Auch wenn Sie den Feierabend gerne mal vor dem Fernseher verbringen – gesünder ist es, wenn Sie sich regelmäßig sportlich betätigen. Sie haben hier schon erfahren, welche gesundheitliche Vorteile eine regelmäßige körperliche Betätigung mit sich bringt. Dabei ist es egal, ob Sie Hausarbeiten erledigen, zum Einkaufen das Rad nehmen oder mit Freunden Fußball spielen. Bewegung tut dem Körper grundsätzlich in jeder Form gut. Wenn Sie bislang nicht bewegungsfreudig waren, ist das erst recht ein Grund, mit der sportlichen Aktivität zu beginnen: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Nutzen von Bewegung dann besonders groß ist, wenn ehemals unsportliche Menschen beginnen, ihr Bewegungspensum langsam zu steigern [1]. Es gilt der Grundsatz:
Jede zusätzliche Bewegung ist mit einem gesundheitlichen Nutzen verbunden [2].
Die nationalen und internationalen Gesellschaften empfehlen, sich Mindestens so oft In der Woche körperlich zu betätigen:
- 150 Minuten (also 2 ½ Stunden) ausdauerorientierte Bewegung mit mittlerer Intensität (zum Beispiel Hausarbeit, leichte Gartenarbeit, tanzen, Walking, entspanntes Radfahren)
- 75 Minuten (also 1 ¼ Stunden) ausdauerorientierte Bewegung in hoher Intensität (dazu zählt unter anderem joggen, sportliches Radfahren, schnelles Schwimmen)
- eine ausdauerorientierte Bewegung, die sowohl mittelmäßig als auch sehr anstrengend für Sie ist und zwischen 1 ¼ und 2 ½ Stunden dauert
Die Einheiten sollten jeweils mindestens 10 Minuten lang sein und können über den Tag und die Woche verteilt werden. Außerdem ist es gut, wenn Sie gezielt Ihre Muskeln der Hauptmuskelgruppen (z. B. Beine, Arme, Bauch oder Rücken) an zwei Tagen in der Woche trainieren [2,3].
Ihr wöchentliches Sportprogramm könnte also zum Beispiel so aussehen:
An fünf Tagen jeweils 30 Minuten langsam joggen ODER | Und an zwei Tagen Krafttraining im Fitnessstudio oder zuhause |
An zwei Tagen jeweils 75 Minuten Fußballtraining ODER | |
An drei Tagen jeweils 50 Minuten Radfahren (zum Beispiel zur Arbeit) ODER | |
An zwei Tagen jeweils einen langen Spaziergang à 75 Minuten machen ODER | |
An fünf Tagen jeweils 30 Minuten Arbeiten im Haushalt oder im Garten ausüben ODER | |
An zwei Tagen jeweils 75 Minuten tanzen ODER | |
An drei Tagen jeweils 25 Minuten intensives Radfahren (Rennrad, Mountainbike oder Spinning) ODER | |
An einem Tag eine 2,5-stündige Wanderung machen |
Tabelle 1: Beispiele für mögliche Gestaltung des empfohlenen wöchentlichen Bewegungspensums [2,3]
Wie Sie sehen, gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, genügend Bewegung in Ihre Woche einzubauen. Und die Aktivität lohnt sich: Werden die Mindestempfehlungen für körperliche Aktivität eingehalten, können Bis zu 46 % der Todesfälle, die im Zusammenhang mit körperlicher Inaktivität stehen, verhindert werden [1,4]. Wenn Sie den Umfang Ihrer sportlichen Betätigung über die genannten Mindestempfehlungen hinaus steigern können, lassen sich damit sogar zusätzliche gesundheitliche Effekte erzielen.
Bewegung – anstrengend ist nicht gleich anstrengend!
Die Anstrengung eines Menschen, wenn er sich sportlich betätigt, kann zwar aufwendig gemessen und verglichen werden, ist jedoch größtenteils individuell. Generell wird eine
Aktivität moderater Intensität als Bewegung beschrieben, die als Etwas anstrengend empfunden wird, bei der man aber noch reden kann. Es kommt zu einem leichten bis mittleren Anstieg der Atemfrequenz. Beispiele sind schnelles Gehen oder langsames Laufen. Während einer moderat intensiven Aktivität können Sie reden, aber nicht singen [5].
Aktivität hoher Intensität als Bewegung beschrieben, die als Anstrengend empfunden wird und während der man nicht mehr durchgängig reden kann. Es kommt zu einem mittleren bis etwas stärkeren Anstieg der Atemfrequenz. Beispiele sind Laufen, schnelles Radfahren oder Schwimmen [2]. Eine Person, die sich hochintensiv körperlich betätigt, kann nicht mehr als ein paar Worte sagen, ohne zwischendurch atmen zu müssen [5].
Quellen
[1] J. Sattelmair et al. (2011): Dose Response Between Physical Activity and Risk of Coronary Heart Disease. A Meta-Analysis. In: Circulation, Vol. 124, S. 789-95.
[2] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2017): Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung – Sonderheft 03 Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung.
[3] World Health Organization (2010): Global Recommendations on Physical Activity for Health. Genf.
[4] A. Mok et al. (2019): Physical activity trajectories and mortality: population based cohort study. In: BMJ, Vol. 365, l2323.
[5] National Heart, Lung, and Blood Institute (2019): Physical Activity and Your Heart. Online unter https://www. nhlbi. nih. gov/health-topics/physical-activity-and-your-heart
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Mit Radfahren Diabetes Typ 2 vorbeugen und Blutzuckerwerte senken
In Deutschland haben von 6,7 Millionen Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, 95 Prozent einen Typ-2-Diabetes. Bewegungsmangel und Übergewicht sind zwei Risikofaktoren für die Entstehung der chronischen Stoffwechselerkrankung. Regelmäßige körperliche Aktivität trägt zur Vorbeugung bei und hilft auch bereits Erkrankten, ihren Blutzuckerspiel zu senken. Eine prospektive dänische Kohortenstudie zeigte, dass Teilnehmer, die regelmäßig Rad fuhren, deutlich seltener einen Typ-2-Diabetes entwickelten. Fahrradfahren als klassische Ausdauersportart eignet sich gleichermaßen für Einsteiger als auch für bereits begeisterte Sportler und trainiert das Herz-Kreislauf-System. Darauf macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe aufmerksam.
Für die „Diet, Cancer and Health“-Studie, durchgeführt von Martin Rasmussen von der Universität Süd-Dänemark in Odense, wurden zwischen 1993 und 2002 etwa 52 000 Dänen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren nach ihren Ernährungs – und Radfahrgewohnheiten befragt. Etwa 45 000 Personen nahmen fünf Jahre später an einer zweiten Umfrage teil, in der es ebenfalls Fragen zum Radfahren gab. Teilnehmer, die regelmäßig Rad fuhren, erkrankten signifikant seltener an einem Typ-2-Diabetes. Verglichen mit Menschen, die mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren, erkrankten Radfahrer zu 28 Prozent, 17 Prozent und 30 Prozent seltener an einem Typ-2-Diabetes, wenn sie pro Woche 1 bis 60, 61 bis 150 oder mehr als 150 Minuten zur Arbeit und zurück radelten. Auch für die Gesamtdauer der wöchentlichen Radfahrzeiten (Arbeit und Freizeit) war eine annährend dosisabhängige Wirkung nachweisbar. Eine Schutzwirkung war zudem auch bei den Personen nachweisbar, die erst im Laufe der Studie das Radfahren für sich entdeckten.
Wer bereits an Diabetes Typ 2 erkrankt ist, abnehmen und seinen Blutzucker langfristig ohne beziehungsweise mit weniger Insulin oder Tabletten senken will, muss regelmäßig sportlich aktiv sein, optimalerweise fünf bis sechs Mal pro Woche für je eine halbe Stunde. „Für Menschen mit Diabetes ist Radfahren als Ausdauersport besonders gut geeignet. Fahrradfahren verbrennt nicht nur Kalorien, sondern stärkt gleichzeitig auch das Herz-Kreislauf-System und die Lunge“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf.
Ein weiterer Vorteil: Radfahren ist gelenkschonend und somit auch für ältere Menschen gut geeignet, insbesondere, seit E-Bikes – auch Pedelecs genannt – im Trend sind. Solche Fahrräder haben einen batteriebetriebenen Hilfsmotor, der zum Beispiel Steigungen oder das Fahren bei Gegenwind erleichtert. Dafür muss sich niemand schämen – selbst passionierte Mountainbiker nutzen inzwischen die Technik, um kraftsparender bergauf zu fahren. Übertriebener Ehrgeiz darf gerade bei Untrainierten nicht im Vordergrund stehen: „Menschen mit Diabetes, die neu oder nach längerer Zeit wieder ins Radfahren einsteigen möchten, sollten sich vor dem ersten Training von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen“, sagt Dr. Kröger. „Wichtig ist, dass sie individuell dosiert und regelmäßig radeln“, betont der Diabetologe. Außerdem sollten Radfahrer einen Helm tragen, der sie bei Stürzen vor Kopfverletzungen schützt.
Quellen:
Rasmussen et. al PLOS Medicine/DOI:10.1371/journal. pmed.1002076 071216
Ist es gut, 10 Meilen in 50 Minuten zu radeln
Das Radfahren in der Landeshauptstadt Potsdam könnte sich bei einer Kooperation mit der Deutschen Bahn bald besonders lohnen.
© Quelle: Julius Frick
Rabatte, Kinotickets und Bahnfahrten auf dem Rad verdienen: So funktioniert die Rad+App der Deutschen Bahn. In und um Berlin ist sie seit Wochen im Einsatz – nur in Potsdam nicht. Das könnte sich nun ändern.
Potsdam. Die Potsdamer SPD will die „Rad+“-App der Deutschen Bahn in die Landeshauptstadt holen. Mit Hilfe der App auf dem Smartphone können Radfahrer ihre gefahrenen Kilometer dokumentieren und abschließend in Gutscheine oder kleine Geschenke umtauschen. Beim Erreichen sogenannter Meilensteine innerhalb von Einsatzgebieten der App verspricht die Bahn Belohnungen für alle Radler – etwa Reparatursäulen in den Städten zu installieren.
Dialog mit der Deutschen Bahn
Für die kommende Stadtverordnetenversammlung im Juni hat die SPD einen Antrag vorbereitet, wonach die Landeshauptstadt die Nutzung der App ermöglichen soll. In Berlin und zahlreichen angrenzenden Kommunen ist die App bereits im Einsatz – die Bundeshauptstadt war im April die 15. Stadt im Portfolio von „Rad+“. Potsdam aber ist nicht dabei. Bereits in der letzten Stadtverordnetenversammlung hatte die SPD nach den Gründen gefragt, Potsdams Stadtentwicklungsdezernent Bernd Rubelt (parteilos), der selbst als überzeugter Radfahrer gilt, hatte angekündigt, sich mindestens in den Dialog mit der Deutschen Bahn begeben zu wollen und eine Beteiligung anzustreben.
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Dafür muss die Kommune Partner der Bahn werden. Vorteile für die Stadt Potsdam wären, so heißt es bei der Bahn, eine Stärkung der lokalen Wirtschaft, Unterstützung durch Marketing – und PR-Maßnahmen der Bahn und, nicht zuletzt, „anonymisierte Mobilitäts-Daten für die Optimierung“ der Fahrradinfrastruktur: Dadurch, dass die Radfahrer sich per GPS überwachen lassen, sammelt die App Daten über die genutzten Strecken. Die Stadt könnte so womöglich erstmals einen Überblick darüber gewinnen, wann wo wie viele Radfahrer unterwegs sind, zumindest, wenn ein gewisser Anteil der Potsdamer mitmacht. Personenbezogene Daten sollen dabei nicht gesammelt werden, betont die Bahn immer wieder. Seit dem Projektstart wurden in der Region Berlin schon deutlich mehr als eine Million Fahrradkilometer registriert.
Für die Radler selbst lohnt sich das Projekt auch, zumindest, wenn sie Kunden der Partner-Unternehmen sind. Sie können ihre dokumentierten Kilometer gegen Rabatte und Prämien eintauschen. In Berlin bietet eine Reihe von Unternehmen solche Prämien an, ein Spielzeughändler bietet einen Lolli für zehn Kilometer Radstrecke, ein Glas gekühlten Bio-Riesling bekommt man beim Unternehmen Colecomp für 20 Kilometer. Auch Fahrradläden und die Deutsche Bahn selbst haben Prämien wie Radreparaturen und Bahntickets im Angebot.
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Schließlich sollen auch lokale Unternehmer profitieren. Sie geben die Rabatte und Prämien aus, dafür können sie ihre Bekanntheit steigern, sich ein grünes Image geben. Auf ihrer Homepage zitiert die Bahn eine Hamburger Buchhändlerin: „Für uns ist das eine sehr schöne, positive Aktion. Die Teilnehmer:innen haben unser Geschäft mit einem Lächeln verlassen und die meisten haben gleich noch etwas dazugekauft.“ Zugleich müssten sich die Händler keine Sorgen um allzugroße Einbußen durch die Radler-Anreize machen, heißt es bei der Deutschen Bahn: „Die Kosten bleiben für Sie überschaubar“, schreibt das Unternehmen. Die Nutzer „fahren in der Regel weniger als 50 km in der Woche.“
Ultramarathon und – triathlon – Für dieses körperliche Durcheinander sorgt Extremsport
Intensive Dauerbelastungen ziehen längst nicht nur unsere Muskulatur in Mitleidenschaft. Nieren, Leber, Verdauung und Immunsystem stehen auf dem Prüfstand.
Autor: Miriam Kull
Erhöhte Leberwerte, eine akute Entzündungsreaktion und ein Blutbild, das auf einen Herzinfarkt schliessen lässt. Wettkämpfe, die über den Marathon oder die Triathlon-Langdistanz hinausgehen, sorgen für ein gehöriges Durcheinander. Dass diese sogenannten Ultraläufe – und – triathlons den Bewegungsapparat beanspruchen, ist naheliegend. «Aber damit ist längst nicht Schluss», so Beat Knechtle. Er spricht aus eigener Erfahrung als Ultraathlet, Mediziner und Wissenschaftler der Universität Zürich. 2018 veröffentlichte er einen Überblick über die Forschungserkenntnisse zum Ultramarathonlaufen in der Fachzeitschrift Frontiers in Physiology.
Allgemeinmediziner und Ausdauerathlet
Der 59-jährige Appenzeller hat bereits über 300 Ironman-Strecken, 57 Ultramarathons und mehr als 400 Marathons in den Beinen. Ab diesem Mittwoch, 23. August, will er zum vierten Mal den Deca Ultratriathlon der Variante «one per day» im St. Galler Rheintal bestreiten: täglich 3.8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42.2 Kilometer Laufen. Und das während insgesamt zehn aufeinanderfolgenden Tagen. Der Allgemeinmediziner Beat Knechtle kennt sich damit aus, was im «Wettkampfmodus» in unserem Körper vor sich geht – nicht nur aus seiner Erfahrung als Athlet, sondern auch dank seiner Forschungstätigkeit an der Universität Zürich.
Unter Dauerbelastung findet im Körper eine Umverteilung statt: Die knappen Energiereserven versorgen primär die Muskulatur. Für den Wettkampf ist das sinnvoll. Nur müssen im Gegenzug andere Organsysteme, wie etwa der Verdauungstrakt, kürzertreten. So erklärt die mangelnde Durchblutung der Darmschleimhäute den häufig auftretenden Durchfall. Dieser ist nur einer der vielen Verdauungsprobleme, über welche laut Knechtle rund vier von fünf Ultraläuferinnen und – läufer klagen. Allen voran die Übelkeit, einer der häufigsten Gründe, ein Rennen abzubrechen.
Auf Herz und Nieren geprüft
Die Liste veränderter Laborwerte ist lang. Einen Hinweis auf direkte Organschäden liefern etwa erhöhte Leberwerte – oder der Anstieg des C-reaktiven Proteins (CRP), ein Indiz für Entzündungen, Infektionen und Gewebeschäden. So berichtet Knechtle über einen 90-km-Ultralauf, bei dem CRP-Werte beobachtet wurden, wie man sie vom Herzinfarkt kennt.
Disqualifiziert – wegen Gewichtsverlusts
Eine der grössten Herausforderungen während des Wettkampfs ist die Flüssigkeitsaufnahme. Wer zu wenig Wasser trinkt, riskiert zu dehydrieren. Wer zu viel trinkt, riskiert eine «Überladung» mit Flüssigkeit – also einen Wasserüberschuss, den die Nieren nicht verarbeiten können. Folglich gerät der Salzhaushalt des Körpers durcheinander: Das Blut verdünnt sich; es kommt zur Hyponatriämie, also einem verminderten Natriumgehalt im Blut. Die Konsequenz: Zunächst wird man träge und verwirrt. Muskelzittern, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen können folgen. In schweren Fällen kann es zum Atemstillstand und damit auch zum Tod kommen.
Dem Allgemeinmediziner und Ausdauerathlet Beat Knechtle fällt auf, dass in den USA besonders viele Fälle von Hyponatriämie auftreten: Während es beim «Western States Endurance Run» in Kalifornien etwa 30 Prozent betrifft, sind es bei den Ultramarathons in der Schweiz höchstens acht Prozent. Diesen Unterschied erklärt sich Knechtle neben den Wetterbedingungen dadurch, dass in den USA das Trinken stark gefördert wird. So wird bei zu hohem Gewichtsverlust während des Laufs sogar disqualifiziert: Knechtle erzählt von Läufen, bei denen Athleten dazu aufgefordert werden, sich zu wiegen. Wer im Vergleich zum Gewicht vor Rennstart bereits mehr als 7 Prozent verloren hat, darf nicht weiterlaufen.
Die Praktik aus den USA kritisiert Knechtle als «wenig sinnvoll». Er anerkennt die deutliche Gewichtsabnahme während des Laufs zwar tatsächlich als Risikofaktor für Nierenschäden. Gleichzeitig müsse ein 70 kg schwerer Läufer bei einem Ultramarathon zwischen zwei und fünf Prozent seiner Körpermasse verlieren, um den Wasserhaushalt überhaupt aufrechtzuerhalten. Knechtle argumentiert, dass ein Gewichtsverlust während des Laufs ergogen wirke, also die Leistung verbessert. Bestätigen konnte er das am 100-km-Lauf in Biel, wo er mehr als 200 Läufer auf Gewichtsveränderungen und Leistung untersuchte.
«Schäden machen bei der Muskulatur nicht halt», stellt Knechtle klar. Bei Muskelschäden strömen Proteine, darunter Myoglobine, aus dem Muskel in den Blutkreislauf. Kommt noch Hitze oder eine Dehydration dazu, reichern sich diese Proteine in der Niere an. Die Folge: eine Nierenschädigung. Sie treffe fast die Hälfte der Ultraläuferinnen und – läufer. «Solche Schäden sind aber in aller Regel reversibel: Die Organe erholen sich innert zwei bis drei Tagen», schätzt Knechtle ein. Fälle schwerwiegender Organschäden wie einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz oder eines Leberversagens seien zwar bekannt, aber eine Seltenheit.
Der Wettkampf geht zu Ende – seine Auswirkungen nicht
Das Immunsystem läuft noch bis zu zwei Wochen nach Rennen auf Sparflamme. Laut Knechtles Übersicht erleiden nach einem Ultramarathon 25 bis 30 Prozent einen Infekt der oberen Atemwege. Die Erklärung dafür liefert das «Open-Window-Phänomen»: Während der Belastungsphase steigen Hormone, die das Immunsystem regulieren, an. Geht der Körper in Erholung, können diese schnell wieder abfallen und sogar unter das Ausgangsniveau sinken. Die Wahrscheinlichkeit für eine Erkältung oder einen anderen Infekt steigt.
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42,2 Kilometer Dauerstress
«Das Gesündeste an einem Marathon ist die Vorbereitung darauf»
«Ein Ultralauf ist sicher nicht gesund», gesteht Knechtle ein. Regelmässiges Ausdauertraining schon. Als Hausarzt ist Knechtle täglich mit der Lebensweise der anderen Extreme, jener ohne sportliche Aktivität, konfrontiert: «Viele haben bereits mit 50 Gesundheitsprobleme. Allein das Erreichen des 70. Lebensjahr ist da ein Meilenstein.» In diesem Alter würden Knechtles Kollegen noch Wettkämpfe bestreiten. Generalisieren möchte er dennoch nicht. Schliesslich mache Sport die genetische Veranlagung für Krankheiten auch nicht wett.
Diamantene Hochzeit von Helga und Hans-Joachim Vossen
Diamantene Liebe : 60 Jahre voller gemeinsamer Abenteuer und Erinnerungen
Monschau Helga und Hans-Joachim Vossen kannten sich schon als Kinder. Damals ahnten sie noch nicht, dass sie einmal heiraten würden. Vor 60 Jahren wurden sie getraut.
Von Michaela Leister
Ihre Fitness, die können sie täglich neu erproben, manchmal sogar mehrfach unter Beweis stellen. Über 50 Stufen führen von der Garage nach oben zur Haustüre. Steil gerade durch den Garten. Noch einige Stufen weiter oben öffnet sich durch die Panoramascheibe ihres Wohnzimmers ein unvergleichlicher Blick auf die Monschauer Natur. „Da hinten, am Reheck“ zeigt Dr. Hans-Joachim Vossen auf eine kahlere Stelle am Waldrand. „Dort sind wir in jungen Jahren gerodelt.“ Mit „wir“ schließt er seine Ehefrau Helga selbstverständlich mit ein. Sie wurde hier geboren, ihr ehemaliges Elternhaus steht gleich vis a vis am Oberen Kalk.
Für Helga sowieso, aber auch für den damals 15-jährigen Hans-Joachim wurde das Haus der Bouscherys zur Heimat. Er entschied sich auf das Monschauer Gymnasium zu wechseln und war auf der Suche nach einer Bleibe in dem Eifelstädtchen. Im Elternhaus der damals 13-jährigen Helga Bouschery erhielt er dann die gewünschte Unterkunft. Nach dem Abitur trennten sich die Wege, Hans-Joachim studierte Medizin in Bonn, Helga Pharmazie in Würzburg. Sein Wechsel von Bonn nach Würzburg – nach dem Physikum – war schließlich der Anfang ihrer innigen Beziehung, die im August 1963 vor dem Standesbeamten offiziell besiegelt wurde.
Seit genau 60 Jahren sind die beiden jetzt verheiratet. Die große Party mit allen Kindern und Enkelkindern feiert das diamantene Paar allerdings am 10. September in Monschau, drei Tage nach dem eigentlichen Hochzeitstag in einer kleinen romantischen Eifel-Kirche. „Damals war es das Monschauer Kirmes-Wochenende“, erinnert sich Helga Bouschery an diesen besonderen Tag.
Zwei Jahre später, 1965, wurde ihr erstes von insgesamt fünf Kindern geboren. Das dritte Kind war gerade unterwegs, da beschloss die junge Familie einen eher abenteuerlichen Umzug auf Zeit anzugehen. Ganz im Sinne von Adalbert Schweitzer reisten Hans-Joachim und Helga Vossen mit ihren beiden Kindern nach Afrika, in den Süden von Tansania, wo sie in einer Mission der Benediktiner von 1970 bis 1973 lebten. Im dortigen Krankenhaus, das Hans-Joachim Vossen teils allein und in Eigenregie führte, waren Tuberkulose oder Malariafälle an der Tagesordnung. „Gut 200 Meilen entfernt lag die Lepra-Station, die ich zudem betreute und regelmäßig besuchte“, erzählt der Mediziner aus seinem Alltag im Dschungel Tansanias. „Wir sind in der Zeit alle an Malaria erkrankt, auch die Kinder“, blieben die Vossens von den Krankheiten nicht verschont.
Helga Vossen hat den Umzug nach Afrika und das Leben dort keinesfalls als Kulturschock in Erinnerung. Im Gegenteil. Der stellte sich bei ihnen 1973 ein, als sie wieder in ihre alte Heimat Monschau zurückkehrten. Im Rückreisegepäck aus Tansania befanden sich damals zahlreiche Holzfiguren aus Tansania, die heute dekorativ an vielen Stellen ihres Hauses stehen und die Erinnerung an die unvergessliche Zeit in Afrika wachhalten. Nach vorübergehenden „Gastspielen“ in zwei Praxen, wo Hans-Joachim Vossen vertretungsweise einsprang, eröffnete er schließlich in Imgenbroich, im Haus Victor, seine eigene Praxis.
Helga Vossen (85) und Hans-Joachim (88) genießen die gemeinsamen Stunden, die Erinnerungen an ihre bewegte Familienzeit und freuen sich, ihre Lieben anlässlich der diamantenen Hochzeit wieder vereint zu haben. Denn bis auf ein Kind, das in Herzogenrath lebt, wurden die anderen in alle Himmelsrichtungen verstreut.
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Leonie Meier
Leonie ist eine begeisterte Anglerin und Bloggerin. Mit ihrer lockeren Schreibweise und ihrem Erfahrungsschatz rund um das Thema Angeln, ermutigt sie auch andere Frauen, sich diesem Hobby zu widmen.
Insbesondere ist sie dabei von den verschiedenen Fischarten begeistert, über welche sie auch gerne in ihrer Freizeit weiter liest.
6. August 2023 / Lesedauer: 2 Minuten
Monika Pfaff
Monika hat sich schon von klein auf für das Angeln interessiert und weiß heute genau, worauf bei der Auswahl der richtigen Angelausrüstung zu achten ist.
Neben ihrer Tätigkeit als Autorin arbeitet sie ehrenamtlich als Referentin auf Angelmessen. Dabei ist die besonders neugierig, welche Erfahrungen andere gemacht haben.
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