Korsika ist und bleibt das ideale Reiseziel für Outdoorfans. Aber mit welcher Wanderung sollte man beginnen? Was sind die absoluten Highlights der Insel? Korsika-Spezialist Christoph Berg (Michael Müller Verlag) stellt in seinem Wanderführer Strandspaziergänge, Küstenwanderungen und anspruchsvolle Gipfelbesteigungen vor. Wir haben ihm einige Fragen gestellt.
Welche der 35 Touren, die Sie in Ihrem Wanderführer vorstellen, ist Ihr Favorit und warum?
Da gibt es mehrere Favoriten für mich. Vom Küstenberg Capo d’Orto zum Beispiel blickt man aus 1.300 Metern Höhe auf den tiefblauen Golf und den Strand von Porto. Am Nino-See kann man Wildpferde entdecken, und mit ein bisschen Glück befindet man sich bei schönstem Wetter auf dem 2.350 Meter hohen Monte Renoso und blickt von oben auf die Wolken, die sich oft nachmittags um die höchsten Gipfel schmiegen, so wie auf dem abgebildeten Gipfelfoto im Wanderführer.
Was sollten Besucher, die zum ersten Mal auf Korsika wandern gehen, beachten?
Auch bei vermeintlich guter Kondition bedarf es in einer anderen Klimazone immer einer gewissen körperlichen Akklimatisation. Man sollte seinem Körper daher zu Beginn des Urlaubs ein paar Tage Zeit geben und danach mit leichten Wanderungen starten. Bei Hochgebirgstouren sollten Wanderer dringend auf gute Ausrüstung und die Wettervorhersage achten. Immer ein Mobiltelefon mit in die Berge nehmen und vorher die wichtigsten Notruf-Nummern einspeichern.
Was sollte man auf Korsika machen/erleben/sehen, um sich wie ein Einheimischer zu fühlen?
Aus eigener, wunderbarer Erfahrung empfehle ich, sich in einem korsischen Dorf die dunkelste, abweisendste und nur von unheimlichen Korsen besuchte Kneipe zu besuchen, sich mitten rein zu setzen, einen Cappuccino oder einen Pastis zu bestellen und einfach nur zu schauen, was passiert. Ich wette, dass spätestens nach einer Stunde der eine oder andere Korse Kontakt aufnimmt. Für alles, was danach passiert, sollte man sich ein Zeitfenster frei halten. Spätestens dann hat der legendäre Korsika-Virus zugeschlagen.
Was war die ungewöhnlichste Begegnung, die Sie bei einer Wandertour auf Korsika erlebt haben?
Als ich nach steilem Aufstieg die Hochebene von Chufidu erreichte, stand da ein einsamer Baum vor dem im Hintergrund imposant aufragenden Bergrücken des Monte Renoso. Das perfekte Motiv für meinen Wanderführer, dachte ich mir und machte mich mit meiner Kamera ans Werk. Ich erschrak, als mich plötzlich ein alter Schäfer ansprach, der direkt am Stamm des Baumes saß und den ich in meinem Fotoeifer gar nicht bemerkt hatte. Er war sehr freundlich, und wir kamen ins Gespräch. Dabei stellte sich heraus, dass er immer seine Schafe auf diese Weide geführt hat und nun jeden Tag den steilen, mehrstündigen Aufstieg auf sich nimmt, um an diesem Baum den Blick auf die Berge zu genießen. So würde er oft den ganzen Tag hier verbringen und erst abends wieder absteigen. Auf meine Frage nach seinem Alter antwortete er: 92! Ich denke oft an diesen zähen Burschen. Ob er wohl immer noch da sitzt?
Was ist Ihr persönlicher Lieblingsort auf Korsika?
Wenn Sie Ort im Sinne einer menschlichen Ansiedlung definieren, ist es Corte, die ehemalige Hauptstadt im Zentrum Korsikas. Er ist ein wunderbarer Ausgangspunkt für fantastische Wanderungen und lebt tagsüber und abends vom quirligen studentischen Treiben. Nachts liebe ich es, durch die menschenleeren Gassen der Altstadt zu schlendern, die bei schummriger Straßenbeleuchtung ihren morbiden Charme entfalten.
Korsika in 5 Sinnen:
Viele Wanderungen führen an Hochwiesen, bevorzugt an Bachläufen entlang. Wer sich die Zeit für eine Pause nimmt und sich ins Gras auf weiche Moosteppiche legt, kann einen intensiven Mix aus Kamille, Rosmarin, Thymian und anderen Wildkräutern riechen, blickt dabei vielleicht noch auf umliegende, schneebedeckte 2.000er-Gipfel, hört das Plätschern der Bäche und das Krächzen der im blauen Himmel kreisenden Bergdohlen. Sobald man dann noch Proviant in Form von Weißbrot, würzigem Coppa und frischem Brocciu auspackt, hat man alles richtig gemacht und alle fünf Sinne beisammen.
Weitere Infos
Christoph Berg – Reisebuchautor und Korsika-Tourguide © Christoph Berg
Ironman Switzerland Thun
Eiserner Wille und lebendige Emotionen im Berner Oberland
Erlebe das emotionsgeladene Rennen hautnah und werde Teil vom Ironman Switzerland in Thun. Ob als Athlet auf der Strecke oder als Zuschauer auf dem Veranstaltungsgelände, dieser mitreissende Wettkampf sorgt garantiert für eine dynamische Stimmung und unvergessliche Momente. Vor schönster Bergkulisse schwimmen die eisernen Athleten 3,8 km im 17 Grad kalten Wasser des Thunersees, radeln 180,2 km durch das saftig grüne Hinterland und laufen 42,2 km entlang des tiefblauen Thunersees, bis sie erschöpft und überglücklich das Ziel erreichen.
Der Ironman Switzerland auf einen Blick
Datum: 7. Juli 2024
Essen/Trinken: Diverse Essens – und Getränkestände auf dem Veranstaltungsgelände
Ausdauer vor majestätischer Bergkulisse
Das legendäre Rennen wurde 23 Jahre lang in Zürich ausgetragen und findet im Jahr 2021 erstmals am neuen Austragungsort in Thun statt. Hier erwartet dich der tiefblaue Thunersee, eingebettet in die imposanten Alpen des Berner Oberlandes. Erlebe Schweizer Kultur und Berglandschaft in ihren schönsten Facetten. Bewundere die drei weltbekannten Berge Eiger, Mönch und Jungfrau vom Eventgelände aus und lass dich von der atemberaubenden Kulisse ins Staunen versetzen.
Die verschiedenen Disziplinen
Erlebe wie die Athleten bei diesem eisernen Rennen zunächst ins glasklare Wasser des rund 17 Grad kalten Thunersees eintauchen und schwimmend eine Strecke von 3,8 km vor schönster Bergkulisse zurücklegen. Die 180,2 km lange Radstrecke führt die Athleten anschliessend auf zwei Runden in Richtung Spiez, wo sie vom See weg Richtung Gürbetal abbiegen. Die malerische Strecke verläuft weiter Richtung Flughafen Bern und Gantrisch. Eine sanfte Abfahrt bringt die eisernen Männer und Frauen zurück zur Wechselzone. Beobachte von da aus wie die Athleten, die aus drei Runden bestehende und insgesamt 42,2 km lange Laufstrecke in Angriff nehmen. Diese führt entlang des Seeufers vorbei am Veranstaltungsgelände, durch die traumhafte Parkanlage des Schloss Schadaus und überquert die historische Scherzligschleuse, bevor die Athleten endlich das wohlverdiente Ziel erreichen.
Https://www. interlaken. ch/planen/events/top-events/ironman-switzerland-thun
ERHOLUNG UND ENTSPANNUNG
Wasser, so blau wie der Sommerhimmel. Einfach eintauchen in das kühle Nass. Drinnen oder draußen – unsere Pools & Bäder sind unterteilt in Sportbecken und Spaßbecken. Einmal für Familien und richtig viel Plantschvergnügen, ein andermal für Motivierte und den Geist befreiendes Längenschwimmen. So kann jeder auf seine Art Wasser entdecken!
SICH SCHWERELOS SCHWIMMEN
Im Grün des Gartens schwimmen oder durch die Stille der Wellnesszone. Beiderorts wartet nach dem Bad auch die Entspannung: Ausruhen zwischen Grashalmen, Blumen und Weinreben. Auf der Ruheterrasse bei Bergblick einfach mal faulenzen. Ruhe findet sich aber auch IM Wasser: Dort gibt‘s nämlich Liegen – zum Auf-dem-Wasser-Schweben. Und Sprudel, die Entspannung direkt in die Muskulatur leiten. Sogar eine Poolbar, die das Urlaubsfeeling am See auf seine Spitze treibt!
HERRLICHER BLICK ZUM KALTERER SEE
GARTENGRÜN
Grün leuchtet das Laub der Weinreben im Sommer. Grünblau glänzt der See in der Mittagssonne. In all seinen Facetten zeigt sich das Grün auch in unserem Gartenbereich. Denn hier sollen Gäste absolute Urlaubserholung finden.
Unser neu angelegter Garten ist das grüne Plätzchen Ruhe, das für Gäste stets zugänglich ist. Ganz dem Süden zugewandt kann man von hier aus dem Lauf der Sonne folgen, die Leuchtenburg hoch über dem Kalterer See bestaunen und den Alltag ganz aus den Gedanken verbannen. Auf dem Grasbett in der Sommersonne schlummern. Im Schatten des Baumes ein Buch verschlingen. Während die Eltern an der Poolbar auf das Leben anstoßen, feiern die Kinder es auf dem Spielplatz. Hüpfen, rutschen, Rolle schwingen. Und zwischendurch eine wohltuende Erfrischung im Becken: Tauchen, Längen schwimmen oder am Beckenrand beim leisen Glucksen des Wassers tagträumen.
Https://www. thalhof. it/de/t/relaxen
Rad-Kampagne 2019
Das Image Österreichs als Rad-Destination ist 2019 einer der Schwerpunkte in der Marketingarbeit der ÖW. Die Rad-Kampagne „You like it? Bike it!“ wurde in Kooperation mit 7 Landestourismusorganisationen konzipiert und wird in den 3 Herkunftsmärkten mit dem größten Potenzial für Radurlaub in Österreich ausgespielt: Deutschland, Niederlande und Tschechien.
Kräfte bündeln und mit einem gemeinsamen Außenauftritt für einen Radurlaub in Österreich begeistern, das ist das Ziel der Rad-Kampagne „You like it? Bike it!“. Die mehrjährig angelegte Kampagne ist mit einem Budgetvolumen von 2 Millionen Euro alleine für 2019 die bis dato größte. Sie wurde gemeinsam von ÖW und den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten und Tirol erarbeitet.
Warum der Fokus auf Rad?
War früher das Auto das Schaufenster des sozialen Status, übernimmt jetzt das Fahrrad diese Rolle. Radfahren liegt in der Schnittmenge der vier Megatrends Gesundheit, Klimaschutz, Lifestyle und Design. Befeuert auch vom E-Bike-Boom, durch den sich die Zielgruppe für Radurlaub deutlich erhöht hat. Gleichzeitig bietet Österreich die perfekten Voraussetzungen für Radurlaube: Neben der bekannt exzellenten touristischen Infrastruktur mit Gastgeber-Herz punktet das Land mit spannenden landschaftlichen Gegebenheiten – etwa den Bergen als atemberaubende Kulisse für konditionelle Herausforderung – und einer perfekten Rad-Infrastruktur, von Radwegen und Bikeparks bis zu Verleihangeboten.
Als vielversprechendste Quellmärkte für Radurlaub nach Österreich haben die acht Kampagnenpartner die Märkte Deutschland, Niederlande und Tschechien identifiziert. In Deutschland zeigen knapp 10 Prozent der Auslandsurlauber ein konkretes Interesse an einem Radurlaub, das sind rund 4 Millionen potenzielle Gäste. In den radaffinen Niederlanden beträgt dieser Anteil 23 Prozent (2,7 Mio.), in Tschechien sogar 43 Prozent (2,2 Mio.). Auf diese drei Märkte fokussiert die Kampagne.
Thema „Genussrad“
„You like it? Bike it“ konzentriert sich im ersten Jahr auf zwei Themenschwerpunkte. Unter dem Fokus „Genussrad“ stellt die Kampagne die Vielfältigkeit des Urlaubslands Österreich in den Vordergrund: In Österreich sind abwechslungsreiche Naturlandschaften und kulturelle Schätze auf engstem Raum erlebbar. Österreich bietet die Möglichkeit zum entspannten Radeln vor eindrucksvollen Naturkulissen (vor Bergen, entlang von Flüssen und Seen, aber auch durch malerische Orte und Städte) und lädt zum Einkehren und zum Genuss lokaler Spezialitäten ein.
Typische „Genussradfahrer“ sind die Niederländer. Sie suchen im Österreich-Urlaub Entspannung, Zeit für sich und schätzen das Eintauchen in die lokale Kultur. Im Herkunftsmarkt Deutschland dagegen spielt neben „Genussrad“ auch der zweite Kampagnenschwerpunkt eine Rolle: Mountainbike.
Https://www. austriatourism. com/blog/2019/rad-kampagne-2019/
Stari Pod Campsite
Dieser Platz nimmt zur Zeit auf Pitchup. com keine Buchungen entgegen.
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Allgemein
- Friedlicher Platz am Fluss im Herzen des Landschaftsparks Kolpa Am Ufer der Kulpa mit Angelstellen, Strand und Bootsverleih Restaurant mit köstlichen Gerichten & Terrasse am Fluss
Stari Pod Campsite? Einfach fantastisch!
Dieser fabelhafte slowenische Campingpark schlummert am Ufer der Kulpa am Rande des Dorfes Adlešiči in Bela Krajina, einer Region voller idyllischer Flüsse und Seen, grüner Hügel und dichter Birkenwälder. Die Anlage befindet sich außerdem im Landschaftspark Kolpa, einem Outdoorparadies mit Möglichkeiten zum Kanufahren, Angeln, Wandern und Radfahren. Schwimmen Sie außerdem in den Becken natürlicher Wasserfälle, besichtigen Sie alte Festungen, spazieren Sie durch malerische Weingärten oder flanieren Sie durch die Straßen der Hauptstädte Ljubljana und Zagreb, die in unter 2 Stunden erreichbar sind.
Wenn Sie lieber in unmittelbarer Nähe Ihrer gemütlichen Unterkunft verweilen möchten (nach Betrachtung der Fotos nicht unwahrscheinlich), können Sie vor Ort die Nähe zur Kulpa zum Angeln, Raften und Bootfahren nützen. Der kleine Strand am Fluss lädt zudem zum Ausstrecken in der Sonne ein und auch Schwimmen ist durchaus eine Option: Das Wasser der Kulpa ist warm, an der tiefsten Stelle etwa 2 m tief und so eine sichere Badestelle für Groß und Klein.
Im Stari Pod Campsite gibt es außerdem eine Bar mit Terrasse, auf der erfrischende Getränke und Snacks serviert werden, sowie ein Restaurant mit regionaler Küche. Sie können auch ein Picknick am Ufer der Kulpa planen (sehr empfehlenswert) oder einfach selbst den Grill anheizen. Die Umgebung des Campingparks ist von traditionellen Dörfern, malerischen Weingärten und alten Bauernhöfen geprägt und auch kulinarisch gibt es so einiges zu entdecken: Kosten Sie beispielsweise traditionelle Grillgerichte der Bela Krajina, Idrijski žlikrofi, Povitica und frisches Fladenbrot.
Gleich in der Nähe gibt es einen Fahrradverleih: Packen Sie den Picknickkorb, radeln Sie in den Landschaftspark Kolpa und suchen Sie sich ein nettes Plätzchen zum Verweilen. Den ersten Zwischenstopp können Sie beispielsweise im nur 1,5 km entfernten Dorf Adlešiči einlegen.
Darf ich beim Radfahren in Zone 2 zu tief eintauchen
Sehenswürdigkeiten in der Region ‚Ruhrgebiet‘
Für den Radroutenplaner NRW sind von den Tourismusagenturen Informationen zu Sehenswürdigkeiten zusammengestellt worden. Diese werden mit unterschiedlichen Symbolen auf der Karte dargestellt. Mit einem Klick auf das Symbol erhalten Sie Informationen und Bilder.
Sie können sich auch mit Hilfe der nachfolgenden Auswahl direkt über jede Sehenswürdigkeit informieren und dann per Mausklick den zugehörigen Kartenausschnitt öffnen.
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Https://www. radroutenplaner. nrw. de/RRP_region_poi. asp? reg=6
Des Nationalparks pochendes Herz
Wer durch die langgezogenen Hallen des neuen Besucherinformationszentrums beim Nationalpark Schwarzwald streift, erlebt den Wald nicht nur aus allernächster Nähe – er wähnt sich unmittelbar in dessen pochendem Herzen. Von Reinhold Wagner
Der Lebensraum Wald lässt sich in der Dauerausstellung mit allen Sinnen erleben. Detaillierte Dioramen erzählen kleine Geschichten und liefern Einblicke in die verschiedensten Zusammenhänge. – © Reinhold Wagner
Den Lebensraum Wald.
. mit allen Sinnen erleben
Ausgewachsene Bäume stehen ringsum zum Greifen nah. Sie strecken ihre Äste und Zweige nach allen Seiten hin zum Wald und zu den Hauswänden. Von drinnen fällt der Blick durch die riesigen Panoramafenster direkt ins Geäst und ins Unterholz des Waldes.
Durch eine Schranke mit Vorschau-Video geht es in die Dauerausstellung, den einzigen kostenpflichtigen Bereich der weitläufigen Anlage. Doch die hat es in sich – ein Besuch lohnt sich unbedingt. Kaum merklich führt der trittfeste, aber weich federnde Boden den Besucher an einem Geländer stetig abwärts in die Räume der Ausstellung im nördlichen Schwarzwald. Alles wurde so konzipiert, dass es barrierefrei und dadurch optimal für Kinderwagen und Rollstühle zugänglich ist. Am Ende jedes Absatzes stoppt eine kleine Plattform die Vorwärtsbewegung. Von da an befindet sich der Gast inmitten der Kulisse.
Er wird automatisch hineingezogen in eine Welt, wie sie draußen vor der Tür kaum authentischer sein könnte. Nur präsentiert sie sich drinnen in wetterfester und kompakter Form. Der Lebensraum Wald lässt sich hier mit allen Sinnen erleben – auch wenn es draußen nass und kalt sein sollte.
„Schau da, ein Feuersalamander!“ ruft das kleine Mädchen und zeigt in Richtung eines Moospolsters am Fuße eines Felsens. „Tatsächlich. Den hätte ich glatt übersehen“, erwidert der Vater und beugt sich tief hinunter. Der Junge interessiert sich derweil für den interaktiven Monitor mit Touchscreen, an dem sich Fragen zur Tier – und Pflanzenwelt beantworten lassen und die dazu passenden Geräusche zu vernehmen sind. Und die Mutter hätte sich beinahe erschrocken, als sie hinter dem Fressplatz eines Fuchses oder großen Raubvogels plötzlich zwei Mäuse tanzen sieht. „Die scheinen sich zu freuen, dass er sie nicht erwischt hat“, gibt sie in die Runde.
Nationalparkzentrum Schwarzwald,
Wie mehrere übereinander gefallene und ineinander verzahnte Baumstämme eines Sturmwurfs schieben sich die einzelnen Elemente des Besucherinformationszentrums in den Wald am Ruhestein. · © Nationalparkzentrum Ruhestein, Daniel Müller/Nationalpark Schwarzwald
All dieses „Leben“ spielt sich in und um detailliert ausgestaltete Dioramen ab, die Station um Station kleine Geschichten erzählen. Sie liefern Einblicke in die Zusammenhänge des Lebens, wie es sich am Waldboden und bis hinauf in die Baumkronen abspielen könnte.
Und manchmal gehen die Einblicke noch einen Schritt weiter: Da eröffnen Luken im nachgebildeten Baumstamm, dem Erdwall oder der Schneedecke Zugänge zu verborgenen Verstecken. Vorgeschaltete Lupen vergrößern mikroskopisch kleine Lebewesen. Schlupflöcher und Höhlen können von Kindern durchkrabbelt und erforscht werden. Und per raumfüllendem Video steht auch einem Flug durch die Lüfte oder einem Eintauchen tief unter die Erdoberfläche nichts mehr im Weg. Selbst die geheimnisvolle Welt der Bärtierchen und Baumwurzeln erschließt sich dem Besucher hier auf eindrucksvolle Weise.
Vielfältiger Lebensraum Wald
Informative Streifzüge
Überwältigt von der Vielfalt der Eindrücke und Erlebnisse steht der Besucher vor der Wahl, seinen Rundgang durch das multifunktionale Gebäude des BIZ fortzusetzen, spannenden wissenschaftlichen Vorträgen zu lauschen, eine gemütliche Verschnauf – und Essenspause mit Panoramablick einzulegen oder sich mit Karten, Souvenirs und Flyern einzudecken und den Schritt vor die Tür und hinaus in die Natur zu gehen. Vieles ist möglich, und fast alles lässt sich im Alleingang, mit Freunden und Familie oder unter fachkundiger Anleitung in der Gruppe erleben.
Ein erlebnisreicher Klassenausflug in den Nationalpark? Ein Fachvortrag über die Rückkehr und Anwesenheit von Wolf und Luchs? Eine barrierefreie Tour über die freischwebende, offen verglaste Rampe des Skywalks in die Stamm – und Wipfelzone der Bäume? Ganz hoch hinaus auf den Aussichtsturm? Oder vielleicht doch lieber im Kinosaal multimedial berauschen lassen? Das neue BIZ am Ruhestein dient allen Besuchern des Nationalparks Schwarzwald als erste Anlaufstelle für Informationen und erste Einblicke. Es ist zugleich frei zugängliches Museum und modernes Info-Portal. Es ist Ausgangs-, Abschluss – und Treffpunkt für alle, die den 1. Nationalpark des Landes Baden-Württemberg erkunden und erobern wollen. Und es darf nun – nach offizieller Übergabe im Herbst 2020 – seine Gäste in Empfang nehmen und deren Wissensdurst stillen.
Ausgefallene Gestaltung
Schon rein äußerlich beeindruckt der Bau durch seine außergewöhnliche Form und Gestaltung: Wie mehrere übereinander gefallene und ineinander verzahnte Baumstämme eines Sturmwurfs schieben sich die einzelnen Elemente des Gebäudes in den Wald. Für den Bau sollte kein lebender Baum zu viel aus dem gewachsenen Altbestand weichen müssen. Vielmehr galt es bei der Planung und Umsetzung von Anfang an, den Wald und den Nationalpark selbst möglichst wirkungsvoll in Szene zu setzen. „Unser Hauptprotagonist ist nicht das Gebäude, sondern der Wald, den wir erlebbar machen wollen“, erläutert Bauherr Holger Probst, der kommissarische Leiter der Abteilung Hochbau beim Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg mit Sitz in Pforzheim.
Neben den mit modernster Technik ausgestatteten Ausstellungs-, Kino – und Bildungsräumen befinden sich unter dem Dach des BIZ auch ein Restaurant mit regionaler Küche, ein Shop, Werkstätten und Büros sowie als Rückzugsmöglichkeit ein Raum der Stille. Im Außenbereich des nahezu ausschließlich aus heimischem Holz gefertigten Komplexes führen der „Skywalk“ mit Aussichtsturm ins Freie und ergänzen die „Große Ruhesteinschanze“, ein Ski-Hang mit Sessellift, ein Kiosk mit Schwarzwaldprodukten, das alte Naturparkzentrum und der Sitz der Nationalparkverwaltung nebst ÖPNV-Anbindung und Parkraum das Ensemble.
In einem weiteren Schritt erfolgt ab diesem Frühjahr der Umbau des Nationalparkhauses in Forbach-Herrenwies aus einem denkmalgeschützten ehemaligen Rossstall hin zu einer zweiten Anlaufstätte für Besucher, die sich den nördlichen Teil des zweigeteilten Nationalparks vornehmen. Dieses soll nach seiner Fertigstellung in Ergänzung zum BIZ am Ruhestein im Rahmen einer eigenen Dauerausstellung den Schwerpunkt mehr auf die menschliche Einflussnahme auf die Natur und Landschaft im Schwarzwald legen. Die einstige, heutige und künftige Funktion des Waldes von seiner wilden Urform über die Nutzbarmachung bis hin zur großräumigen „Wiederauswilderung“ insbesondere innerhalb der Nationalparkgrenzen soll den Menschen der Region ebenso wie weitgereisten Schwarzwaldbesuchern nahegebracht und möglichst lebendig veranschaulicht werden.
Info:
Nationalpark Schwarzwald, Schwarzwaldhochstraße 2, 77889 Seebach, Mail: info@nlp. bwl. de, Tel. 07449.92998-0, www. nationalpark-schwarzwal. de
Ein eigenes Nationalparkticket bietet Gästen, die keine KONUS-Gästekarte haben, die Möglichkeit, das gesamte Gebiet des Nationalparks Schwarzwald verbundübergreifend mit einem Ticket zu erkunden. Es ist als Tagesticket für Einzelpersonen, Familien oder Gruppen im Bus erhältlich. Infos unter „Anreise“: www. nationalpark-schwarzwald. de
Über den Autor
Reihold Wagner
Reinhold Wagner ist freier Autor, Text – und Bildjournalist aus Freiburg. Er schreibt und fotografiert für Magazine, Bücher und Sonderseiten der Zeitung, um seine Erlebnisse in zeitlosen Reportagen mit möglichst vielen Lesern zu teilen. Ob E-Bike, Segway, Zipline oder Kajak, Abheben im Ballon oder Abtauchen ins Bergwerk – der Outdoor-Fan, Biologe und Naturfreund ist überall mit dabei. Er kennt und erlebt den Schwarzwald und die Regio immer wieder von Neuem aktiv, mit allen Sinnen und aus ständig wechselnden Perspektiven.