Ratgeber Tipps für nachhaltigen Eier-Konsum

Bei rohen Eiern verrät der aufgedruckte Code die Art der Tierhaltung, das Herkunftsland bzw. das Mindesthaltbarkeitsdatum. Schwieriger bei der Nachverfolgung wird es bei verarbeiteten Produkten, in denen Eier enthalten sind z. B. als Volleipulver. Wer sichergehen möchte, dass die Eier aus einer tierfreundlichen Haltungsart stammen, greift zu Eiern aus biologischer Freilandhaltung.

1. Konsumiere Eier in Maßen und greife auch mal zu pflanzlichen Alternativen

Als Bindemittel beim Backen funktionieren zum Beispiel auch ein paar Löffel Apfelmus oder Kichererbsenmehl super. Für herzhaftes Gebäck und Brot eignen sich Leinsamen als Zugabe. Anstelle von Eischnee lässt sich aus Kichererbsenwasser eine schaumige Masse, genannt „Aquafaba“, herstellen. Eine Alternative zu Eierspeise stellt z. B. „Srambled Tofu“ mit Hefeflocken und Kurkuma dar.

Männliche Küken dürfen in Österreich seit 2022 nicht mehr sinnlos getötet werden. © Pixabay 7,4 Millionen Hennen legen jährlich rund 2,1 Milliarden Eier in Österreich. © Pixabay Eier in Österreich müssen einheitlich gekennzeichnet werden. © Unsplash Bei Biofreilandhaltung haben Hennen mindestens 10 m² Auslauf im Freien. © Shutterstock Käfighaltung ist in Österreich verboten, jedoch nicht der Import von Produkten mit Eiern aus Käfighaltung. © Shutterstock

Neues Warnsystem soll Radfahrer vor Lastwagen schützen

Das Warnsystem „Bike-Flash“ überwacht den toten Winkel von Fahrzeugen durch Wärmesensorik. Wird ein Radfahrer erkannt, blinken vier Leuchten und warnen den LKW-Fahrer. Foto: Hauke-Christian Dittrich © Hauke-Christian Dittrich

Zwar schaut der Lastwagenfahrer beim Abbiegen in den Spiegel, den Radler im toten Winkel aber sieht er nicht. Immer wieder folgen tödliche Unfälle. Die soll ein neuartiges Warnsystem verhindern.

Garbsen (dpa) – Auf dem Asphalt liegen ein Schuh, ein Rucksack und ein plattgewalzter Fahrradkorb, dutzende Meter weiter steht am Straßenrand ein Kipplaster mit Warnblinklicht. Die 16-jährige Radfahrerin, die er beim Rechtsabbiegen überrollt und mitgeschleift hat, liegt abgedeckt mit einem weißen Tuch dahinter.

Um tödliche Unfälle wie diesen am 23. November in Burgdorf bei Hannover zu verhindern, startete – kaum zwei Stunden später und nur einige Kilometer entfernt – in Garbsen ein deutschlandweit einmaliger Pilotversuch. Ein neuartiges Schutzsystem namens Bike Flash und soll Radler vor abbiegenden Lastwagen schützen.

Bike Flash wird an Abzweigungen oder Kreuzungen installiert. Mit Hilfe einer Wärmesensorik können Radfahrer und auch Fußgänger ab einer Entfernung von 40 Metern vor einem Abzweig erkannt werden. An einem Mast an der Kreuzung blinken dann vier dort befestigte Leuchten in unterschiedlicher Höhe, die vor allem abbiegende Lastwagenfahrer aber auch Autofahrer vor der Gefahr warnen sollen.

Die Testanlage an der Einfahrt zum Gelände eines großen Online-Versandhändlers kostet 34.000 Euro, die sich die Stadt Garbsen und die Region Hannover teilen. Wie ein Herstellersprecher sagt, hängen die Kosten unter anderem vom Straßenverlauf und der Entfernung ab, auf der die Wärmesensorik Fußgänger und Radfahrer erfasst.

«Ich finde das schon eine sinnvolle Idee», sagt Christian Richter von der Fachvereinigung Güterkraftverkehr und Entsorgung in Niedersachsen. Grundsätzlich begrüße die Branche jede technische Unterstützung, die für mehr Verkehrssicherheit sorgt. Viele Firmen installierten freiwillig zusätzliche Sicherheitstechnik in Lastwagen. Richter appelliert aber auch an Radfahrer, sich der Gefahr der großen Lastzüge bewusst zu sein und diese nicht auf der rechten Seite zu überholen. Am besten sei, an Gefahrenstellen Blickkontakt zum Fahrer zu suchen, um sich sicher zu sein.

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Längst gibt es elektronische Abbiege-Assistenten, die vor Unfällen im toten Winkel warnen, und Hersteller bauen sie oft bereits in Neufahrzeuge ein. Die EU will eine Pflicht für neue Lastwagen ab 2022 erlassen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will den Einbau dieser technischen Systeme bei Lastwagen in Deutschland beschleunigen – dies geschieht aber zunächst auf freiwilliger Basis der Speditionen und Logistikunternehmen. Die Systeme kosten zwischen 800 und 1300 Euro pro Lastwagen.

382 Fahrradfahrer kamen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2017 bei Verkehrsunfällen ums Leben. Besonders schwere Folgen haben Unfälle mit Lastwagen, dabei starben im vergangenen Jahr 76 Radler. Und: Bei solchen Unfällen trugen Radfahrer in nur 20 Prozent der Fälle die Hauptschuld. Bei etwa jedem dritten Unfall mit Personenschaden, an dem ein Fahrrad und ein Lastwagen beteiligt waren, handelte es sich um einen Abbiege-Unfall – weil Lastwagenfahrer oft Radler im sogenannten toten Winkel übersehen.

Nein, die Fahrer stehen nach den Unfällen meist selber vollkommen unter Schock, weil sie aus ihrer Sicht alles für ein sicheres Abbiegen getan haben. Dies wird auch bei Gerichtsverfahren nach den Unfällen deutlich. Weniger als zwei Sekunden etwa blickte ein im August verurteilter Lasterfahrer in Hannover nicht in den richtigen Spiegel, bevor er einen elfjährigen Radler vor den Augen seiner Mutter überfuhr – mit Tempo 14, wie das Gutachten ergab.

Gibt es im Zuge der vernetzten Fahrzeuge der Zukunft nicht auch digitale Sicherungssysteme gegen Unfälle im toten Winkel?

Vor diesem Hintergrund haben der Mobilfunkanbieter Vodafone und der Automobilzulieferer Continental im Sommer eine Kooperation für vernetzte Sicherheit im Verkehr gestartet. Autos, Fußgänger und Radler sollen per Mobilfunk miteinander kommunizieren und vor Gefahren warnen. Wenn ein Auto abbiegen will und ein Radfahrer oder Fußgänger sich im toten Winkel befindet, können beide per Funk übermitteln, dass sie sich direkt in der Nähe befinden. Im Auto geht eine Warnung ein und in Zukunft könnte es auch automatisch abbremsen.

Deodorants für Hoden und den Intimbereich: Jetzt ist Schluss mit unangenehmen Geruch aus der Unterhose

Haben Sie heute morgen ein Deo aufgetragen? In den Achseln ganz bestimmt. Aber auch auf Ihren Hoden? Deos bekämpfen Gerüche unter den Achseln und pflegen die Haut, vor allem, wenn Sie Ihre Achseln haarlos mögen. Was gut ist für die Achseln, könnte auch gut für andere Körperteile sein – zum Beispiel für die Hoden und den männlichen Intimbereich. Das Konzept klingt eigenartig? Ganz im Gegenteil, es gibt zahlreiche Anbieter, die mit lustigen Namen Produkte auf den Markt gebracht haben, die die empfindliche und dünne Haut an den Hoden schützen. Enge Hosen können im Intimbereich scheuern, außerdem ist nicht jeder Mann cool mit Hodenschweiß. Wer sich unter der Gürtellinie gerne fresh fühlen will, der kann zu einem greifen.

Alles fresh in der Hose: Deos für den männlichen Intimbereich und die Hoden

Expert*innen sind sich einig, dass die Anwendung von Deodorants auf Geschlechtsteilen eigentlich nicht notwendig ist. Regelmässiges Waschen bringt es genauso und das sollte ja wohl der Standard sein. Aber wenn Sie zu den Pflegeprodukten greifen wollen, dann bitte kommen Sie nicht auf die Idee ein Produkt für oben und unten zu nutzen. Normales Deo und auch normales Duschgel trocknet nämlich die Schleimhäute aus. Außerdem können in normalem Deos auch Stoffe drin sein, die Schleimhäute reizen. Intimdeos sind deshalb häufig Cremes, die auch pflegen. Außerdem gibt es auch noch andere Möglichkeiten, um das Schwitzen untenrum zu vermeiden – Unterwäsche nämlich. Unterwäsche aus Baumwolle ist luftdurchlässig und hält länger frisch.

1. Le Coq Rock Intim-Deocreme

Sorgt für besten Komfort und Schutz im Intimbereich des Mannes und an anderen sensiblen Körperstellen, die beim Sport oder in schweißtreibenden Jobs besonders beansprucht werden. Damit ist unsere pflegende Deo-Creme ein waschechter Allrounder für aktive Männer und für Menschen, die im Alltag vermehrt ins Schwitzen kommen oder zu stärkerer Wundreibung neigen.

2. Herrencreme

Milde Naturkosmetik für den Intimbereich und die Hoden kommt von. Das Besondere daran? Die Pflegeserie wurde von Urologen entwickelt. Sie beruhigt gereizte und trockene Haut, macht die Haut weich und geschmeidig. enthält hochreines Mikrosilber und wertvolle Inhaltsstoffe. Mikrosilber kann aufgrund seiner Eigenschaften die Anzahl von krankhaften Hautkeimen reduzieren und unterstützt so die gesunde Hautflora.

Wie können männliche Radfahrer ihre Eier schützen

Auch nach dem Verbot des Kükentötens in Deutschland werden junge Legerassen-Hähne aus deutschen Brütereien getötet – sie werden dafür ins Ausland transportiert. Drei der sechs Brütereien von Legerassen in NRW gäben die männlichen Küken ins Ausland ab, teilte das NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) der dpa am Freitag mit. »Eine dieser drei Brütereien gibt an, dass die Hähne im Ausland getötet werden.« Man habe im November 2022 bei den Brütereien angefragt, gehe aber weiter davon aus, dass die Zahlen aktuell seien, sagte eine Lanuv-Sprecherin.

Die Verbraucher – und Tierschutzorganisationen Foodwatch, Animal Society und die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht erstatteten mit Blick auf das Vorgehen der Brüterei Anzeige gegen unbekannt bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, wie Foodwatch am Freitag mitteilte. Über diese Anzeige hatte zuvor die »Neue Osnabrücker Zeitung« berichtet. »Die Bevölkerung muss sichergehen können, dass das Verbot des Kükentötens auch tatsächlich umgesetzt wird«, sagte Carlotta Heinemann von Animal Society einer Mitteilung

Zufolge. »Es sendet das falsche Signal an Brütereien, wenn Verstöße nicht verfolgt werden. Das zeigt sich bereits daran, dass die entsprechende Brüterei sich so sicher zu fühlen schien, dass sie selbst die Angabe machte, Küken zur Tötung ins Ausland gebracht zu haben.«

»Gesellschaftspolitische Doppelmoral«

Seit dem 1. Januar 2022 ist in Deutschland – anders als in anderen EU-Ländern – das Töten von Küken gesetzlich verboten. Bis dahin waren jährlich fast 45 Millionen männliche Küken getötet worden, da sie weder für die Eierproduktion noch als Masthühner nutzbar sind.

Beim Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hieß es, grundsätzlich bestehe im europäischen Binnenmarkt der freie Warenhandel. »Männliche Eintagsküken sind daher im Binnenmarkt frei handelbar und dürfen aus Deutschland ausgeführt werden«, sagte ZDG-Geschäftsführer Wolfgang Schleicher. Mit der derzeitigen Regelung sind die Geflügelzüchter unzufrieden: »Die Einführung des Verbots des Kükentötens mit der politischen Brechstange war ein Fehler und hat im Brütereibereich Existenzen gekostet«, kritisierte Schleicher. Die Mehrzahl der in Deutschland ansässigen Legehennenbrütereien hätten zwischenzeitlich geschlossen, nur sieben von 17 ZDG-Mitgliedsbetrieben hätten überlebt.

Nötig ist Schleicher zufolge »eine europäische Regelung, Technologieoffenheit hinsichtlich der Selektionsverfahren im Ei und eine ehrlichere Debatte über das Töten von Küken«. Am Ende werde auch der aufgezogene Bruderhahn getötet – nur später, wenn er nicht mehr so putzig aussehe. »Das ist nichts anderes als eine gesellschaftspolitische Doppelmoral«, sagte er.

Die Länder haben indes vom Bund mehr Geld für den Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland gefordert. Es fehle derzeit an der finanziellen Absicherung, sagte Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne) nach einer außerordentlichen Agrarministerkonferenz am Freitag in Berlin. Es müsse vom Bund mehr Geld bereitgestellt werden, wenn das Ziel ein »wirklich gesamtgreifendes System« sei, sagte der Konferenzvorsitzende, Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU).

Der Bund beabsichtigt, die Landwirte mit insgesamt einer Milliarde Euro beim Umbau ihrer Ställe zu höheren Tierhaltungsstandards und bei laufenden Mehrkosten zu unterstützen. Damit stünden nur zehn Prozent des von einer Kommission ermittelten Förderbedarfs zur Verfügung, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Rande der Konferenz. Das geplante Bundesprogramm ist bisher auf die Schweinehaltung begrenzt – auch daran gibt es Kritik.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sagte, dass die Fördersumme von einer Milliarde Euro nur der Auftakt sei. Er betonte aber auch, dass die Ampelkoalition im Bund damit mehr unternehme als vorherige Regierungen. Es sei wichtig, nun überhaupt mit dem Umbau der Nutztierhaltung zu beginnen.

Arztbrief : Hodenschmerzen

Die Hoden sind die männlichen Keimdrüsen, das bedeutet, hier werden die Spermien produziert – und in den Nebenhoden bis zur Reifung gelagert. Die Entwicklung der Spermien in den Samenkanälchen innerhalb der Hoden dauert beim Menschen 64 Tage, anschließend reifen die Samenzellen in den Nebenhoden weitere acht bis 17 Tage. Außerdem wird in den Keimdrüsen auch der allergrößte Teil des männlichen Sexualhormons Testosteron gebildet.

Der Aufbau der Keimdrüsen macht sie anfällig für Funktionsstörungen. Im Hodensack befindet sich neben den Hodenhüllen ein dichtes Geflecht von Nerven, Muskeln, dem Samenstrang und zahlreichen Blutgefäßen. Diese sind so angeordnet, dass sie eine möglichst große Kontaktfläche zum Hoden haben, denn deren Aufgabe ist nicht nur die Nährstoffversorgung des Hodengewebes, sondern auch dessen Kühlung. Denn nur wenn die Temperatur einige Grad unterhalb der im Körper liegt, können die Samenzellen heranwachsen. Diese anatomische Anordnung der Gefäße mit ihren vielen Windungen kann einen Rückstau von Blut, also das Entstehen von Krampfadern befördern. Diese sind zwar möglicherweise für die Fruchtbarkeit ein Problem, aber eher selten mit Schmerzen verbunden.

Ebenfalls aus Gründen der Kühlung befinden sich die Hoden außerhalb des Körpers. Allerdings sind sie da nicht von Anfang an. Sie bilden sich während der Embryonalphase innerhalb des Körpers und wandern – etwa ab dem siebenten Schwangerschaftsmonat – bis zum Zeitpunkt der Geburt hinunter in den Hodensack. Bei diesem Prozess müssen die Keimdrüsen die Gefäße, den Samenstrang und Nerven durch den Leistenkanal »mitnehmen«. Auch dieser Prozess ist störanfällig. Denn nicht immer ist diese Hodenabsenkung bis zur Geburt abgeschlossen. Mediziner nennen das Hodenhochstand.

Außerdem kann die Hodenwanderung weitere Erkrankungen, zum Beispiel einen Leistenbruch, begünstigen. Denn in den Kanal, durch den der Samenstrang nach unten führt, kann auch eine Darmschlinge hineinrutschen.

Außerdem sind die Hoden sehr beweglich angeordnet, was ebenfalls Probleme bereitet. Denn das kann zu einer gefährlichen Verdrehung führen, die die Blutzufuhr unterbricht. Und schließlich befindet sich in den und um die Hoden herum ein dichtes Geflecht von Nerven, die zum einen den an den Hoden gehefteten Kremastermuskel steuern, der den Hoden zum Schutz oder bei sexueller Erregung hochzieht.

Und zum anderen übertragen die Nerven eben auch Schmerzempfindungen. »Die arterhaltende Funktion ist der wahrscheinliche Grund dafür, dass die Hoden so schmerzempfindlich sind«, sagt Götz Geiges, niedergelassener Urologe und Androloge in Berlin-Charlottenburg. Der Mann soll so motiviert sein, die Keimdrüsen vor dem Einwirken stumpfer Gewalt zu schützen, damit die Fruchtbarkeit nicht gefährdet wird.

Hodenschmerzen können chronisch sein oder durch einen konkreten Anlass akut ausgelöst werden. Der dumpfe, krampfartige Akutschmerz kann sich bis in den Bauchraum ausbreiten und so heftig sein, dass er den Mann buchstäblich in die Knie zwingt. Kein Wunder, dass auch Folterer sich oft diese Schwachstelle zunutze machen, mit Elektroschocks zum Beispiel oder Schlägen.

So kompliziert und störanfällig der anatomische Aufbau der Hoden ist, so vielfältig sind die Faktoren, die möglicherweise Schmerzen auslösen. Ein verdrehter Hoden – mediznisch: Torsion – löst zum Beispiel urplötzlich sehr heftige Schmerzen aus, die von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden können. Dafür ist es unter Umständen schon ausreichend, in der Nacht falsch gelegen zu haben. Auch eine bösartige Geschwulst führt möglicherweise, aber eher selten zu Schmerzen.

Und natürlich ist auch ein Schlag auf die Keimdrüsen – durch einen Tritt, durch den Sturz auf eine Fahrradstange, durch einen Treffer mit dem Fußball – extrem schmerzhaft. Der Urologe Geiges nennt dies »Klassiker«, weil solche Unfälle Jungen oder Männer besonders häufig zum Urologen führen. Eine solche Einwirkung von Gewalt, die Mediziner Trauma nennen, kann die Hoden dauerhaft schädigen, ja sogar zu einem Riss des Gewebes führen, also einer Ruptur.

Auch Krankheitserreger, die sich über die Harnröhre oder Prostata bis in die Hoden oder Nebenhoden ausgebreitet haben, können anhaltende Schmerzen und auch eine Schwellung verursachen. Selbst aus entfernteren Körperregionen, wie etwa bei einem Leistenbruch oder Bandscheibenvorfall, können die Beschwerden in die Hoden ausstrahlen. Dies ist oft begleitet von Infektionszeichen wie Fieber, Überwärmung und Rötung.

Selbst zurückliegende Operationen, zum Beispiel eine Leistenbruch-OP oder ein Eingriff zur Sterilisation, können durch späte Nebenwirkungen für Hodenschmerzen verantwortlich sein.

Schließlich spielt neben den rein organischen Ursachen auch die Psyche gerade bei chronischen Hodenschmerzen eine große Rolle. So kann allein die Erwartung, dass es gleich schmerzhaft wird, tatsächlich Schmerzen verursachen. Auch dann, wenn ein akuter Schmerz so lange anhält, dass sich ein Schmerzgedächtnis bildet. Denn dann bleibt dieser auch, wenn die Ursache längst verschwunden ist. Dauert der Schmerz länger als drei Monate an, sprechen Mediziner von chronischen Schmerzen.

Weil die Ursachen so vielfältig sind und deren Auswirkungen zum Beispiel auf die Fruchtbarkeit unter Umständen erheblich sind, rät der Urologe Geiges, bei plötzlich auftretenden Schmerzen immer einen Facharzt aufzusuchen. »Wenn bei einem akuten Anlass die Schmerzen nicht binnen einer Viertel oder halben Stunde wieder abklingen, wenn eine Verdrehung sichtbar ist oder wenn zu den Schmerzen auch Schwellungen tastbar sind, dann sollte man auf jeden Fall schnell zum Arzt.« So genügen bei einem verdrehten oder gerissenen Hoden schon wenige unbehandelte Stunden, um den Hoden und damit die Fruchtbarkeit infolge der unterbrochenen Blutversorgung unwiederbringlich zu schädigen.

Der Arzt wird zunächst mit dem Patienten ein Gespräch führen. Denn bereits aus der Art und der Intensität der Schmerzen sowie aus dem Anlass kann der Urologe auf die wahrscheinliche Ursache der Beschwerden schließen. Und er wird in den meisten Fällen auch eine Tastuntersuchung der Hoden durchführen. Eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes, um zum Beispiel einen Leistenbruch oder einen Harnleiterstein auszuschließen, und ein Abstrich aus der Harnröhre, um Infektionen abzuklären, gehören ebenso zum diagnostischen Instrumentarium. Möglicherweise wird der Arzt auch Urin – oder Ejakulatproben im Labor untersuchen lassen, ebenfalls um Infektionen auf die Spur zu kommen.

Da die Ursachen von Hodenschmerzen so vielfältig sind, sind auch die Behandlungsoptionen zahlreich. Bei einer Hodentorsion muss der Arzt operieren und zwar schnell, weil die verdrehten Gefäße den Hoden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen. Dabei wird der Hodensack geöffnet, die verdrehte Keimdrüse richtig gestellt und an der Innenwand des Hodensacks fixiert, um eine erneute Fehlstellung zu vermeiden. Und weil eine Anfälligkeit für eine solche Torsion durch die individuelle Anatomie vorgegeben ist, wird der Arzt bei der Gelegenheit die noch nicht betroffene Keimdrüse ebenfalls fixieren. »Die Operation ist ein Routineeingriff«, sagt Geiges.

Auch bei einem Riss des Gewebes muss der Arzt zum Skalpell und zur Nadel greifen, um diese Ruptur zu vernähen. Hat die Gewalteinwirkung »nur« einen Bluterguss hinterlassen, genügt es, den Hoden zu kühlen und auf das Abschwellen zu warten.

Ist eine Entzündung im Nebenhoden nachweisbar, wird der Mediziner diese mit Antibiotika behandeln, da diese Erkrankung oft von Bakterien ausgelöst wird – im Gegensatz zu den deutlich selteneren Hodenentzündungen, hinter denen meist Viren stecken.

Schwieriger und langwieriger wird es, wenn trotz aller Untersuchungen keine organischen Ursachen der Schmerzen zu finden sind. Dann versucht der Arzt, den chronisch gewordenen Schmerz, der seine Warnfunktion verloren hat und nur noch für sich steht, direkt zu bekämpfen. Die üblichen Schmerzmedikamente zum Schlucken – wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen und ähnliche – wirken bei dieser Art Schmerz nur unzureichend, weil sie über das Verdauungs – und Kreislaufsystem verteilt werden. Doch ähnlich wie das Gehirn sind auch die Hoden durch eine Schranke vom allgemeinen Blutkreislauf abgetrennt, um die sich entwickelnden empfindlichen Spermien vor möglichen Schadstoffen im Blut zu schützen. Ein Wirkstoff, der geschluckt wird, erreicht diese dadurch ebenfalls nicht. »Akupunktur, Biofeedback oder Entspannungstechniken wie autogenes Training können mögliche Alternativen sein«, sagt der Urologe Geiges. Möglicherweise, nach kritischer Abwägung, seien medikamentöse Therapien auch mittels Antidepressiva unter Umständen in Kombination mit speziellen Schmerzmedikamenten zu überlegen.

Wenn die Schmerzen unerträglich sind, gibt es noch eine radikale Möglichkeit: die Nervenbahnen zu durchtrennen. »Das ist ein eher seltener Eingriff«, sagt Götz Geiges, der auch urologische Operationen durchführt. Die Erfolgsquote liege auch nur bei 30 bis 60 Prozent. Bei den übrigen Patienten gebe es keine Verbesserungen – oder sogar eine Verschlechterung. Geiges empfiehlt deshalb: »In diesem Falle eine Zweitmeinung einzuholen, ist immer hilfreich.«

Die Laus

Kopfläuse sind je nach Geschlecht und Entwicklungsstadium etwa 2 bis 3,5 mm groß. Ihre Eier nennt man Nissen: Läuse kleben sie mit einer Kittsubstanz an den Haarschaft, knapp über der Kopfhaut, dort wo es am wärmsten ist. Die Nissen sind etwa 0,8 mm klein und tropfenförmig, sie glänzen weiß. Der Kitt hält die Nissen fest im Haar, deshalb hilft eine normale Haarwäsche nicht.

Lebensräume der Laus

Kopfläuse finden sich, wie der Name schon sagt, fast ausschließlich auf dem Kopf. Meist sind sie an den wärmsten Stellen, zu finden. Außerdem können sie auch in den Augenbrauen, den Wimpern und in seltenen Fällen in den Brusthaaren vorkommen. Mit den Greifklauen hält sich die Laus an den einzelnen Haaren fest und bewegt sich so von einem Haar zum anderen. Ihre Nissen legt die Laus immer möglichst, da hier die Haut die meiste Körperwärme abstrahlt. Dabei macht die Laus keinen Unterschied zwischen einem dreckigen oder einem sauberen Kopf. Sauberkeit schützt also vor Läusen nicht. Läuse können bei Zimmertemperatur auch außerhalb eines Kopfes bis zu 3 Tagen überleben. Daher ist eine ganzheitliche Therapie unbedingt erforderlich.

Ernährung der Laus

Die Kopflaus, egal welche Entwicklungsstufe und egal ob männlich oder weiblich, Bakterien im Darm der Laus reichern die einseitige Nahrung mit Vitaminen an. Ohne eine Blutmahlzeit kann sie maximal 3 Tage überleben. Eine Mahlzeit dauert 10 bis 30 Minuten. Durch die gerinnungshemmende Substanz im Speichel und durch die Ausscheidungen der Laus kommt es oftmals zu Juckreiz oder allergischen Reaktionen.

Entwicklungs-und Lebenszyklus der Laus

Der Lebenszyklus der Kopflaus verläuft in mehreren Stadien vom Ei über drei Larven – bzw. Nymphenstadien (0,8–2,1 mm groß) bis zur adulten Laus (Imago). Aus entwicklungsfähigen Eiern, die in der Regel bis höchstens 1 cm von der Kopfhaut entfernt an den Haaren haften, . Diese werden nach etwa 9–11 Tagen geschlechtsreif. Vom Ei bis zur ersten Eiablage der Weibchen dauert es etwa 17–22 Tage. Befruchtete Weibchen heften ihre ovalen, 0,8 mm langen gedeckelten Eier (deren sichtbare Chitinhüllen auch als Nissen bezeichnet werden) in der Regel nah der Kopfhaut wasserunlöslich an die Haare.

Im Laufe ihres etwa 4 Wochen währenden Lebens können sie bis 140 Eier produzieren. Da Kopfläuse sich sehr gut an die gleich bleibenden Bedingungen (Temperaturoptimum um 28–29°C), werden sie getrennt vom Wirt durch fehlende Blutmahlzeiten relativ schnell geschwächt und überleben bei Zimmertemperatur in der Regel nicht mehr als 2 Tage, im Ausnahmefall 3 Tage.

Wann und wie verbreiten sich Läuse?

, sind jedoch besonders nach der Ferienzeit ein Jahr für Jahr auftretendes Übel. In Deutschland überträgt die Kopflaus, bedingt durch hygienische Verhältnisse, nur selten Krankheitserreger. Wird der Kopflausbefall jedoch nicht rechtzeitig und ausreichend behandelt, kann es zu gesundheitsbeeinträchtigenden Komplikationen kommen.

, sind aber dafür sehr schnelle Läufer. Sie wandern flink von Kopf zu Kopf und können sich daher gerade in Gemeinschaftseinrichtungen, wie Kindergärten und Kitas, extrem schnell ausbreiten. Das geschieht besonders dann, wenn beispielsweise die Köpfe zusammenstecken und das Kopfhaar dabei miteinander in Berührung kommt. Aber auch ausgeliehene Schals, Kopfbedeckung, Haarbänder, Fahrradhelme oder Haarbürsten können Läuse beherbergen und kommen als Übertragungsweg in Frage.

Auf den Stempel achten – bevorzugt Bio-Eier kaufen

Achten Sie beim Kauf von frischen Eiern auf den Stempel, der auf den Eiern selbst und oftmals auf der Verpackung aufgetragen ist. An der ersten Ziffer dieses Stempels lässt sich erkennen, aus welcher Form der Tierhaltung das Ei stammt (0 = Biohaltung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Kleingruppenhaltung/Käfighaltung).

Kaufen Sie bevorzugt Bio-Eier und achten Sie dabei auf das grüne EU-Bio-Siegel. Dieses zeigt an, dass mindestens 95 Prozent der landwirtschaftlichen Zutaten aus Öko-Anbau stammen. Bei der Produktion von Bio-Eiern gelten besonders strenge Regeln. Käfighaltung ist verboten, es gibt strenge Auflagen für die Ausgestaltung von Stall und Auslaufmöglichkeiten und außerdem gelten die Regeln der ökologischen Landwirtschaft (gentechnikfreies Futter auf Pflanzenbasis, Naturheilmittel statt Antibiotika).

Verzichten Sie grundsätzlich auf Eier mit der Kennzeichnung „3“, um ein Mindestmaß an Tierwohl zu unterstützen. Bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudeln oder Backwaren sowie bei gefärbten Eiern besteht bei konventionellen Produkten jedoch keine Kennzeichnungspflicht. Hier sollten Sie davon ausgehen, dass diese Eier aus Käfighaltung stammen. Liegt Ihnen das Wohl der Hühner am Herzen, vermeiden Sie den Kauf dieser Produkte oder achten auch hier auf das Bio-Siegel.

Bruderhahn-Initiative

Derzeit werden männliche Küken von Legehennen üblicherweise kurz nach dem Schlüpfen getötet, da sie keine Eier legen und deutlich langsamer Fleisch ansetzen als Masthühner. Daher lohnt sich die Aufzucht dieser Küken für Betriebe nicht. Wenn Sie das Töten der Küken verhindern möchten, können Sie Eier der „Bruderhahn-Initiative“ erwerben. Die in dieser Initiative organisierten Betriebe versprechen die männlichen Küken für mindestens 16 Wochen aufzuziehen. Alle Eier sind nach Bioland– oder Demeter-Standard zertifiziert und deshalb auch aus ökologischer Sicht eine gute Wahl.

Was tun, wenn einer deiner Hoden platzt?

Aus morbider Neugierde und aufgrund unserer journalistischen Verpflichtung haben wir einen Genitalurologen angerufen und gefragt, was bei einer Kronjuwelen-Verletzung vor sich geht.

Jeder Mann mit zumindest einem funktionierenden Ei hat irgendwann schon mal einen Schlag in die Weichteile kassiert, der die Kronjuwelen so richtig poliert hat. Die universell verständliche Komik und der quasi greifbare Schmerz einer solchen Situation bescheren TV-Sendungen wie bis heute gute Quoten. Hoden halten jedoch mehr aus, als man vielleicht denkt, und deshalb hat so ein kleiner Sackhieb abgesehen von ein paar Minuten qualvoller Schmerzen meistens keine weiteren Folgen.

Manchmal kommt aber alles zusammen und ein Hoden wird hart genug oder genau an der richtigen bzw. eher falschen Stelle getroffen. Dann kann es auch vorkommen, dass dieser Hoden platzt. Wie geht man in einem solchen Fall vor? Wie repariert man ein kaputtes Ei und wird es jemals wieder richtig funktionieren? Wer sind die meist unbekannt bleibenden Helden, die das empfindlichste (und wohl auch wichtigste) Organ des Mannes operieren?

Der Genitalurologe und onkologische Chirurg Dr. Simon McRae gehört zu diesen Helden. Aus morbider Neugierde und aufgrund unserer journalistischen Verpflichtung haben wir uns dazu entschieden, Dr. McRae anzurufen. Wir wollten herausfinden, was genau passiert, wenn ein Hoden platzt, und wie man eine solche Verletzung behandelt.

Ich weiß noch, wie hier mal ein Eishockey-Spieler eingeliefert worden ist, der von einem Puck in die Weichteile getroffen wurde. Dabei ist auch einer seiner Hoden aufgeplatzt. Wir haben ihn ganz normal untersucht, eine Diagnose getroffen und dann entschieden, dass eine OP nötig sei. Es geht jedoch auch noch schlimmer. Ich meine, nach dem Eingriff war bei dem Sportler ja alles wieder gut. Ein paar Wochen später konnte man von der Verletzung gar nichts mehr sehen.

Das war wohl der Polizist mit der Waffe in seiner Tasche. Es löste sich ein Schuss und der Rückstoß quetschte einen seiner Hoden zwischen Pistolengriff und Schambein ein. Das Ganze war im Vergleich zum Eishockey-Spieler etwas „chaotischer“, weil es sich hier um eine kompliziertere Ruptur handelte. Der Hoden des Polizisten war danach nur noch halb so groß—was dem Beamten als machomäßigem Typen ziemlich peinlich war.

Nein, das Ganze ist nicht lebensbedrohlich. Im schlimmsten Falle verliert man beide Hoden. Bei mir ist so etwas aber noch nie vorgekommen.

Ja. Ich erinnere mich noch an einen Mountainbike-Unfall, bei dem der Typ wirklich einen Hoden verloren, ja quasi komplett zerstört hat. Er ist mit voller Wucht und seinem ganzen Körpergewicht auf den Fahrradrahmen gekracht. Da war gar keine Hülle mehr da, die man hätte nähen können, damit das Innere wieder geschützt ist. Deshalb haben wir den Hoden einfach komplett entfernt und mit einer Prothese ersetzt.

Ein Hoden besteht aus Parenchym, also dieser weichen und gummiartigen Masse. Die ist umgeben von einer dünnen Hülle, die man Scheidenhaut nennt. Bei stumpfer Gewalteinwirkung wird diese Hülle beschädigt, die das Innere des Hodens zusammenhalten soll. Das Ganze sieht aus wie ein aufgeschlagenes Ei und das schleimige Parenchym quilt durch die beschädigte Scheidenhaut heraus. Das wird dann alles entfernt und die Hülle wieder zugenäht.

Es gibt Männer, die hier ständig mit geschwollenen Hodensäcken auftauchen. Da können wir aber nur wenig machen. Als erstes gilt es, solche Leute von den Patienten zu unterscheiden, die wir wirklich behandeln müssen. Zur Diagnose führen wir eine Ultraschall-Untersuchung durch, bei der man auf ein paar Dinge achten muss. Der Hoden sollte gut durchblutet sein. Falls sich etwas verdreht hat, muss man es wieder entwinden. Danach schaut man, ob die Hülle komplett intakt ist und ob auch wirklich kein Parenchym austritt. Zwar kann das Ganze optisch wirklich gruselig wirken—also wenn der Hodensack schön blau angelaufen und geschwollen ist—, aber wenn ein normaler Blutfluss gegeben und die Scheidenhaut nicht beschädigt ist, dann können und werden wir da nichts machen.

Mit einem Suspensorium, entzündungshemmender Medizin und regelmäßiger Kühlung. Nach ein paar Wochen geht man dann zur Wärmetherapie über—zum Beispiel mit heißen Bädern.

In der Regel eine Woche. Zwar wird der Hodensack danach noch weitere vier oder fünf Wochen lang geschwollen sein und weh tun, aber die Funktion ist nicht mehr eingeschränkt. Man hat am Anfang jedoch keine große Lust, irgendetwas zu machen, und für die Arbeit sind die Schmerzen auch noch zu groß.

Wenn sich der Patient bereit dazu fühlt. An sich kann beim Sex nichts passieren, außer man bringt irgendwelche Sachen wie beispielsweise Cockringe ins Spiel. Ansonsten lasse ich meinen Patienten da freie Hand. In der ersten Woche hat da in der Regel allerdings noch niemand Lust drauf—auch aus Angst, sich erneut zu verletzen.

Selbst wenn man einen Hoden verlieren sollte, wirkt sich das nicht auf die Hormone aus. Man hat ja schließlich noch einen zweiten, der den Verlust kompensiert. Es gibt viele Männer mit nur einem Hoden, die vor Testosteron nur so strotzen und viele Kinder haben.

Eigentlich kann man nur gefährlichen Situationen oder Aktivitäten aus dem Weg gehen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

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Urteil: Keine Helmpflicht für Radfahrer

Karlsruhe – Dichter Verkehr, schlechte Radwege: Radfahrer sind erheblichen Unfallrisiken ausgesetzt. Trotzdem tragen die meisten keinen Helm. Für die Frage des Schadenersatzes ist das kein Problem, sagt nun der BGH.

Bei einem unverschuldeten Unfall haben Radfahrer auch dann Anspruch auf vollen Schadenersatz, wenn sie keinen Schutzhelm getragen haben. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) am Dienstag entschieden. Die Richter gaben damit einer Radfahrerin aus Schleswig-Holstein recht, die 2011 auf dem Weg zur Arbeit schwer am Kopf verletzt worden war. „Für Radfahrer ist das Tragen eines Helms nicht vorgeschrieben“, sagte der Vorsitzende Richter Gregor Galke bei der Urteilsbegründung in Karlsruhe (Aktenzeichen VI ZR 281/13).

Auch nach dem „allgemeinen Verkehrsbewusstsein“ sei das Tragen eines Helmes nicht erforderlich, um sich vor Schäden zu schützen. Denn einer repräsentativen Erhebung zufolge hätten 2011 nur elf Prozent der Radfahrer innerorts einen Helm getragen.

Die Klägerin kann jetzt mit dem vollen Schadenersatz rechnen. Der BGH hob das vorhergehende Urteil des Oberlandesgerichtes (OLG) Schleswig auf und gab der Klage der Frau in vollem Umfang statt. Es muss nicht neu verhandelt werden.

Eine Autofahrerin hatte am Straßenrand geparkt und die Autotür unmittelbar vor der sich nähernden Radfahrerin geöffnet. Das OLG hatte der verunglückten Physiotherapeutin 2013 eine 20-prozentige Mitschuld an dem Unfall angelastet, weil sie zum Unfallzeitpunkt keinen Schutzhelm getragen hatte. Entsprechend sollte ihr Schadenersatz gekürzt werden, den sie von der Autofahrerin und deren Versicherung verlangt. Sie ging in Revision.

Das müssen sie über Fahrradhelme wissen

Im Zentrum der knapp einstündigen BGH-Verhandlung stand am Vormittag die Frage, ob ein vernünftiger Mensch heutzutage vor einer Fahrt mit dem Rad einen Helm aufsetzt. Selbst der Gesetzgeber wolle keine gesetzliche Helmpflicht für Radfahrer einführen, sagte der Anwalt der Klägerin. Dann könne man das von den Radfahrern auch nicht verlangen. „Vernunft ist gefragt und nicht das Verhalten derjenigen, die es schon immer so gemacht haben“, widersprach der Anwalt der Autofahrerin.

„Das ist ein guter Tag für die Radfahrer in Deutschland. Denn wir konnten uns bisher frei entscheiden, ob wir einen Helm tragen oder nicht und das können wir auch in Zukunft. Und das ist auch richtig so, weil Radfahren kein Risikosport ist, sondern gesunde Bewegung im Alltag“, sagte die Pressesprecherin des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.) Stephanie Krone in Karlsruhe.

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