Geht es ums Schwangerwerden, steht meist die Frau im Zentrum. Doch was ist eigentlich mit den werdenden Vätern? In rund 30 bis 40 Prozent der Fälle ist der Mann der Grund für einen nicht erfüllten Kinderwunsch. Wir haben Tipps, wie Mann zu einer Schwangerschaft beitragen kann.
Die Gesundheit checken lassen
Jetzt ist der richtige Moment für einen Gesundheitscheck beim Allgemeinarzt. Der Arzt untersucht etwa Blutzucker, Blutdruck, Schlafqualität oder Körpergewicht – Faktoren, die einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben. Auch Medikamente sollten überprüft werden, denn einige sind potenziell schädlich für Spermien. Zudem wirken sich starke Schmerzmittel oder Antidepressiva auf Fruchtbarkeit und Libido aus. Bei einer umfassenden Untersuchung kann der Arzt auch Männerkrankheiten wie nicht abgestiegene Hoden oder Zysten abklären lassen.
Kein Testosteron einnehmen
Ob verschrieben oder illegal zur Leistungssteigerung: Testosteron kann für die Qualität der Spermien schädlich sein. Nimmt man das Hormon künstlich ein, hemmt es die natürliche Produktion der Spermien. In einigen Studien hat künstliches Testosteron gar als Verhütungsmittel gewirkt.
Boxershorts bevorzugen
Eng anliegende Unterhosen sollen die Beweglichkeit der Spermien einschränken. Dies ergab eine Studie aus Grossbritannien. Im Vergleich zu Boxershorts tragenden Männern waren bei 24 Prozent der Männer, die enge Unterhosen trugen, die Spermien weniger beweglich.
Auf Nikotin verzichten
Nikotin hemmt erwiesenermassen nicht nur die Beweglichkeit der Spermien, sondern reduziert auch deren Anzahl. Es gibt sogar Anzeichen dafür, dass das Rauchen DNA-Bestandteile in den Spermien angreifen könnte und die Mutter dem Risiko einer Fehlgeburt aussetzt.
Heisse Bäder vermeiden
Häufige heisse Bäder oder Saunagänge können die Fruchtbarkeit der Spermien beeinträchtigen. Auch Radfahren kann kurzfristig die Hodentemperatur erhöhen und so möglicherweise die Anzahl Spermien reduzieren. Zwar wirkt sich hohe Hitze auf die Spermien meistens nur kurz aus. Dennoch ist es eine Überlegung wert, während der Zeit, in der man Kinder zeugen möchte, heisse Bäder etwas einzuschränken.
Auf Alkoholexzesse verzichten
Männer, die Vater werden möchten, sollten den Alkoholkonsum während der Zeugungsphase einschränken. Natürlich darf man sich ab und an ein Glas Wein oder Bier gönnen. Es gibt keine Nachweise, dass dies die Gesundheit der Spermien beeinträchtigt. Anders verhält es sich bei exzessivem Alkoholkonsum: Wer oft und (zu) viel trinkt, verursacht eine Hormonverschiebung und gefährdet das Sperma.
Gesund essen und Sport treiben
Fastfood, übermässig verarbeitete Lebensmittel und viel Zucker sind so oder so ungesund. In der Zeit, in der man ein Kind zeugen möchte, sollten diese Dinge erst recht auf ein Minimum reduziert werden. Ein zu hoher Anteil an Fettgewebe kann zu einem Hormonungleichgewicht führen und die Produktion von Spermien hemmen. Frisches Gemüse und Obst weisen hingegen einen hohen Gehalt an Antioxidanzien und Vitaminen auf. Auch muskelaufbauendes Training begünstigt die Gesundheit der Spermien.
Sich mit Vitaminen versorgen
Nicht nur die Frau sollte darauf achten, dass sie zur Vorbereitung auf eine Schwangerschaft ausreichend Vitamine und Mineralien zu sich nimmt. Auch die Fruchtbarkeit des Mannes hängt von Vitaminen ab – besonders von den Vitaminen C und E. Daneben gibt es eine Palette an Nährstoffen, die die Zeugungsfähigkeit positiv beeinflussen können. Am besten, man lässt sich von seinem Arzt beraten.
Und vor allem: locker bleiben und Spass haben
Es gilt für beide Geschlechter: Das Wichtigste ist, entspannt und locker zu bleiben. Auch wenn es nicht auf Anhieb klappt, sollte man sich nicht unter Druck setzen. Die Freude aneinander und der Spass im Bett sind viel wichtiger als Vitamine und Einschränkungen.
Https://www. sanitas. com/de/magazin/momente-teilen/kinderwunsch/beitrag-der-maenner. html
9 Fakten und Mythen zur Spermienqualität
Handystrahlung schadet den Spermien und 8 andere Fakten und Mythen im Check
Um die Spermienqualität der Schweizer Männer ist es schlecht bestellt. Das sagt eine neue Studie der Universität Genf, in der die Qualität der Samenzellen bei rund 2500 Schweizern zwischen 18 und 22 Jahren untersucht wurde. Mindestens 60 Prozent der Testpersonen wiesen unterdurchschnittliche Werte bei Menge, Beweglichkeit und/oder Gestalt der Spermien auf.
Die Studie, deren Befunde frühere Untersuchungen in Europa zur Spermienqualität bestätigen, stellt einen klaren Zusammenhang zwischen der Qualität der Samenzellen und Nikotinkonsum der Mutter während der Schwangerschaft fest. Weitere Einflüsse von Umwelt und Lebensgewohnheiten sollen in Folgestudien untersucht werden.
Sicher ist, dass es eine Reihe von externen Faktoren gibt, die mit der Qualität des Leben spendenden Saftes zu tun haben. Allerdings kursieren dazu auch Gerüchte, die wissenschaftlich gesehen ins Reich der Mythen gehören. Hier sind neun Behauptungen zum Sperma. Was ist Fakt, was ist Mythos?
Handystrahlung
Die Spermienqualität hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zusehends verschlechtert – in einer Zeit also, in der die Nutzung von Handys enorm zugenommen hat. Diese zeitliche Übereinstimmung verleitet manche, einen kausalen Zusammenhang anzunehmen. Viele Leute fürchten, dass Handystrahlung Gehirntumore verursachen könnte – da wäre es nicht verwunderlich, wenn sie auch Spermien schädigen. Bisher konnte allerdings keine Studie einen eindeutigen Beweis für den Zusammenhang von Handystrahlung und Spermienqualität nachweisen.
In der Hosentasche soll das Handy den Spermien schaden. Belegt ist das aber nicht. Bild: Shutterstock
Zwar zeigte eine Untersuchung des Zentrums für Reproduktionsmedizin an der Cleveland-Klinik, dass die Qualität der Samenzellen abnahm, wenn Männer ihr Mobiltelefon während des Telefonierens in der Hosentasche liessen. Für diese Studie waren aber nur 32 Männer untersucht worden, und die Bedingungen entsprachen nicht jener in Alltagssituationen. Zudem wurden andere Faktoren – wie etwa das Rauchen – nicht berücksichtigt. Solange keine neuen Ergebnisse vorliegen, bleibt die Behauptung ein Mythos, Handys in der Hosentasche seien schlecht für die Spermienqualität.
Fazit: Nicht ausreichend erwiesen
Fahrradfahren
Beim Fahrradfahren lastet das Gewicht des Oberkörpers auf den Blutgefässen und Nerven, die zum Penis und den Hoden führen. Manche Männer verspüren daher beim Radfahren ein Taubheitsgefühl im Genitalbereich, das freilich danach wieder verschwindet. In aller Regel kommt es nur bei längerem Radfahren und falscher Sitzposition – besonders auf schmalen Rennsätteln – vereinzelt zu Erektionsstörungen. Wer weniger als zwei Stunden pro Tag auf einem Fahrradsattel sitzt, muss allerdings kaum Erektionsstörungen oder Schäden an den Spermien befürchten.
Nur sehr intensives Fahrradfahren kann einen Einfluss auf Potenz und Spermienqualität haben. Bild: Shutterstock
Dagegen gibt es jedoch Hinweise, dass sich bei Mountainbikern mehr pathologische Ultraschallbefunde – etwa Verkalkungen oder harmlose Spermazysten – in den Hoden finden. Männer, die oft und intensiv Rad fahren, sollten auf einen passenden Sattel achten.
Fazit: Trifft nur bei intensiver Nutzung zu
Übergewicht
Übergewicht ist nicht nur ein Risikofaktor für Impotenz, sondern vermindert auch die Konzentration von Samenzellen im Sperma. Eine dänische Studie mit 1558 jungen Männern stellte eine durchschnittlich um 24 Prozent verminderte Spermienkonzentration bei Übergewichtigen fest. Zudem nahm auch die Beweglichkeit der Spermien mit zunehmendem Körpergewicht ab. Diese Effekte erwiesen sich als reversibel: Nahmen die Männer ab, verbesserte sich ihre Spermienqualität wieder. Auch eine indische Studie mit fettleibigen Männern (BMI > 30) kam zum Ergebnis, dass die Körperfülle sich negativ auf das Sperma auswirkte. Neben Konzentration und Beweglichkeit der Samenzellen war hier auch das Volumen des Ejakulats vermindert. Die Samenzellen wiesen zudem häufiger Fehlbildungen auf.
Ein möglicher Grund für die Beeinträchtigung der Spermaqualität könnte der niedrigere Testosteronspiegel sein, da dieses Hormon bei Übergewichtigen im Blut in verdünnter Konzentration vorhanden ist. Auch Untergewicht kann übrigens die Qualität der Samenzellen beeinträchtigen – und das noch mehr als Übergewicht. Die Konzentration der Samenzellen lag bei den untergewichtigen Männern der dänischen Studie sogar bis zu 36 Prozent unter den normalen Werten.
Fazit: Fakt
Alkohol, Nikotin und Kaffee
Auch Alkoholkonsum senkt – wie Übergewicht – den Testosteronspiegel im Blut, was die Qualität der Spermien beeinflussen kann. Ein Grenzwert, ab dem Alkoholgenuss die Spermienqualität beeinträchtigt, konnte bisher indes nicht festgesetzt werden. Anders verhält es sich beim Kaffeekonsum: Mässiger Genuss des anregenden Getränks soll laut einer brasilianischen Studie gut für die Spermien sein – doch bereits ab drei Tassen pro Tag verkehrt sich der Effekt in sein Gegenteil.
Rauchen ist – wen wundert’s – auch kein Segen für die Samenzellen. Raucher produzieren weniger Spermien, und die sind dazu auch weniger beweglich. Der Nikotinkonsum verändert auch die Zusammensetzung des Seminalplasmas – das ist die Flüssigkeit, in der die Spermien schwimmen. Wie die eingangs erwähnte Studie zeigt, ist Rauchen während der Schwangerschaft ausserdem ein Risikofaktor für ungeborene Kinder. Die Spermienqualität von erwachsenen Männern, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben, ist schlechter als bei der Kontrollgruppe. Ganz abgesehen davon schadet Rauchen während der Schwangerschaft dem Ungeborenen auch anderweitig: Sein Wachstum verzögert sich und das Risiko einer Frühgeburt nimmt zu.
Https://www. watson. ch/wissen/sex/248420123-9-fakten-und-mythen-zur-spermienqualitaet
Zuviel Training schadet Spermien
Männer, die regelmässig bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit trainieren, müssen mit niedrigen Hormonspiegeln und schlechterer Spermienqualität rechnen, warnt eine Studie aus Spanien, die in der September-Ausgabe 2006 des International Journal of Sports Medicine publiziert wurde.
Wissenschaftler von der Universität Cordoba setzten 16 gesunde, junge Männer auf spezielle Ergometer und verordneten ihnen viermal pro Woche Fahrradtraining bis zur Erschöpfung. Eine Vergleichsgruppe wurde dagegen angewiesen, anstrengende körperliche Aktivitäten zu vermeiden.
Die Studie hatte ein verblüffendes Ergebnis. Die Radfahrer profitierten zwar hinsichtlich ihrer Fitness, bezahlten ihre Anstrengungen aber mit nachlassender Fruchtbarkeit: Ihre Spermakonzentrationen sanken, und sie produzierten sogar noch geringere Mengen an Ejakulat. Die Hormonspiegel von FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) fielen ab, blieben jedoch innerhalb des Normalbereichs, während die Testosteronspiegel anstiegen.
Die Fruchtbarkeit wird von Interaktionen zwischen dem Gehirn, der Hirnanhangdrüse und den Hoden gesteuert. Zu intensives Training könnte dieses System stören, vermuten die Forscher. Daneben könnten auch entzündliche Prozesse als Folge der Belastung für die Veränderungen verantwortlich sein.
Die gute Nachricht: Wenige Tage nach dem Ende des anstrengenden Trainings hatten sich alle Werte wieder normalisiert. Die Wissenschaftler weisen aber in ihrer Studie darauf hin, dass dieser Prozess bei älteren Männern länger dauern könne – die Probanden der spanischen Studie waren durchschnittlich erst 19 Jahre alt.
Quelle: D. Vaamonde et al.: International Journal of Sports Medicine, September 2006
8 Sperma-Mythen im Check – ist nach 1.000 Schluss?
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Um das Thema Sperma kursieren viele Legenden. Führt zu wenig Sex zum Samenstau? Was hat es mit der Sperma-Allergie auf sich? Acht Mythen unter der Lupe.
Das Wichtigste im Überblick
Trotz vergleichsweise „aufgeklärter“ Zeiten sind Gespräche über Sexualität vielfach noch nicht so frei, wie wir es von anderen Bereichen gewohnt sind. Gerüchte und Halbwahrheiten machen schnell die Runde – doch was wirklich stimmt, bleibt oft ungeklärt. Grund genug, sich einige Aussagen zum Thema Sperma etwas genauer anzugucken.
Mythos Nr. 1: Nach 1.000 Schuss ist Schluss
Hartnäckig hält sich das Gerücht, nach einer bestimmten Anzahl an Samenergüssen sei das Sperma-Kontingent erschöpft.
Die männlichen Hoden produzieren bis ins hohe Alter rund um die Uhr Samenzellen. Pro Sekunde entstehen dabei etwa 1.000 Spermien. Das sind fast 90 Millionen Spermien an einem einzelnen Tag. Ob und wie oft der Mann einen Samenerguss hat, spielt dabei keine Rolle.
Fazit: Dass nach einer bestimmten Anzahl an Samenergüssen Schluss mit der Spermienproduktion sein soll, ist schlicht und ergreifend Humbug. Angesichts der immens hohen Zahl an täglich neu entstehenden Spermien stellt sich eher die Frage, ob zu wenig Samenergüsse zu einem Samenstau führen. Womit wir bei Mythos Nr. 2 wären …
Mythos Nr. 2: Enthaltsamkeit führt zum Samenstau
Der Gedanke, dass längere Enthaltsamkeit zwangsläufig zu einem Samenstau führen müsste, erscheint naheliegend. Aber selbst nach längerem Sex – und Masturbationsentzug staut sich in der Hose nichts.
Der Körper Entledigt sich der überschüssigen Spermien nämlich ganz von selbst. Zellen des Immunsystems bauen sie einfach ab. Alternativ gelangen die nicht benötigen Spermien meist unbemerkt im Schlaf durch einen spontanen Samenerguss ins Freie.
Fazit: Der Mythos vom Samenstau ist nichts anderes als ein Ammenmärchen.
Mythos Nr. 3: Es gibt eine Sperma-Allergie
Hautreizungen, Schwellungen oder gar Atemnot nach dem Sex? Solche Allergiesymptome können tatsächlich auf den Kontakt mit Sperma zurückzuführen sein. Auslöser ist ein bestimmter Inhaltsstoff der Samenflüssigkeit (Seminalplasma): das Eiweiß Kallikrein. Als Bestandteil des prostataspezifischen Antigens (PSA) trägt es zur flüssigen Konsistenz des Spermas bei.
Meist dauert es nur wenige Minuten nach dem Kontakt mit dem Sperma, bis erste Symptome auftreten. Im schlimmsten Fall droht ein anaphylaktischer Schock. Ein Partnerwechsel würde nicht weiterhelfen – denn das allergieauslösende Eiweiß befindet sich im Sperma jedes Mannes.
Diese Seminalplasma-Allergie, wie sie Fachleute nennen, scheint im Vergleich zu anderen Allergien selten vorzukommen. Weltweit sind offiziell nur knapp über 100 Fälle bekannt.
Untersuchungen deuten zwar darauf hin, dass die tatsächliche Fallzahl höher liegt. Wahrscheinlicher als eine Sperma-Allergie ist aber, dass Beschwerden nach dem Sex auf einen Anderen Allergieauslöser zurückzuführen sind. Zum Beispiel auf das Parfum des Partners. Oder Rückstände von Nüssen, die sich nach dem Verzehr im Sperma befinden können.
Ob es sich bei Beschwerden tatsächlich um eine Sperma-Allergie handelt, kann die Allergologin oder der Allergologe herausfinden. Kondome schützen vor direktem Kontakt mit dem Sperma. Gegen die Symptome helfen Antihistaminika und Kortisonpräparate. Langfristig kann eine Desensibilisierung sinnvoll sein: Dabei wird der Körper schrittweise an immer höhere Dosen des Allergens gewöhnt.
Fazit: Die Sperma-Allergie gibt es wirklich. Im Zweifel schafft eine Untersuchung bei der Allergologin oder dem Allergologen Klarheit.
Mythos Nr. 4: Das Sperma bestimmt das Geschlecht des Babys
Ist das Geschlecht des Babys vom Sperma des Mannes abhängig? Diese Frage lässt sich mit den Grundlagen der Genetik beantworten:
Im Zellkern einer menschlichen Zelle befindet sich das Erbmaterial, die DNA. Sie setzt sich aus Chromosomen zusammen, in denen die einzelnen Erbinformationen gespeichert sind. In einer Zelle befinden sich normalerweise 23 Chromosomenpaare, also insgesamt 46 Chromosomen. Fachleute sprechen vom Doppelten Chromosomensatz.
Im Gegensatz zu allen anderen menschlichen Zellen besitzen die Eizellen und Spermien keinen doppelten, sondern nur einen Einfachen Chromosomensatz mit 23 Chromosomen. Erst wenn sich Samen – und Eizelle vereinen, entsteht dadurch wieder der doppelte Chromosomensatz – einer stammt von der Frau und einer vom Mann.
Entscheidend für das Geschlecht des Babys sind die beiden Geschlechtschromosomen, die das 23. Chromosomenpaar bilden. Ihre Kombination entscheidet darüber, ob eine Person männlich oder weiblich ist. Frauen haben zwei X-Chromosomen (XX), Männer dagegen ein X – und ein Y-Chromosom. Bei der Befruchtung hängt es also vom einfachen Chromosomensatz im Spermium ab, welches Geschlecht das Baby haben wird: Ist es das X-Chromosom, wird es ein Mädchen, ist es das Y-Chromosom, kommt ein Junge zur Welt.
Fazit: Das Geschlecht eines Babys wird durch das Geschlechtschromosom der männlichen Samenzelle bestimmt.
Mythos Nr. 5: Spermien können nach dem Sex noch tagelang überleben
Außerhalb des Körpers sterben Spermien schnell ab. Sobald die schützende Samenflüssigkeit eintrocknet, können die Samenzellen nicht mehr überleben. Auf Kleidung, Bettlaken oder ähnlichen Stoffen trocknet Sperma schon nach wenigen Minuten.
Anders sieht es mit Spermien aus, die sich im weiblichen Geschlechtstrakt befinden. Sie können dort erstaunlich lange überleben – nämlich rund drei Tage.
In der Zeit um den Eisprung herum ist eine Frau besonders fruchtbar. In dieser Phase können männliche Samenzellen über den Gebärmutterhals in die Eileiter gelangen und dort eine Eizelle befruchten. Meist benötigen die Spermien eine bis drei Stunden, um den 12 bis 15 Zentimeter langen Weg bis in den Eileiter zurückzulegen. Dort können sie selbst nach mehreren Tagen noch mit einer weiblichen Eizelle verschmelzen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist am ersten Tag nach dem Sex am höchsten.
Fazit: Nur innerhalb des Körpers haben Spermien eine längere Überlebenschance. Auch Tage nach dem Sex kann eine sich im Eileiter befindliche Samenzelle noch eine Eizelle befruchten. Bereits einige Tage vor dem Eisprung sind die Chancen relativ hoch, dass eine Frau nach ungeschütztem Sex schwanger wird.
Mythos Nr. 6: Je mehr Sperma, desto eher wird eine Frau schwanger
Viel hilft viel? In manchen Bereichen mag das zutreffen. Aber wie ist es, wenn es um die Menge des Ejakulats geht? Steigt die Befruchtungswahrscheinlichkeit mit der Menge des Ejakulats?
Hier hilft es, sich die Zusammensetzung des Spermas einmal genauer anzuschauen: Es besteht zu 95 Prozent aus Körperflüssigkeiten (Sekreten) – und nur zu 5 Prozent aus Spermien. Ohne die klebrigen Sekrete würden die Spermien auf dem Weg zur Eizelle absterben. Die Sekrete liefern den Spermien Energie, schützen sie vor dem sauren Scheidenmilieu und sorgen dafür, dass sie beweglich sind.
Die Gesamtmenge des Spermas spielt also eine untergeordnete Rolle, da es überwiegend aus Flüssigkeit besteht. Entscheidend bei der Frage nach der Fruchtbarkeit ist vielmehr, wie viele Spermien sich im Ejakulat befinden und von welcher Qualität sie sind. Beim Samenerguss eines gesunden Mannes verlassen mehr als 40 Millionen Spermien den Körper. Nur wenige hundert von ihnen erreichen beim Geschlechtsverkehr den weiblichen Eileiter. Befinden sich deutlich weniger Samenzellen im Sperma, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung.
„Schadet Radfahren der Prostata?“
… fragt ein 70-jähriger Leser und begeisterter Radfahrer aus München. Als er gehört hat, Radfahren könne gefährlich für die Prostata sein, war er verunsichert. Was stimmt?
Noch nie stiegen die Deutschen so gern aufs Rad wie aktuell. Gut so, schließlich hält das umweltfreundliche Fortbewegungsmittel gesund: Radeln trainiert Herz und Kreislauf, schont die Gelenke. Aber was ist mit der Prostata? Leidet diese unter dem Druck auf dem Sattel?
Drückt der Sitz auf die Prostata?
„Man sitzt nicht direkt auf der Prostata, diese liegt mindestens zwei Zentimeter vom Sattel entfernt“, erklärt Dr. Andreas Jungwirth, Urologe und Androloge aus Salzburg. Wenn überhaupt werde die Prostata eher indirekt in Mitleidenschaft gezogen: Der Druck lastet beim Radfahren vor allem auf der Harnröhre. Entzündet sich diese, kann die Entzündung hoch bis zur Prostata steigen. Auch sei es möglich, dass Vibrationen vom Fahrrad bis zur Prostata ausstrahlen. „Kommen Regen und Kälte hinzu, kann dies Entzündungen begünstigen“, so Jungwirth.
Sollten Männer also besser vom Rad steigen? Keinesfalls, rät der Urologe: „Der Vorteil für die allgemeine Gesundheit überwiegt bei Weitem das relative Risiko, Prostata-Beschwerden zu bekommen.“ Entscheidend sei für Freizeitfahrer vor allem der passende Sattel und die korrekte Sitzposition, also etwa die Knie nicht durchzudrücken. Dadurch wird der Druck weg vom sensiblen Damm hin zu den stabilen Sitzbeinhöckern gelenkt.
Ein vorübergehendes Fahrverbot gilt nur für Männer, die an der Prostata operiert wurden. Wie lange sie pausieren sollen, müssen sie ärztlich abklären lassen. In der Regel können sie wieder in die Pedale treten, sobald die Wunde verheilt ist.
„Radfahren kann den PSA-Wert kurzfristig erhöhen“
Herr Professor Stenzl, was sagt der PSA-Wert aus?
Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweißkomplex, der von Prostatadrüsen gebildet wird. Es ist für die Fortpflanzung wichtig, weil es den Samen verflüssigt, sodass Spermien besser vorwärtskommen. Ins Blut gelangt das PSA normalerweise nur in sehr geringen Mengen. Sollte dieser Wert jedoch erhöht sein, kann das auf einen Tumor in der Prostata hinweisen – muss es aber nicht! Es gibt verschiedene Gründe dafür.
Unter anderem Radfahren?
Genau. Durch die mechanische Belastung kann es den PSA-Wert kurzfristig anheben. Wenn also ein Bluttest zur Bestimmung des PSA-Werts ansteht, sollte man drei Tage zuvor kein Fahrrad fahren. So lange dauert es in etwa, bis sich der PSA-Wert wieder normalisiert. Fahrradfahren kann das Testergebnis verfälschen.
Bedeutet das auch: Wer regelmäßig Rad fährt, hat einen ständig erhöhten PSA-Wert?
Nein. Es ist nicht so, dass das PSA zwangsläufig durchs Radfahren ansteigt. Außerdem: Wer häufig fährt und gut trainiert ist, dessen Prostata reagiert oft weniger empfindlich und nicht direkt mit einer Erhöhung des PSA-Werts.
Kinderwunsch-Tipps für Männer
Diese Kinderwunsch-Tipps für Männer können dazu beitragen, die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Denn schließlich hängt das zu je 50 % von Mann und Frau ab. Wenn du gleich anfängst, auf eine gesunde Ernährung zu achten, auf Zigaretten und Drogen zu verzichten und deinen Alkoholkonsum einzuschränken, wirst du in 2 bis 3 Monaten mit Top-Spermien ausgerüstet sein!
- Gesunde Ernährung Übergewicht reduzieren Video: 10 Tipps für Männer mit Kinderwunsch Alkohol in Maßen, Männer! Schluss mit dem Rauchen Keine (Macht den) Drogen, Männer! Die richtige Temperatur Zu enge Kleidung für den Mann vermeiden (Mehr) Sport treiben Fahrradfahren und Spermienbildung Solider Lebenswandel, Männer! Schwanger werden mit Folio fertil men
Gesunde Ernährung
Für die Bildung der Spermien benötigt der männliche Körper eine ausreichende Menge an Vitaminen und Mineralstoffen. Sorge deshalb für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse! Insbesondere die Mineralstoffe Zink und Selen unterstützen die Fruchtbarkeit und Spermienproduktion.
Übrigens: Auch die B-Vitamine Folsäure (B9), B6 und B12 spielen eine besondere Rolle, da sie zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel beitragen. Das ist wichtig, da Homocystein in höheren Konzentrationen die Qualität und Menge der Spermien beeinträchtigen kann.
Übergewicht reduzieren
In wissenschaftlichen Studien wurde festgestellt, dass die Zeugungsfähigkeit übergewichtiger Männer geringer ist als die von normalgewichtigen. Also: Runter mit den Pfunden!
Schränke als erstes deinen Bierkonsum ein, denn Bier ist eine wahre Kalorienbombe und wird zu Recht als flüssig Brot bezeichnet! Als Snack zwischendurch werden Fast Food, Chips und Süßigkeiten durch Obst, Nüsse und Milchprodukte ersetzt. Es ist also weniger ein Verzicht als ein Tauschgeschäft.
Video: 10 Tipps für Männer mit Kinderwunsch
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Alkohol in Maßen, Männer!
Gelegentlich ein Bier oder ein Glas Wein gelten als unbedenklich. Aber das tägliche Konsumieren von Alkohol – schon zwei Drinks pro Tag sind zu viel – führt zu einer Erniedrigung des Testosteronspiegels und damit einhergehend zu einer geringeren Spermienmenge.
Schluss mit dem Rauchen
Gewöhne dir das Rauchen am besten gleich ganz ab oder verringer wenigstens den Konsum. Denn durch das Rauchen werden nicht nur die Anzahl und Qualität der Spermien sowie deren Beweglichkeit erheblich verringert; auch die Bindungsfähigkeit der Spermien an die Eihülle wird deutlich eingeschränkt.
Keine (Macht den) Drogen, Männer!
Verzichte auf Drogen jeglicher Art. Drogen beeinflussen Hirnströme, die für die Abgabe von Fruchtbarkeitshormonen zuständig sind. Dadurch wird die Zeugungsfähigkeit entscheidend herabgesetzt und das Risiko für Fruchtbarkeitsstörungen steigt.
Die richtige Temperatur
Die Temperatur des Hodensacks sollte nicht zu häufig 36 Grad Celsius überschreiten, denn die Spermienreifung wird bei höheren Temperaturen beeinträchtigt.
Schränke deswegen den häufigen Genuss heißer Vollbäder und den Gebrauch deiner Sitzheizung bei längeren Autofahrten ein.
Du bist leidenschaftlicher Saunagänger? Dann brauchst du nicht auf das Vergnügen zu verzichten. Übertreibe es aber nicht mit der Hitze und achte auf eine ausreichende Abkühlung nach jedem Saunagang.
Zu enge Kleidung für den Mann vermeiden
Auch zu enge Hosen oder sehr stramm sitzende Slips wirken sich negativ auf die Produktion der Spermien aus. Der Hodensack wird dadurch permanent eng am Körper gehalten, wodurch ein Temperaturausgleich nicht mehr möglich ist und die Hoden überhitzen können.
(Mehr) Sport treiben
Regelmäßiger Sport, insbesondere Ausdauersport, ist gesund und steigert die Fruchtbarkeit. Dabei sollte man es aber nicht übertreiben: Zuviel Sport bremst wiederum die Spermienbildung und lässt den Testosteronspiegel sinken.
Fahrradfahren und Spermienbildung
Ob Fahrradfahren die Spermienbildung beeinflusst oder nicht, hängt maßgeblich von der Intensität des Trainings ab.
Sehr enge Sportkleidung, eine ungünstige Position auf einem Rennradsattel, Reibung und Überhitzung der Hoden können die Qualität und Menge der Spermien durchaus beeinträchtigen.
Zwei – bis dreimal pro Woche eine etwa einstündige Trainingseinheit steigert dagegen die körperliche Fitness und damit die Zeugungsfähigkeit.
Solider Lebenswandel, Männer!
Nächte in der Bar, lange Arbeitstage ohne ausreichende Pausen oder Stress mit den Mitmenschen: alles kontraproduktiv für die Fruchtbarkeit. Auch wenn es schwer fällt – versuche, deinen Lebensstil in ruhigere Bahnen zu lenken.
Schwanger werden mit Folio fertil men
Die Spermienqualität ist ein entsprechend wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Befruchtung der Eizelle. In der Babyplanungsphase spielt somit auch für den Mann eine gesunde Lebensweise und eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle. Letzere gewährleistet eine Versorgung mit Mikronährstoffen.
Stehen dem Körper Vitamine und Mineralstoffe, wie Zink zur Unterstützung der männlichen Fruchtbarkeit und Selen zur Unterstützung der Spermienbildung, in ausreichenden Mengen zur Verfügung, sollten die Spermien für ihre „Aufgabe“ bestens vorbereitet sein.
Mit Folio fertil men, der speziell für den Kinderwunsch beim Mann entwickelten Mikronährstoff-Kombination, ergänzt du deine Ernährung sinnvoll und unterstützt so deine Spermien und Fruchtbarkeit.
Https://www. folio-familie. de/kinderwunsch/mann/kinderwunsch-tipps-maenner/
Spermageddon: Können die Männer bald keine Kinder mehr zeugen?
Die Zeugungsfähigkeit der Männer ist eines der letzten großen Tabuthemen. Immerhin definieren fast alle ihre Männlichkeit über die eigene Potenz. Ist die nicht mehr so toll, spricht man lieber nicht darüber. Das funktioniert recht gut, da sich die fehlende Potenz vorwiegend in der Unfähigkeit, Kinder zu zeugen, bemerkbar macht – und meist nicht den dazu nötigen Akt an sich beeinträchtigt.
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Mythen über Männer und Radsport, Teil 1: Hodenkrebs, Prostata – und Erektionsprobleme: So gefährdet sind Radfahrer wirklich
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Die Angelschnur war quer über den Weg gespannt (Symbolfoto)
Wer regelmäßig in die Pedale tritt, hält sich fit und gesund. Gleichzeitig geht der Mythos um, dass exzessiver Radsport der Gesundheit von Männern schaden kann. Radeln soll etwa das Hodenkrebs-Risiko erhöhen. Ob an dem Mythos etwas dran ist, erklärt FOCUS-Online-Experte Frank Sommer.
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- Radfahren ist nicht mit einem erhöhten Hodenkrebsrisiko verbunden. Prostataentzündungen treten dagegen tatsächlich häufiger auf. Zudem haben Radsportler oft eine verminderte Spermienqualität.
Die Diagnose der Ärzte traf den US-amerikanischen Radprofi Lance Armstrong im Alter von 25 Jahren wie ein Schock: Hodenkrebs! Auch der italienische Radprofi (37) Ivan Basso musste in diesem Jahr die Tour de France wegen einer Hodenkrebs-Erkrankung abbrechen.
Nach einer erfolgreichen Operation hat er mittlerweile das Ende seiner Karriere bekannt gegeben. Die Fälle von Armstrong und Basso haben einen Großteil der männlichen Freizeit – und Profi-Radfahrer aufhorchen lassen.
Viele von ihnen fragen sich besorgt: Ist der Hoden beim Radfahren womöglich Belastungen ausgesetzt, welche im schlimmsten Fall zu Hoden – oder Prostatakrebs führen können?
Wissenschaftler beruhigen
Grundsätzlich geht man in der Wissenschaft heute davon aus, dass Radfahrer so gut wie keinem beziehungsweise nur einem sehr leicht erhöhten Risiko ausgesetzt sind, Hoden – oder Prostatakrebs zu bekommen.
Unser PDF-Ratgeber klärt Sie über Funktion und Stimulation des männlichen Lustzentrums auf und zeigt, wie Sie mögliche Probleme beheben.
Vielmehr gilt: Sportliche Aktivität, also auch das Radfahren, schützt vor einer solchen Erkrankung und fördert die Gesundheit. Dennoch gibt es Risikofaktoren, die zu einem erhöhten Aufkommen von Hodenkrebs führen können.
Dazu zählen zum Beispiel genetische Dispositionen und Fehllagen wie etwa ein Hodenhochstand. Darüber hinaus laufen sehr große und teilweise auch sehr hellhäutige Männer vergleichsweise häufiger Gefahr, Hodenkrebs zu erleiden.
Fahrradfahren und Prostatakarzinom
Radfahrer haben grundsätzlich kein wirklich erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Gleichwohl hat eine Studie unter männlichen Fahrradfahrern im Alter ab 50 Jahren gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Prostatakarzinom und der Fahrradfahr-Dauer gibt.
Die untersuchten Radler, die zwischen 3,75 und 8,5 Stunden pro Woche Fahrrad gefahren sind, hatten im Vergleich zu Radlern, die weniger als 3,75 Stunden pro Woche unterwegs waren, ein dreifach erhöhtes Prostatakarzinom-Risiko.
Die Gruppe, die über 8,5 Stunden pro Woche Fahrrad gefahren ist, zeigte sogar einen mehr als sechsfachen Anstieg der Diagnose eines Prostatakarzinoms.
Diese Studienergebnisse sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn ursächlich für das erhöhte Risiko können auch sogenannte perineale Traumen, also Verletzungen im Dammbereich, sein. Diese können zumeist eine erhöhte Turmorrate nach sich ziehen.
Prostataentzündungen treten häufiger auf
Prostataentzündungen (Prostatitis) sind hingegen eine bekannte Symptomatik bei Fahrradfahrern. Eine Prostatitis ist eine Entzündung der Vorsteherdrüse. Sie kann sowohl akut als auch chronisch auftreten und bakteriellen, aber auch nicht-bakteriellen Ursprungs sein.
Eine Prostatitis zeigt sich beispielsweise mit Beschwerden beim Wasserlassen, mit Druckgefühlen, Ziehen und Schmerzen oder Erektionsstörungen. Sie kann aber auch komplett ohne Symptome ablaufen.
Radfahrende Männer, die eine Prostatitis gehabt haben, haben ein erhöhtes Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken. Der PSA-Wert, der ein Marker für ein Prostatakarzinom sein kann, wurde in einer Studie bei Fahrradfahrern über 50 Jahre, die längere Distanzen fuhren, als erhöht diagnostiziert.
Die PSA-Werte können jedoch auch dadurch erhöht sein, dass der Sattel einen perinealen Druck ausübt und direkt auf die Vorsteherdrüse drückt. Erhöhte PSA-Werte müssen somit nicht grundsätzlich ein Hinweis auf ein Prostatakarzinom sein.
Die gutartige, meistens sehr gut behandelbare Vergrößerung der Prostata (BPH) ist übrigens vergleichsweise häufig und streng von der bösartigen Entartung, dem Prostatakrebs, zu unterscheiden.
Verminderte Spermienqualität bei Radsportlern
Einen direkten Einfluss hat das Radfahren allerdings auf die Spermienqualität. Diese ist bei exzessivem Radfahren vermindert. Dies hat nach neuesten Erkenntnissen vermutlich mit der erhöhten Temperatur der Hoden während des Radfahrens zu tun. Schließlich sind auch Erektionsstörungen bei Radsportlern häufiger als bei Männern, die nicht im Radsport aktiv sind.
Eine Untersuchung bei knapp 2000 männlichen Fahrradsportlern ergab, dass die Rate der Erektionsstörungen zwei – bis dreimal höher lag als bei Nicht-Fahrradsportlern der gleichen Altersgruppe. Für Abhilfe kann unter anderem auch ein geeigneter Fahrradsattel sorgen, der die Durchblutung des Penis nicht einschränkt. Auch eine entsprechende Positionierung auf dem Fahrrad kann präventiv sein.
Ganz allgemein sollten sich Männer – und zwar nicht nur Radfahrer – regelmäßig einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen. Bei rechtzeitiger Diagnose lässt sich Hodenkrebs gut behandeln.
Je früher eine Behandlung eingeleitet wird, desto höher sind die Chancen auf Heilung. Und auch bei Erektionsproblemen gibt es viele Wege – auch nicht-medikamentöser Art, um diese zu beheben oder gezielt vorzubeugen.
Über den Autor
Professor Dr. Frank Sommer ist weltweit der einzige Universitätsprofessor für Männergesundheit. Er ist am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig und verhilft den Männern erfolgreich zu einem neuen Lebensgefühl: mit innovativen, auf höchstem internationalem Niveau befindlichen Therapieansätzen. Seine Vorträge werden auch international mit Begeisterung aufgenommen. In den USA wurde er für seine Forschungsarbeit „Heilung von Erektionsstörungen“ ausgezeichnet. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite des Instituts für Männergesundheit.
Im Video: Männer aufgepasst: Wer diese 8 Anzeichen ignoriert, spielt mit seinem Leben
Männer aufgepasst! Wer diese 8 Anzeichen ignoriert, spielt mit seinem Leben
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Spermienqualität verbessern
Nicole Wendler ist promovierte Biologin aus dem Bereich Onkologie und Immunologie. Als Medizinredakteurin, Autorin und Lektorin ist sie für verschiedene Verlage tätig, für die sie komplizierte und umfangreiche medizinische Sachverhalte einfach, prägnant und logisch darstellt.
„Wie kann ich meine Spermienqualität verbessern?“, das fragen sich viele Männer. Drängend wird die Frage vor allem bei unerfülltem Kinderwunsch, wenn in der Samenflüssigkeit keine, zu wenige, zu langsame oder missgebildete Spermien zu finden sind. Aber kann man tatsächlich die Spermienqualität verbessern? Lesen Sie hier, was der Spermaqualität schadet, wie Sie möglicherweise die Spermaproduktion anregen können und warum manchmal nur eine Operation weiterhilft.
Was stimmt nicht mit den Spermien?
Möchte ein Mann seine Spermienqualität verbessern, muss zuerst geklärt werden, woran es bei den Spermien hapert. Dies lässt sich mithilfe einer Spermauntersuchung feststellen: Das dabei erstellte Spermiogramm gibt unter anderem Auskunft über Menge, Vitalität, Beweglichkeit (Motilität) und Aussehen (Morphologie) der Samenzellen – alles Faktoren, die für die Spermienqualität wichtig sind. Anhand dieser Parameter können Mediziner also die Spermaqualität und letztlich die Fruchtbarkeit (Fertilität) eines Mannes beurteilen.
Grundsätzlich gilt: Spermien sollten schnell sein, gut vorwärtskommen, dabei noch wohlgeformt sein und in ausreichender Zahl herumschwimmen. Wenn einer oder mehrere dieser Punkte nicht gegeben sind, ist die Spermienqualität schlecht und die männliche Fertilität eingeschränkt. Beispiele für pathologische Befunde im Spermiogramm:
- Oligozoospermie: Die Samenflüssigkeit enthält weniger als 20 Millionen Samenzellen pro Milliliter. Asthenozoospermie: Im Ejakulat finden sich zu wenig normal bewegliche Spermien. Teratozoospermie: Zu viele Spermien im Ejakulat sich fehlgebildet, zu wenig normal geformt. Oligoasthenoteratozoospermie (OAT): Es sind gleichzeitig zu wenig Spermien im Ejakulat vorhanden, zu wenige davon normal beweglich und zu viele davon fehlgebildet. Azoospermie: Im Ejakulat sind gar keine Spermien zu finden.
Neben der klassischen Untersuchung der Samenflüssigkeit gibt es Vitalitätstests, die helfen, intakte oder tote Samenzellen zu unterscheiden oder zu prüfen, ob es ein Spermium durch den Gebärmutterschleim schafft. Verschiedene Kombinationen dieser Methoden liefern dann ein ziemlich genaues Bild über die Samenqualität.
Verbessern kann sich ein mittelmäßiges Spermiogramm durchaus. Da die Samenflüssigkeit immer neu gebildet wird, ist das Ergebnis nur eine Momentaufnahme und kann variieren. Bis eine Samenzelle reif ist, vergehen rund drei Monate – Sie brauchen also ein wenig Geduld, wenn Sie Ihre Spermienqualität verbessern möchten. Somit macht es Sinn, die Spermien nach ein paar Monaten erneut testen zu lassen. Je ausgeprägter bzw. schwerwiegender allerdings die zugrundeliegende Störung ist, desto schwerer lässt sich die Spermienqualität verbessern.
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