
Eine Anlaufstelle für sportlich ambitionierte Frauen waren Sportvereine. Schon 1892 wurde Marie Maag aus Zürich erstes weibliches Mitglied des Schweizerischen Velozipedisten Verbands (heute Swiss Cycling ). Meist erhielten die Damen aber keine vollwertige Mitgliedschaft, weshalb sie bei Entscheidungen aussen vor blieben. Auch wurden Wettbewerbe für Frauen von den Vereinsmitgliedern womöglich unterdrückt oder belächelt. Um sich zu behelfen, wurden Frauensportvereine geschaffen.
Velofahren finde ich etwas total Schönes und Befreiendes. Die Grenzen setzt die Natur oder der eigene Körper, alles andere ist frei. Es gefällt mir, den eigenen Körper zu stärken und meine Kraft zu fühlen. Auf dem professionellen Niveau, auf dem ich trainiere, ist Velofahren zwar ab und an mehr Leiden als Leidenschaft. Aber mit alldem, was ich im Abenteuer Radsport erleben darf und mit den vielen Erfolgen, ist es mir das mehr als Wert.
Für die fordernden Bedingungen in Tokio hatte sie auch die Hitzeanpassung forciert. „Diese Bedingungen liegen mir ohnehin, aber das hat geholfen. Ich habe unter der Hitze nicht gelitten.“ Sie habe in ihrem Sportlerleben herausgefunden, was das Beste für sie sei, meinte Kiesenhofer.
Neben ihren beiden Titeln im Punktefahren hat sie zwei Regenbogentrikots im Eliminationsrennen (2022 und 2023) und zwei Regenbogentrikots im Mannschaftsrennen mit Jolien D’hoore im Jahr 2017 und Shari Bossuyt im Jahr 2022. In dieser Saison nahm sie aufgrund der vorläufigen Dopingsperre von Bossuyt nicht daran teil.
Schweizer Radrennfahrerin Noemi Rüegg: „Gott gibt mir Kraft“
Zwei Tage nachdem Lotte Kopecky ihren Titel als Radsportweltmeisterin im Ausscheidungsfahren verteidigt hat, konnte sie am Dienstag auf dem Glasgow Velodrome in Schottland auch den Titel im Punktefahren gewinnen. Die beste belgische Radrennfahrerin der Geschichte holte sich damit ihren sechsten Weltmeistertitel auf der Bahn.
Noemi Rüegg gehört zu den großen Nachwuchshoffnungen in der Schweizer Radsportszene. Im vergangenen Jahr fuhr die Schweizer Junioren-Meisterin der Jahre 2018 und 2019 die Tour des Suisse der Frauen, war die beste Nachwuchsathletin an der Spanienrundfahrt und ist schweizweit die drittschnellste Frau mit dem Rad.
Vielleicht hilft ein Blick zurück auf die Geschichte des Frauenradsports, um die schwierige Situation für ambitionierte weibliche Sportlerinnen in den 1960er/70er-Jahren besser zu verstehen.