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Drais selbst hat das als Motivation genannt. Mit Dampffahrzeugen wurde bereits seit gut 40 Jahren experimentiert. Doch sie waren zu schwer, aufwendig und teuer, um das Pferd bei alltäglichen Aufgaben zu ersetzen: beim Transport kleinerer Lasten und von Menschen.
Der Freiherr kam auf eine höchst pragmatische Lösung für Mobilität bei geringem materiellen Aufwand. Seine „Laufmaschine“, die man später Draisine und Velocipede nennen sollte: ein Längsbalken mit Sattel und Rädern an beiden Enden – und zwar hintereinander, eine völlig neue Idee. Das Vorderrad war beweglich und lenkbar.
Das flexibelste Vehikel seiner Zeit
Man stieß sich mit den Füßen ab und ließ sich rollen. Und das nicht schlecht, denn Drais hatte kluge Proportionen gefunden: Der Radstand war lang genug, um einen leidlich ruhigen Geradeauslauf zu ermöglichen. Die Lenkung lag weit genug vorgelagert, um hinreichend stabil zu sein. Zudem war die ganze Holzkonstruktion nicht schwerer als 20 Kilogramm, etwa das Gewicht eines einfachen modernen Tourenrades.
So wuchtig und wenig elegant uns das Drais-Rad heute erscheint, ermöglichte es doch ungewöhnlich agile Bewegung, wie Drais schon bald unter Beweis stellen sollte.
Radler: E-Bikes – die Geschichte der elektrischen Trethilfe
Im Jahr 1816 gab es Frost bis in den Sommer hinein, 1817 begann kaum besser. Drais stellte seine Maschine offiziell vor – und löste Begeisterung aus. Seine berühmte Testfahrt war eine Inszenierung vor Publikum, eine Demonstration der Möglichkeiten: Die 14-Kilometer-Strecke reichte über gut ausgebaute Straßen in seinem Mannheimer Quartier zum Schwetzinger Relaishaus und wieder zurück. Er war keine Stunde unterwegs – und mit 15 km/h schneller als die übliche Postkutsche.
Die Draisine erlebte daraufhin einen Siegeszug: Wo es halbwegs ordentliche Straßen gab, verbreitete das Konzept sich rasant. Drais und andere markierten immer neue Rekorde, um das Potenzial des „Schnelllaufrades“ zu beweisen. Auf Tempofahrten folgten Langstrecken, wie etwa 1818 gleich zweimal von Mannheim nach Paris. Die zweite Fahrt, immerhin mehr als 450 Kilometer, übernahm Drais selbst.
Was ein weit entfernter Vulkan mit Hungersnot und Futterkrise zu tun hat, sollte man erst viel später begreifen. Jedenfalls war der Bedarf an Ersatzfahrzeugen als günstige Alternative zum Pferd groß. Drais bekam ein Patent über zehn Jahre zugesprochen; es schien, als würde die Draisine ihm eine goldene Zukunft bescheren. Ab Mitte 1817 aber verschwand der Ascheschleier aus der Atmosphäre – und bald normalisierten sich die Ernten.
Drais unter Druck
Allmählich verflog der Schock der Katastrophenjahre, die Pferdebestände erholten sich, auf Straße und Schiene begannen Dampffahrzeuge sich als Güter – und Massentransportmittel durchzusetzen – und beinahe war es wieder vorbei mit per Muskelkraft betriebenen Zweirädern. Zumal die Draisinenfahrer lieber Gehsteige als zerfurchte, oft schlammige Straßen nutzten und mit Fußgängern aneinandergerieten.
Bereits Ende 1817 kam das erste Gehweg-Fahrverbot in Mannheim, 1818 dann in Paris und 1819 in London, New York, Kalkutta, Philadelphia. Das zeigt, in welchem Tempo Drais‘ Erfindung sich verbreitete. Die Verbannung auf die Straße bremste die Erfolgsgeschichte buchstäblich aus. Weil außerdem die meisten verkauften Draisinen unlizenzierte Plagiate waren, profitierte der Freiherr finanziell kaum davon.
Auf Drais geht auch die zweispurige, auf Schienen laufende Draisine zurück, sie zählte zu seinen späten Erfindungen. Er war durch Großherzog Karl Ludwig Friedrich von Baden zum Professor für Mechanik bestellt worden und konnte sich staatlich alimentiert der Erfinderei widmen. Doch das sollte nicht lange anhalten: Weil sein Vater als Richter einen radikalen Burschenschaftler zum Tode verurteilte, wurde der Sohn Ziel politischer Intrigen. Als Drais 1838 öffentlich seine Sympathie für demokratische Ideen äußerte, begann für ihn ein rapider gesellschaftlicher Niedergang.
Bei der Badischen Revolution von 1848/1849 setzte er ein öffentliches Zeichen durch Verzicht auf seine Adelstitel. Die Revolution scheiterte, Drais starb zwei Jahre später völlig verarmt in Karlsruhe. Dass seine große Erfindung doch noch zu einem Welterfolg werden sollte, nachdem sie 50 Jahre lang fast vergessen war, sollte er nicht mehr erleben.
Von der Notlösung zum Sportgerät
Überlebt hatte es in einer Nische, die bis dahin kein Transportmittel je besetzt hatte. Als man die Draisine nicht mehr zu brauchen glaubte, entdeckte man einen neuen Grund, sie doch zu nutzen: Spaß an der Bewegung.
Für Kinder erklärt: Wer hat das Fahrrad erfunden?
Radl, Bike, Drahtesel, Velo – für Fahrräder gibt es viele verschiedene Begriffe. Meistens hat es zwei, manchmal auch drei Räder. Um voranzukommen, tritt man in die Pedale. Diese treiben eine Kette an, die mit den Rädern verbunden ist. Das war aber nicht immer so. Im Lauf der Zeit haben sich Fahrräder verändert. Den Anfang machte die Laufmaschine. Erfunden hat sie ein Mann namens Karl Drais im Jahr 1817 in Deutschland. Damals konnten die Menschen nur mit Pferden oder Kutschen weitere Strecken zurücklegen. Autos, Eisenbahnen oder gar Flugzeuge gab es zu der Zeit noch nicht. Karl Drais suchte nach einer Alternative zu Reitpferden, und so erfand er ein Laufrad, das später nach ihm auch Draisine genannt wurde. Pedale hatte dieses Urfahrrad noch keine, man musste sich mit den Füßen vom Boden wegstoßen. Und statt aus Metall war es aus Holz und recht schwer. Die ersten Räder mit Pedalen und Fahrradketten wurden erst ein paar Jahrzehnte später erfunden.
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Meilensteine der Fahrradentwicklung
Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel hat sich in den vergangenen 200 Jahren enorm weiterentwickelt. Vom ersten Fahrrad ohne Pedale über das Hochrad mit unterschiedlich großen Rädern bis hin zum modernen Mountainbike brauchte es viel Erfindergeist und gute Ideen.
Von Hans Jürgen von der Burchard
1817: Die Draisine
Den Anstoß zur Entwicklung des modernen Fahrrads gab 1817 der großherzoglich-badische Karl Freiherr von Drais, der 1849 während der Badischen Revolution seinen Adelstitel per Zeitungsanzeige niederlegte und sich fortan Bürger Karl Drais nannte.
Er hatte die Vision eines zweirädrigen, einspurigen Gefährts, auf dem der Fahrer sitzt und sich mit den Beinen abstößt. Die Idee der Laufmaschine war geboren, die dem Fußgänger und sogar der Postkutsche in Punkto Geschwindigkeit deutlich überlegen war.
Der Fahrer sitzt auf einem gepolsterten Holzbalken, dem Teil des Rahmens, an dem die beiden Räder befestigt sind. Das Vorderrad ist lenkbar. Die Laufmaschine hat sogar eine einfache Bremse. In vier Stunden soll Drais auf der Laufmaschine die 50 Kilometer lange Strecke von Karlsruhe nach Kehl zurückgelegt haben.
1861: Der Tretkurbelantrieb
Der Franzose Ernest Michaux (andere Quellen nennen Pierre Lallement) führt angeblich den Tretkurbelantrieb ein, das heißt die Pedale drehen sich mit dem Vorderrad. Um eine höhere Geschwindigkeit zu erzielen, ist das Vorderrad etwas größer als das Hinterrad.
Das sogenannte Tretkurbelveloziped hat einen Metallrahmen, gefederte Sattelträger, Bremsen und Speichenräder mit Vollgummibereifung. Es wird in einer eigens errichteten Fabrik in großen Stückzahlen hergestellt.
1869: Das Hochrad
Noch mehr Tempo erreicht das Hochrad des gebürtigen Elsässers Eugène Meyer in Paris. Der Rahmen ist aus Stahl, ebenso Felgen und Speichen. Die Bereifung ist aus Vollgummi.
Das Vorderrad ist etwa dreimal so groß wie das Hinterrad. In der Folgezeit wird der Radumfang des Vorderrades immer weiter vergrößert. Durch den hohen Schwerpunkt kommt es häufig zu schweren Stürzen.
Hochräder waren besonders schnell – und besonders gefährlich
Um 1878: Das erste Sicherheitsfahrrad
Thomas Shergold baut das erste Sicherheitsfahrrad. Das Besondere an der Konstruktion: Das Hinterrad wird über eine Kette angetrieben. Dadurch kann auf das überdimensionale gefahrenträchtige Vorderrad verzichtet werden. Es ist nur noch so groß wie das Hinterrad.
1885: Das moderne Fahrrad
John Kemp Starleys „Rover “ wird zum Prototyp des modernen Fahrrads. Die Form des Stahlrahmens, die sinnvolle Anordnung der Bedienungselemente, die gleich großen Räder – all das hat sich bis heute im Wesentlichen erhalten. Das „Rover“ ist ein Fahrrad von zeitlos schöner Eleganz.
1888: Durchbruch des Luftreifens
Der irische Tierarzt John Boyd Dunlop erfindet den Luftreifen neu. Schon 1845 hatte der Engländer Robert William Thomson das Patent auf einen luftgefüllten Reifen erhalten. Doch die noch wenig ausgereifte Erfindung war in Vergessenheit geraten.
Erst Dunlop verhilft dem Luftreifen zum Durchbruch und kann die Überlegenheit gegenüber den damals üblichen Vollgummireifen nachweisen.
Heute beliebter denn je
1900: Die Freilaufnabe mit Rücktrittbremse
Die Firma Fichtel und Sachs lässt sich nach amerikanischen Vorbildern (für die auch eine Lizenz bezahlt wurde) eine Freilaufnabe mit Rücktrittbremse patentieren, die sich nach Bedarf auch abschalten lässt.
Ab 1903 wird die Konstruktion unter dem Namen „Torpedo“ produziert. Die Rücktrittbremse sorgt für mehr Sicherheit.
1905: Kettenschaltung mit Umwerfer
Zwar gibt es vereinzelt auch schon Fahrräder mit Gangschaltung, doch diese funktioniert nicht zuverlässig. Der Franzose Paul de Vivie testet erste Kettenschaltungen mit Umwerfer für zwei verschiedene Übersetzungen. Seither wird die bis heute verbreitete Kettenschaltung immer weiter perfektioniert.
1933: Die erste Schnellschaltung
Der italienische Radprofi Tullio Campagnolo präsentiert die erste zuverlässige Schnellschaltung, die er in den folgenden Jahren immer weiter verbessert. Die im selben Jahr gegründete Firma gleichen Namens besteht bis heute und hat sich auf den Radsport spezialisiert.
1981: Das Mountainbike
Nach vielen Detailverbesserungen bringt erst das Jahr 1981 eine echte Neuerung: das Mountainbike. Es ist mit einer fein abgestuften Gangschaltung, breiten geländegängigen Reifen und einem leichten Rahmen ausgestattet.
In den USA nimmt die Firma Specialized die Serienfertigung auf. Mountainbiking wird zum populären Sport.
Wer hat das Fahrrad erfunden? Eine Reise in die Vergangenheit
Seit der Erfindung des Fahrrads sind über 200 Jahre vergangen. Ein historischer Rückblick über die Geschichte des Fahrrads.
So sah wohl das erste Laufrad, erfunden von Karl Freiherr von Drais, aus. | Bild: Thomas Warnack, dpa (Archivbild)
Sollte es zum Zeitpunkt seiner Erfindung den Einsatz von Pferden verringern, gilt es heute als klimaneutrales Fortbewegungsmittel: Vor über 200 Jahren wurde das Fahrrad erfunden und hat sich seitdem stark verändert. Die erste Form des Fahrrads war eine Art Laufrad, mit Rädern und einem Gestell aus Holz. In der Weiterentwicklung kamen dann metallische Räder, ein metallisches Gestell, Pedale und Luftschläuche dazu. In diesem Artikel gehen Sie auf eine historische Reise zur Geschichte des Fahrrads.
Wer hat das Fahrrad erfunden?
Karl Freiherr von Drais hatte 1817 die erste Idee für ein Fahrrad. Es gibt allerdings auch Aufzeichnungen, die von der Erfindung des Fahrrads vor 1817 berichten. Gerade die Nutzungsform von Rädern ist bereits mehrere tausend Jahre alt. Karl von Drais kam jedoch erstmals auf die Idee, zwei Räder hintereinander anzuordnen. Damit ist er der Erfinder des Einspurfahrzeugs.
Wann wurde das Fahrrad erfunden?
Das erste Fahrrad, Draisine, war eine Art Laufrad, bestehend aus zwei Holzrädern, einem Holzrahmen und einem Sattel. In den 1860er-Jahren entwickelte Pierre Michaux das Laufrad weiter. Er entwickelte Kurbeln im Vorderrad, mit denen sich das Fahrrad anschieben ließ.
1870 entwickelte James Starley daraus das Hochrad, das ein großes Vorderrad und ein kleines Hinterrad hatte. Es war aus Stahl und hatte erstmals Gummireifen. Aufgrund seiner hohen Sitzposition, über 1,5 Meter, sorgte es jedoch für viele Unfälle.
Ende der 1870er-Jahre entwickelte Henry Lawson sein Sicherheits-Niederrad, das unserem heutigen Fahrrad am nächsten kommt. Hinzu kommen die Erfindungen vom Kettenantrieb des Hinterrads (1869) und eines Rahmens aus Stahlrohr. Beides sorgte für ein leichteres Fahrradfahren. Hinzu kam 1888 die Erfindung des Luftreifens von John Boyd Dunlop.
Wo wurde das Fahrrad erfunden?
Karl Freiherr von Dais wurde in Karlsruhe, in der damaligen Markgrafschaft Baden, geboren. Die erste Testfahrt mit seiner Draisine absolvierte er 1817 in Mannheim.
Warum wurde das erste Fahrrad erfunden?
Das erste Fahrrad wurde als Ersatz für Pferde als Fortbewegungsmittel erfunden. 1815 sorgte ein Vulkanausbruch für schlechte Ernten und darauffolgend für den Tod vieler Pferde, die als Nutztiere dienten. Da sie vor allem als Reittiere und Zugtiere von Kutschen und Wagen eingesetzt wurden, überlegte sich Karl Drais das Laufrad als alternatives Fortbewegungsmittel. Weil Pferde damals das wichtigste Transportmittel waren, als Reittier und Zugtier vor Kutschen und Wagen, wollte Karl Drais ein Gefährt erfinden, mit dem sich der Mensch ohne Pferde schnell vorwärts bewegen kann. Das Laufrad erregte zwar viel Aufmerksamkeit, aber durchgesetzt hat es sich nicht.
Wie hieß das erste erfundene Fahrrad?
Das erste Fahrrad wurde nach seinem Besitzer, Karl Freiherr von Drais, als Draisine benannt. Das Fahrrad, das unseren heutigen Fahrrädern am nächsten kommt, erfand Henry Lawson und nannte es Sicherheits-Niederrad.
Wer hat das Fahrrad erfunden und patentiert?
Das Patent auf das erste Fahrrad hat Karl von Drais inne. Dafür legte er 14 Kilometer durch Mannheim zurück.
Das Patent für den Freilauf, mit dem sich die Pedale auch bei schnellen Bergabfahrten nicht mitbewegen, hat der US-amerikanische Erfinder A. P. Morrow seit 1898 inne. Das Patent auf luftgefüllte Reifen gab es bereits davor: 1845 ließ sich dies der schottische Erfinder Robert William Thomson patentieren.
Wer hat das moderne Fahrrad erfunden?
Ende der 1870er-Jahre entwickelte Henry Lawson sein Sicherheits-Niederrad, das unserem heutigen Fahrrad am nächsten kommt. 1895 gab es erste Fahrräder mit Gangschaltung. Anfang 1900 ging das Fahrrad schließlich in die Massenproduktion und jeder konnte es sich leisten. In den 1920er-Jahren brachte der Fahrrad-Dynamo Licht ins Dunkel. 1980 sorgte dann die Erfindung des Mountainbikes für einen neuen Aufschwung der Fahrradentwicklung und der Fahrradproduktion. Das E-Bike, das sich aktuell großer Beliebtheit erfreut, wurde in den 2000ern entwickelt.
Wer hat das Fahrrad erfunden?: Wann fanden die ersten Fahrradrennen statt?
Erste Fahrradrennen fanden bereits mit den Draisinen statt. Das erste Fahrradrennen mit den 1867 erfundenen Tretkurbel-Rädern fand 1869 in Paris statt. Bei diesem Straßenrennen sollten 120 Teilnehmer und ein paar Teilnehmerinnen von Paris nach Rouen fahren, es erreichten jedoch nur 34 das Ziel. Das erste Radrennen der Welt gewann James Moore und gewann als Preisgeld 1000 Goldfranken.
Das Fahrrad und seine Geschichte
Der Erfinder Karl Freiherr Drais von Sauerbronn erprobte 1817 seine neueste Erfindung: eine zweirädrige Laufmaschine aus Holz. Er flitzte mit der atemberaubenden Geschwindigkeit von rund 15 Stundenkilometern über die Straße.
Vom Wahlkampf bis zur Walforschung – das Zeitfragen-Magazin von Deutschlandfunk Kultur hat den Rundumblick für Sie. Montag bis Donnerstag sprechen wir über wichtige Debatten und Erkenntnisse aus Politik, Umwelt, Wirtschaft, Geschichte, Wissenschaft und Forschung.
Die Drais’sche Laufmaschine: Eine Holzkonstruktion, einspurig, zweirädrig und lenkbar, angetrieben durch abwechselndes Abstoßen mit den Füßen vom Boden. Heute lernen unsere Kinder so das Radfahren.
„Eine neuerfundene Fahrmaschine: Der Freiherr von Drais ist, nach glaubwürdigen Zeugnissen, Donnerstag den 12ten Juni des Jahres mit der neuesten Gattung der von ihm erfundenen Fahrmaschine ohne Pferd von Mannheim bis an das Schwetzinger Relaishaus und wieder zurück, also vier Poststunden Wegs in einer Stunde Zeit gefahren.“ Karlsruher Zeitung im Juli 1817
„Er hat sich seiner Zeit schon Rennen mit Pferdekutschen und Reitern geliefert und diese immer gewonnen, was hauptsächlich daran lag, dass er sich die Distanzen ausgesucht hat, über die er die Rennen bestreiten wollte, und Herr Drais hat tatsächlich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 bis 17 km/h gehabt, eine Pferdekutsche war mit etwa 10 km/h unterwegs. Auf längeren Strecken hat er sie also locker geschlagen, auch wenn sie anfangs von ihm weggezogen sind“, erklärt Benjamin Huth vom Deutschen Technikmuseum.
50 Jahre später wird das Projekt Fahrrad richtig aktuell: mit der Erfindung von Pedalen und dem Kettenantrieb – sowie dem Luftreifen – punktet zuerst das Hochrad und später das uns bekannte und komfortable Niedrigrad. Nach und nach bekam das Laufrad Pedale, Kettenantrieb und Luftreifen und faszinierte als Hochrad zunächst die Adligen und Betuchten. „Besorg Dir ein Fahrrad. Wenn Du lebst, wirst Du es nicht bereuen,“ schwärmte Mark Twain.
Als dann das Niederrad erfunden wurde, eroberte das Rad nach und nach alle Gesellschaftsschichten und verbreitete sich rasch rund um den Globus. Erstmals war eine individuelle Mobilität jenseits von Pferd und Kutsche möglich. Außerdem verhalf das Stahlross Frauen zu emanzipatorischen Freiheiten, die zuvor undenkbar waren. Die industrielle Fertigung, zum Beispiel in der ehemaligen Fahrradhochburg Bielefeld, lieferte Erkenntnisse, die später in den Bau von Automobilen und Flugzeugen eingingen.
Ein Fahrradfahrer fährt zwischen Autos vorbei, die sich an einer Einfallstraße von Frankfurt am Main im Berufsverkehr stauen. © picture alliance / dpa / Arne Dedert
„Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“ Albert Einstein, Physiker. 1879 geboren, 1951 gestorben.
Mit dem Siegeszug des Autos in den 50er-Jahren schwand die Bedeutung des Fahrrades im Bewusstsein. Doch die Renaissance des Rades ist inzwischen unübersehbar – wenn man sich die Entwicklung bei den Radwegen, Radrouten, der Radnutzung in den Städten und der Fahrradtechnik anschaut.
„Man konnte mit Fahrrädern sehr viel Geld verdienen. Ein Hochrad lag hier in Bielefeld, die ersten hat Dürkopp gebaut, zwischen 350 und 500 Mark im Verkaufspreis. Als Vergleich: Eine Textilarbeiterin hier in der Bielefelder Fabrik verdiente 500 Mark im Jahr. Einer seiner Konkurrenten hat mal gesagt um 1900: Mit dem Fahrrad könnte man ‚klotzig Geld verdienen'“, sagt Gerhard Renda, Direktor des Historischen Museums Bielefeld.
Fahrrad und Auto: das ohnehin schwierige Verhältnis fordert die Stadtplaner neu heraus. Mit der Fahrrad-Renaissance stellt sich die Frage, wie die begrenzten öffentlichen Räume dem wachsenden Fahrradverkehr gerecht werden. Die autogerechte Stadt war einmal das Ziel der Stadtplaner. Heute – die fahrradgerechte Stadt? Lösungen dafür sind nicht einfach, denn es müssen auch die Interessen der Fußgänger gewahrt werden.
Das Fahrrad hat schon alles erlebt: Es war Spielzeug der Reichen, machte breite Bevölkerungsschichten mobil und wäre beinahe auf dem Abstellgleis gelandet. Aber immer hat das Rad Menschen begeistert und inspiriert. Seine Renaissance muss nun die Stadtplaner inspirieren.
„Zeigen Sie mir ein Problem dieser Welt und ich gebe Ihnen das Fahrrad als Teil der Lösung.“ Mike Sinyard, amerikanischer Fahrradbauer, geboren 1950.
200 Jahre Fahrrad Von der Draisine zum Hightech-Flitzer
Genau weiß man natürlich mal wieder nicht, wer das Fahrrad erfunden hat. In der 200-jährigen Geschichte des Fahrrads gab es immer wieder Erfinder, die die Entwicklung des Zweirads entscheidend voranbrachten: von der Draisine bis zum Hightech-Flitzer.
Von: Olga-Louise Dommel und Simone Wichert
Stand: 30.09.2020 | Archiv
Ganz aus Holz: Das Laufrad
Das erste bekannte Zweirad hat Karl Drais im Jahre 1817 erfunden. Draisine wird es auch genannt. Die Draisine war Vollständig aus Holz gebaut – Reifen, Lenker und Gestell. Pedale und eine Kette hatte es damals noch nicht. Um vorwärts zu rollen, musste man sich Mit den Füßen vom Boden abstoßen. Deshalb bezeichnet man das erste Fahrrad auch als „Laufrad“.
1817 gab es eine Hungersnot in Deutschland, bei der auch viele Pferde starben. Weil Pferde damals das wichtigste Transportmittel waren – als Reittier und Zugtier vor Kutschen und Wagen – wollte Karl Drais ein Gefährt erfinden, mit dem sich der Mensch ohne Pferde schnell vorwärts bewegen kann. Das Laufrad erregte zwar viel Aufmerksamkeit. Sogar Laufradrennen fanden statt. Aber durchgesetzt hat es sich nicht.
Mit Gummireifen: Das Hochrad
Der französische Mechaniker Ernest Mechaux hat die Draisine dann in ein Velociped umgewandelt. Das Velociped fuhr mit Kurbel und Tretpedal, ähnlich wie unsere Fahrräder heute. 1871 baute der Engländer James Starley das Velociped in ein Hochrad um. Es hatte ein Sehr großes Vorderrad und ein kleines Hinterrad. Es war aus Stahl und hatte Gummireifen. Als Hochradfahrer thronte man anderthalb Meter über dem Boden. Die Fahrt war nicht ganz ungefährlich: Viele Hochradfahrer stürzten und verletzten sich manchmal tödlich.
Kettenantrieb, Diamantrahmen und Luftreifen
Zwischen 1878 und 1888 gab es noch einige wichtige Erfindungen: zum Beispiel der Kettenantrieb des Hinterrades. Nun fuhr es sich deutlich sicherer, weil jetzt Antrieb und Lenkung voneinander getrennt waren. Auch die Einführung des trapezförmigen Fahrradrahmens aus Stahlrohr, der so genannte „Diamantrahmen“, sorgte für Mehr Stabilität. Mit der Erfindung des Luftreifens durch John Boyd Dunlop wurde das Radeln noch leichter. Der Siegeszug des Fahrrads war nicht mehr aufzuhalten: Arbeiter fuhren mit dem Rad zur Arbeit, Fahrrad fahren wurde modern und eine beliebte Sportart. Bis heute ist es das Umweltfreundlichste Transportmittel. China wird auch „Land der Fahrräder“ genannt. Dort gibt es nämlich die meisten Fahrräder der Welt.
Https://www. br. de/kinder/fahrrad-200-jahre-draisine-laufrad-100.html
Als Herr von Drais das Rad neu erfand
Zwei gleich große Räder hintereinander, ein Lenkhebel, ein Sattel: Am 12. Juni 1817 präsentierte Karl von Drais der Öffentlichkeit seine erste Laufmaschine und damit den Vorläufer des Fahrrads. Die Erfindung eroberte die Welt – ihr Erfinder starb trotzdem arm.
Hans-Erhard Lessing: „Drais hat bei der ersten in der Presse beschriebenen Fahrt von Mannheim zu dem Relaishaus auf der halben Strecke nach Schwetzingen und zurück, hat er einen Schnitt von 14 km/h erreicht, das ist für einen Hollandradfahrer mit Luftreifen und Kugellagern heute auch noch ein sehr ansehnlicher Schnitt; also es muss ein rasantes Vorwärtsgrätschen gewesen sein.“
Zwei gleich große Räder hintereinander, ein Lenkhebel, ein Sattel, der wie ein Kutschbock aussieht. Die Laufmaschine, auf der Karl von Drais am 12. Juni 1817 den ersten Ausflug unternahm, war wirklich eine Laufmaschine. Die Bewegung erfolgte ohne Pedale, durch Abstoßen mit den Füßen. Kann man da nicht gleich zu Fuß gehen?
„Wir können der von Draisischen Fahrmaschine gar keinen wesentlichen Zweck beilegen, weil jedermann, der Füße hat, dieselben für seine Ortsveränderung weit besser auf eine natürliche Art gebrauchen kann.“
Diesen zeitgenössischen Gutachter kann der Mannheimer Physiker Hans-Erhard Lessing heute leicht widerlegen:
„Er sagte natürlich, das ist ja Quatsch, da kommt ja noch zum Körpergewicht das Gewicht der Fahrmaschine dazu, aber wenn man erst mal seine Reisegeschwindigkeit erreicht hat, spielt dann das Gewicht der Laufmaschine bis auf einen winzigen Prozentsatz keine Rolle mehr.“
Umtriebiger und bastelfreudiger Charakter
Ein Tretroller mit Sitz – das skurrile Bild, das die Laufmaschine für die Nachwelt abgab, war immer auch auf ihren Erfinder gemünzt. Denn Karl von Drais zu Sauerbronn lebte das Musterbeispiel eines unglücklichen Erfinderschicksals.
Hören Sie hier auch Das „Studio 9“-Gespräch mit dem Mobilitätsforscher Andreas Knie, der davon ausgeht, dass wir zukünftig Fahrräder leihen, statt sie zu besitzen.
„Auch eine sinnvolle Nutzung des Rades wäre von Vorteil. Und da ist das Leihrad natürlich ideal, weil es genutzt werden kann, wann immer man es braucht, und wenn man zum Beispiel mal umsteigen will in die Bahnen, U-Bahnen oder S-Bahnen, dann ist es von Vorteil, nicht das Rad mitnehmen zu müssen, sondern dort, wo man dann aussteigt, einfach wieder ein nächstes Rad nimmt. Dann hätten alle mehr Platz.“
Der 1785 geborene Freiherr war einer der umtriebigen, bastelfreudigen Charaktere, wie sie der Fortschritt besonders gern im Badischen, im Schwarzwald hervorbrachte. In seinem Beruf fiel er nicht weiter auf, schon deshalb, weil er ihn nicht ausübte. Vom Großherzogtum Baden bekam er ein Forstmeister-Gehalt, allerdings ohne Forstmeisterei dazu, so hatte er viel Zeit.
Drais‘ nie rastender Erfindergeist versuchte sich an Schnellschreibmethoden, Schießmaschinen, holzsparenden Öfen, mathematischen Problemlösungen – was alles gerade so in der bewegten Luft des technischen Zeitalters lag. Erfolg brachte ihm erst die Laufmaschine – die funktionierte. Wenn auch manchmal zu gut.
„Also, bei der englischen Post hat man dann auch bald schon solche Laufmaschinen, Laufräder angeschafft, wurde aber dann bald wieder abgesetzt, wegen zu exorbitanten Verschleißes von Schuhwerk!“
Patentrechte wurden nicht immer beachtet
Mit Schaufahrten im In – und Ausland, sogar in Paris, warb Drais für seine Draisine, wie das Gerät jetzt hieß. Überall begannen Tüftler, an schnelleren, praktischeren, schnittigeren Versionen zu basteln – aber nicht überall wurden da Patentrechte beachtet.
„In verschiedensten Ländern, wo er eben nicht patentieren konnte, haben immer wieder irgendwelche Bauern das nachgebaut, deswegen ist er ja dann auch arm gestorben.“
„Jeden, der ihm Gehör schenkt, belästigt er mit seinem langweiligen und einfältigen Geschwätze, verfaßt in diesem Sinne Zeitungsartikel, wird von den Gassenjungen verspottet und ist männiglich durch sein häufiges Erscheinen auf den Straßen in auffallendem, verwahrlosten Aufzuge wohlbekannt.“
So erlebte ihn ein Karlsruher Bürger. Ja, Karl von Drais beendete sein Leben als stadtbekannter Sonderling. Man verzieh ihm womöglich seine Sympathie, vielleicht nur Marotte, für die demokratischen Bestrebungen der 48er-Revolution nicht, weder im Adel noch beim Bürgertum war er zuhause.
Aber war er nicht tatsächlich eines von den Halbgenies, die ihre zündenden Ideen nicht zuende denken können? Warum denn erfand er nur die Laufmaschine und nicht – das Fahrrad?
„Auf zwei Rädern zu balancieren mit den Füßen, vom Boden weg, konnte sich damals niemand auf der ganzen Welt vorstellen, und es hat 50 Jahre gedauert, und zwischendurch musste der Rollschuh erfunden werden, um den Leuten das Gefühl zu geben, hei, wir könnten eigentlich auch die Füße auf Kurbeln setzen und da weitertreten.“
Von der vierrädrigen Konkurrenz überrundet
Zweifellos ermöglichte erst Karl von Drais‘ großer Gedankenschritt die Fortentwicklung zum Fahrrad, das Ende des 19. Jahrhunderts immer populärer wurde. Aber schon wuchs die vierrädrige Konkurrenz heran, die ein paar Jahrzehnte später das umweltfreundlichste und gesündeste Verkehrsmittel glatt überrundete.
Im Dauerstau des späten 20. Jahrhunderts widerlegte sich allerdings das Ideal der verkehrsgerechten, also: autogerechten Stadt selbst. Seither muss mit viel Mühe wieder Platz erobert werden für die, die auf zwei Rädern oder zwei Beinen unterwegs sind.
Tipp: In Karl von Drais‘ Heimatstadt Mannheim präsentiert das dortige Technoseum eine Ausstellung zum Thema 200 Jahre Fahrrad.
Https://www. deutschlandfunkkultur. de/vor-200-jahren-als-herr-von-drais-das-rad-neu-erfand-102.html
200 Jahre Fahrrad
Eine kurze Geschichte vom Einspurfahrzeug zum Pedelec.
„There are nine Million bicycles in Bejing“, heißt es in einem Song von Katie Melua. Tatsächlich gibt es aber wohl mehr als 13 Millionen Fahrräder in Chinas Hauptstadt und viele davon sind bereits elektrisch. In China, ebenso wie in Europa, ist das Fahrrad Teil der Kultur, der Stadtbilder und prägt das Leben der Menschen. Die Geschichte dieser gesellschaftsverändernden Erfindung beginnt 1817 in Mannheim.
1817: Der Urknall der Fahrradgeschichte
Am 12. Juni 1817 fuhr Karl Drais das erste Mal auf seiner Laufmaschine durch Mannheim. Rund 14 Kilometer legte er an diesem Tag auf seiner zum Patent angemeldeten Erfindung zurück. Das Rad selbst war nicht neu, blickte man doch auf 5.000 Jahre Erfahrung, ein Vielzahl von Nutzungsszenarien und zahlreiche Entwicklungsstufen zurück. Neu war, dass Drais die zwei Räder hintereinander anordnete und damit das Einspurfahrzeug erfand.
1860er: Tretkurbel und Kette
In den 1860ern experimentierten verschiedene Erfinder an der Kombination von Drais‘ Einspurfahrzeug und einem Pedalantrieb. Die Laufräder wurden mit einer Tretkurbeln an den Vorderrädern aufgerüstet. Angesichts der starken Antriebseinflüsse auf die Lenkung war dieser Antrieb fahrtechnisch allerdings problematisch.
Der Kettenantrieb löste dieses Problem und sorgte für eine Entkopplung von Lenkung und Pedalantrieb. 1869 soll die deutsche Firma Meyer & Companie das erste kettengetriebene Fahrrad nach den Entwürfen des Franzosen André Guilmet gebaut haben.
Ein Problem des Kettenantriebs war seine direkte Übersetzung. Ging es mal bergab und damit etwas schneller, konnte man nicht mehr treten, sondern musste die Beine seitlich weg strecken. Abhilfe leistet der 1889 vom Amerikaner A. P. Morrow patentierte Freilauf. 1898 wurde der Freilauf durch eine Rücktrittbremse ergänzt.
1888: Patent auf luftgefüllte Reifen
Die Erfindung des luftgefüllten Reifens wird dem britischen Tierarzt John Boyd Dunlop zugeschrieben. Er hat diese auch 1888 zum Patent angemeldet. Der schottische Erfinder Robert William Thomson ließ sich dasselbe Prinzip allerdings bereits 1845 patentieren.
Nahezu zeitgleich kamen in den 1880ern erste Fahrradbeleuchtungen auf. Die Öllampen wurden speziell für den Einsatz am Fahrrad entwickelt.
1895: Gangschaltung
Am Anfang war die Nabenschaltung. Das gekapselte Planetengetriebe mit zwei Gängen wurde vom Amerikaner Thomas Johnson erfunden. Sieben Jahre später folgte die Dreigangschaltung, entwickelt vom Engländer William Reilly.
1920: Dynamo wird zum Standard
Obwohl das Dynamo-Prinzip schon einige Jahrzehnte zuvor erfunden war, wurde es erst in den 1920er-Jahren auf Fahrrädern eingesetzt. Fast hundert Jahre später löste das LED Licht erst den Dynamo ab.
1982: Pedelec Patent
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden in den USA und Deutschland E-Fahrräder patentiert. Ein Meilenstein auf dem Weg zum modernen E-Bike war 1982 die Patentanmeldung des Pedelec durch Egon Gelhard, das die Motorunterstützung abhängig von der Tretleistung machte.
Heute: Elektrifizierung und Digitalisierung
Die Elektrifizierung und Digitalisierung des Fahrrads sind die Zweirad-Trends unserer Zeit. Sie verhelfen dem Fahrrad zu neuen Höhenflügen und kurbeln es als Wirtschaftsfaktor an. Insgesamt
Werden heute durch den Radverkehr in Österreich direkte und indirekte Wertschöpfungseffekte in der Höhe von in der Höhe von 882,5 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Arbeitsplatzeffekt der Fahrradwirtschaft entspricht 18.328 Vollzeit-Äquivalenten.
Laufrad von Drais. Fotocredit: CC BY-NC-ND 2.0 Canada Science and Technology Museum
Https://www. patentamt. at/alle-news/artikel/200-jahre-fahrrad
Die Erfindung des Fahrrads
Erfindung des Fahrrads Wie ein Vulkanausbruch dem Fahrrad zum Durchbruch verhalf
1818 lässt Karl Friedrich Drais das vélocipède patentieren. Die Verbreitung des Fahrrad aber hängt wesentlich mit einer Naturkatastrophe zusammen
Die „Laufmaschine“, die Karl Friedrich Drais 1817 vorstellt, erinnert durchaus schon an ein Fahrrad: eine zweirädrige Konstruktion mit Lenker und Sattel, auf der sich ein Fahrer rollend fortbewegt – wie heute ein Dreijähriger auf dem Laufrad.
Doch was sollen die Zeitgenossen eigentlich anfangen mit der Erfindung des Forstbeamten aus Karlsruhe? Zur Fortbewegung nutzt man ja Pferde. Dass die Innovation sich dann durchsetzt, hängt auch mit einer Naturkatastrophe zusammen: Im fernen Indonesien explodiert 1815 der Vulkan Tambora mit epochaler Gewalt.
Das Fahrrad als „Wunschtraum aller Angestellten“
Die ausgestoßenen Gase beeinträchtigen weltweit die Strahlkraft der Sonne. 1816 gilt als das „Jahr ohne Sommer“, es bringt Hungersnöte und Elend, vor allem auch über Südwestdeutschland. Die Pferde verhungern oder werden notgeschlachtet, nachdem ihre Zahlschon infolge der napoleonischen Kriege drastisch gesunken war.
Die Pferde sind weg – und plötzlich gibt es ein stärkeres Interesse an einem einfachen Fortbewegungsmittel mit zwei Rädern. Im Februar 1818 lässt Drais seine Erfindung unter dem Namen vélocipède patentieren. Wer als Erster Fußpedalen anbaut, ist umstritten. Keine fünf Jahre später jedenfalls hat sich das Fahrrad zum „Gaudium der Jugend und Wunschtraum aller Angestellten“ entwickelt, wie eine Zeitung berichtet.