Eine Tour auf zwei Rädern durch Deutschlands fahrradfreundliche Städte
Was den meisten Besuchern in deutschen Städten auffällt, ist die Menge an Radfahrern. Ob für den Sport, die alltägliche Fortbewegung oder als gemütliche Radtour, Deutschland ist ein Land der vielfältigen Radfahrer. Kleinkinder fahren auf Stützrädern umher und die meisten Kinder können bereits mit fünf Jahren Fahrrad fahren. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn 80-Jährige sowohl bei Regen als auch Sonnenschein auf dem Fahrrad unterwegs sind. Radfahren ist zweifellos eines der beliebtesten städtischen Verkehrsmittel in Deutschland.
Hannover – die zweit-fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands
In Hannover befindet sich der Hauptsitz von Continental. Die Stadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die städtische Mobilität verbessern, indem sie das Fahrrad bis 2025 zu ihrem Hauptverkehrsmittel macht. Wie es aussieht, ist Hannover auf dem besten Weg dorthin! Bei der Auszeichnung „Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im Jahr 2018 erhielt Hannover nach Bremen den zweiten Platz. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen und wird dadurch erreicht, dass Tausende von Befragten eine Umfrage zum Thema Radfahren in Deutschland ausfüllen.
Die bundesweiten Befragten 2018 bewerteten Hannover hoch, weil sich Radfahrer als Verkehrsteilnehmer akzeptiert und sicher fühlen, Radwege frei von Hindernissen sind und Radfahrer wenig Konflikte mit Fußgängern haben. Zusätzlich gaben die Befragten auch an, dass sie die Innenstadt optimal mit dem Fahrrad erreichen können und in bestimmten Stadtgebieten außerdem schneller mit dem Rad unterwegs sind.
Das Beste von allem ist, dass die kleinen Details in der Infrastruktur einen großen Unterschied gemacht haben. So wurden beispielsweise Ampelgriffe und Fußstützen angebracht, um das Warten an Ampeln komfortabler zu machen. Da diese Verbesserungen gut aufgenommen wurden, werden diese Neuerungen in weiteren Gebieten in ganz Hannover eingeführt.
Aachen – Radverkehrsförderung für Unternehmen
Obwohl Aachen eine relativ kleine Stadt ist, ist es für Continental ein sehr wichtiger Standort. Die Stadt ist auf einem guten Weg noch fahrradfreundlicher zu werden. Ein schöner Anreiz für Geschäftsinhaber wurde im Oktober 2018 geschaffen. Kleine Unternehmen – meist Freiberufler, Vereine und gemeinnützige Organisationen, die ihren Hauptsitz in Aachen haben – können einen Zuschuss von 25 % auf gekaufte oder geleaste Cargo-E-Bikes erhalten.
Regensburg – eine fahrradfreundliche Gemeinde
In Regensburg befindet sich der größte Continental Standort in Bayern. Die Forschungs-, Test – und Produktionseinrichtungen können einmal die zukunftsweisendsten Technologien des Unternehmens hervorbringen, die Stadt hingegen ist auch bekannt für ihre Lage, die malerische Altstadt und die hohe Lebensqualität. Die Tatsache, dass Regensburg offiziell als fahrradfreundliche Gemeinde zertifiziert wurde, ist ein weiterer Beleg für einen Ort, an dem Vergangenheit und Zukunft, Innovation und Nachhaltigkeit, Produktivität und Erholung Hand in Hand gehen.
Das mittelalterliche Zentrum, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist mit dem Fahrrad leicht zu erreichen und vor kurzem wurden Fußgängerzonen auch für Radfahrer freigegeben.
Die Lage an der Donau, in der Nähe des Bayerischen Waldes, der sanften Hügel des Alpenvorlandes und der als „Kleine Schweiz“ bekannten Bergregion, ermöglicht einen einfachen Zugang zu einer Vielzahl von Radwegen. Der Bekannteste ist der Donauradweg, der Sie nach Wien, Bratislava, Budapest und am Ende sogar bis zum Schwarzen Meer bringt. Für diejenigen, die nicht ganz so weit fahren wollen, bietet der jährliche Arber Radmarathon, der von Continental unterstützt wird, eine sportliche Herausforderung für alle Ansprüche, von der 100 km langen Panoramaroute bis hin zum ultimativen 250 Kilometer langen und 3.800 Höhenmeter großen Hauptevent.
Frankfurt – öffentliche Forderung nach einer besseren Fahrradstadt
Die Bürgerinitiative Radentscheid Frankfurt hat ein Ziel: Jeder sollte die Möglichkeit haben, sicher, schnell und ohne Angst Fahrrad zu fahren. Im August 2019 konnte der Radentscheid 40.000 Unterschriften für bessere Fahrradwege sammeln. Nach monatelangen Verhandlungen wurden folgende Entscheidungen getroffen:
- Alle künftigen Fahrradwege sollten deutlich breiter, zwischen 2 und 2,30 Meter, und strukturell von Autos getrennt sein. Bis 2023 sollen mindestens 45 Kilometer Radwege gebaut oder rekonstruiert werden. Für Fahrradfahrer sollen größere Kreuzungen verbessert werden und bis 2022 sollen jährlich mindestens 2.000 neue Fahrradparkplätze geschaffen werden.
Weitere hilfreiche Verbesserungen sind bereits durchgeführt worden, wie z. B. spezielle Radwegbeschilderung, mehrstufige Fahrradparkplätze und DIY-Fahrradreparaturstationen mit Werkzeugen und Luftpumpen.
Egal, wie deutsche Städte in Rankings abschneiden oder wie fahrradfreundlich sie momentan sind, wird überall daran gearbeitet, sie für Radfahrer jeden Alters befahrbarer, sicherer und angenehmer zu machen
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Wie fahrradfreundlich ist Deutschland? Wo wir noch aufholen müssen
Deutschland ist Autoland – wird es nun auch zur Radnation? Der Weg dahin ist lang. Denn bisher gehört der meiste Raum in den Städten dem Auto: Das Radfahren auf vielbefahrenen Straßen ohne Radwege ist oft gefährlich, parkende Fahrzeuge versperren Rad – und Gehwege.
Die Autoindustrie als Schlüsselbranche hat eine starke Lobby – und der Radverkehr? Wurde jahrzehntelang vernachlässigt, sagt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC).
Doch es scheint sich etwas zu tun, der Hauptgrund ist der Klimaschutz. Der ADFC wird 40 Jahre alt, zu einem Symposium am Freitag in Berlin kam auch der selbst ernannte Fahrradminister, Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Er betonte dort, dass es Ziel sei, dass Deutschland ein Fahrradland werde. Wie ist der Stand der Dinge?
1. Unfälle: Abbiege-Assistenten könnten Leben retten
Fahrradfahrer leben oft gefährlich auf deutschen Straßen. Von Januar bis Juli 2019 kamen nach Angaben des Statistischen Bundesamts 275 Radfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben: Das waren 16 mehr als im Vorjahreszeitraum oder eine Steigerung von 6,2 Prozent – bei insgesamt etwas weniger Verkehrsunfällen mit weniger Todesopfern. Immer wieder etwa kommt es zu schweren Unfällen, wenn meist erhöht sitzende Lkw-Fahrer Radler oder Fußgänger im toten Winkel übersehen, die sich neben ihrem Fahrzeug befinden. Abbieg-Assistenten können Warnsignale aussenden oder automatisch bremsen.
Bislang gibt es noch keine gesetzlich vorgeschriebene Pflicht, Lkw damit auszurüsten. Bundesverkehrsminister Scheuer setzt sich jedoch für eine freiwillige Selbstverpflichtung von Speditionsfirmen ein, ihre Kraftwagen mit Abbiege-Assistenten auszustatten.
2. Mehr Platz für Radfahrer
Nicht umsonst hat der ADFC seine Jubiläumskampagne „#MehrPlatzFürsRad“ genannt – das gilt als das Kernthema. Auch Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, sagt: „Straßen und Plätze sind mehr als nur Parkplatz und Fahrbahn für Autos.“ Es gehe darum, den öffentlichen Raum für alle Beteiligten gerechter aufzuteilen.
Zurzeit werden nach Angaben des Verkehrsministeriums in Deutschland rund 11 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt, in den Städten zum Teil deutlich mehr: „Diesen Anteil wollen wir in den kommenden Jahren signifikant erhöhen.“
Für einen Umstieg aufs Fahrrad aber gilt eine gute Radverkehrsinfrastruktur als zentrale Voraussetzung, damit Radfahren komfortabel und sicher ist – und dazu brauchen Fahrräder mehr Raum. „Radfahrer sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr“, sagt Scheuer. „Sie brauchen deshalb nicht nur mehr Akzeptanz, sondern vor allem mehr Platz.“
3. Investitionen und Infrastruktur: Es soll nun auch mehr Geld geben
Jahrzehntelang sind Milliarden in den Aus – und Neubau von Straßen geflossen sowie in die Schiene. Das ist auch im Etat 2020 nicht anders. Im laufenden Haushalt stellt das Verkehrsministerium 200 Millionen Euro Bundesmittel für den Radverkehr bereit, zur Förderung von Radwegen an Bundesstraßen oder Radschnellwegen – für den Bau und den Erhalt der restlichen Radwege sind die Länder, Kreise und Kommunen zuständig.
Nun soll es aber einen großen Batzen mehr Geld geben: Das Klimaschutzprogramm der Regierung sieht bis 2023 zusätzlich 900 Millionen Euro vor, um erstmals Infrastrukturprojekte der Länder und Kommunen zu fördern, wie Scheuer sagt. Damit stünden bis 2023 für den Radverkehr allein auf Bundesebene 1,45 Milliarden Euro zur Verfügung: „Ziel ist eine gerechtere Aufteilung des Straßenraums und eine möglichst lückenlose und sichere Radinfrastruktur.“
Der Städtetag fordert eine „Radwegeoffensive“ von Bund, Ländern und Kommunen. Dedy: „Da ist schon einiges angeschoben, aber es bleibt noch viel zu tun. Radschnellwege müssen ausgebaut werden, damit sie eine echte Alternative zum Auto bieten und die Städte mit dem Umland besser verbinden.“
Der ADFC fordert seit langem wesentlich mehr Mittel: „Deutschland muss mehr als 30 Jahre Stagnation beim Ausbau der Fahrradinfrastruktur aufholen – und das ist ein ziemlich dickes Brett“, sagt Sprecherin Stephanie Krone. Die größte Herausforderung sei, dass auf Radverkehr spezialisierte Planer und entsprechende Beratungsbüros fehlten. „In den Niederlanden und Dänemark hat der Bau von breiten, durchgängigen Radwegen und sicheren Kreuzungen eine lange Tradition, in Deutschland ist das auch fachlich noch Neuland.“
4. Strengere Regeln für sicheres Radfahren
Mehr Platz und mehr Rechte für Radler, strengere Regeln für Autos: Radfahren soll sicherer werden. Erst vor kurzem beschloss das Bundeskabinett Vorschläge Scheuers, dem aber noch die Länder zustimmen müssen. So sollen Bußgelder fürs Parken in der „zweiten Reihe“, auf Geh – und Radwegen steigen. Außerdem soll es neben Fahrradstraßen künftig ganze Zonen geben – dort ist dann generell höchstens Tempo 30 erlaubt, der Radverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Beim Rechtsabbiegen soll es einen Grünpfeil geben, der nur für Radfahrer gilt.
5. Leichteres Mitnehmen von Rädern in Zügen
Mit dem Rad zum Bahnhof, dann mit dem Zug weiter, oder das Rad gleich mitnehmen – eine schöne Idee. An der Umsetzung aber hapert es. Zum einen gibt es an vielen Bahnhöfen in Großstädten zu wenig Stellplätze für Fahrräder. Und eine Mitnahme in Zügen ist bisher schwierig. Das soll besser werden, die Bahn will das Angebot deutlich ausbauen. 2025 sollen auch auf allen Fernstrecken Fahrradstellplätze verfügbar sein, wenn auch noch nicht in jedem Zug.
Fazit: Deutschland hat noch Nachholbedarf
Im Vergleich vor allem zu anderen Ländern fällt das Urteil der Branche und vieler Experten bisher ernüchternd aus. „Die Menschen in Deutschland wollen gern mehr Fahrrad fahren, aber die Verhältnisse auf den Straßen sind oft beängstigend“, sagt ADFC-Sprecherin Krone. „Eine fahrradfreundliche Nation müssen wir erst noch werden.“ Beim Städtetag heißt es: „Deutschland ist ein Aufsteiger-Land in Sachen Fahrrad.“
Der Grünen-Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar wird noch deutlicher: „Radfahren in Deutschland ist immer noch auf Holzklasseniveau. Das wird besonders deutlich, wenn der Radverkehr in den Niederlanden oder in Dänemark im Vergleich betrachtet wird.“ Es gebe extrem viel aufzuholen.
Deutschland ist ein fahrradfreundliches Land
Eine Radfahrerin fährt durch die Bremer Innenstadt. Die Stadt schnitt in einer nicht repräsentativen über Fahrradfreundlichkeit vergleichsweise gut ab. Bild: dpa
Deutschland ist ein Autofahrerland: Wirklich fahrradfreundlich sind die meisten Städte weiterhin noch nicht, ergibt eine ADFC-Umfrage. Es gebe aber Fortschritte.
D eutschland ist einer Umfrage des ADFC zufolge weiterhin kein besonders fahrradfreundliches Land. Zwar seien in den vergangenen zwei Jahren insbesondere in den Großstädten einige Fortschritte erreicht worden, teilte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub am Montag mit. Doch das Fahrradklima in Deutschland bleibe „ausbaufähig“.
Demnach verteilten die rund 245.000 Befragten bei der nicht repräsentativen Umfrage im Schnitt die Schulnote 3,96 („ausreichend“). Damit habe sich das Zufriedenheitsniveau bei Radfahrern und Radfahrerinnen seit der vorigen Umfrage aus dem Jahr 2020 nicht verändert.
Leichte Verbesserungen seien lediglich in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern festgestellt worden. „Hier erkennen die Menschen Verbesserungen bei der Fahrradförderung in jüngster Zeit, beim Angebot an öffentlichen Rädern, bei Abstellanlagen und Falschparkerkontrollen“, teilte der Verband mit.
Das sind die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands
Das sind die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands
Eine Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat untersucht, wie fahrradfreundlich Deutschland ist und in welchen Städten das Fahrradklima am angenehmsten ist. Das Ergebnis zeigt: In Deutschland muss sich noch einiges tun, damit das Radfahren sicherer wird.
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Am besten schnitt bei den Großstädten wie schon bei der vorigen Umfrage Bremen ab. Bei den mittelgroßen Städten zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern schnitt Münster am besten ab. Den Sonderpreis für den ländlichen Raum erhielt der Ort Wettringen in Nordrhein-Westfalen mit der Note 2,0.
Fahrradklima bleibt „ausbaufähig“
Deutschland ist der Umfrage zufolge allerdings weiterhin kein besonders fahrradfreundliches Land. Zwar seien in den vergangenen zwei Jahren insbesondere in den Großstädten einige Fortschritte erreicht worden, teilte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub mit. Doch das Fahrradklima in Deutschland bleibe „ausbaufähig“.
Bremen überzeugte erneut als gute Fahrradstadt in Deutschland. Bild: iStockphoto / Joaquin Ossorio-Castillo
Demnach verteilten die rund 245.000 Befragten bei der nicht repräsentativen Umfrage im Schnitt die Schulnote 3,96 („ausreichend“). Damit habe sich das Zufriedenheitsniveau bei Radfahrern und Radfahrerinnen seit der vorigen Umfrage aus dem Jahr 2020 nicht verändert.
Leichte Verbesserungen seien lediglich in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner:innen festgestellt worden. „Hier erkennen die Menschen Verbesserungen bei der Fahrradförderung in jüngster Zeit, beim Angebot an öffentlichen Rädern, bei Abstellanlagen und Falschparkerkontrollen“, teilte der Verband mit.
Bremen erneut als sehr fahrrad-freundlich
Der ADFC befragt alle zwei Jahre beim Fahrradklima-Test bundesweit Zehntausende Radfahrer:innen, wie wohl sie sich in ihren Städten und Gemeinden beim Radfahren fühlen. Am vergangenen Montag erhielten die Orte, die bei dem Test in diesem Jahr am besten abgeschnitten haben, eine Auszeichnung.
Die nicht repräsentative Umfrage des ADFC ist dem Verein zufolge offen für alle, richtet sich jedoch speziell an Radfahrende. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden könnten, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mindestens 75 und bei Städten ab 200.000 Bewohnern wenigstens 100 Leute mitgemacht haben.
Bremen ist nicht zum ersten Mal zur fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands ernannt worden. Diesen Titel hat sich die norddeutsche Hansestadt bereits 2019 und 2021 gesichert.
Deutschland noch kein Fahrradland – ADFC präsentiert Umfrage
Radfahrerinnen und Radfahrer haben es in Deutschland nach wie vor schwer. Viele fühlen sich unsicher, es fehlt oft an gut ausgebauten Radwegen, wie aus einer ADFC-Umfrage hervorgeht.
Berlin – Deutschland hat den Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) erneut nur mit „ausreichend“ bestanden. Die rund 245.000 Teilnehmenden an der nicht repräsentativen ADFC-Umfrage stellten dem Land mit Blick auf die Fahrradfreundlichkeit lediglich die Note 3,96 aus, wie der Verein in Berlin mitteilte. Seit dem vorigen Fahrradklimatest vor zwei Jahren hat sich die Stimmung damit tendenziell sogar verschlechtert (damaliges Ergebnis: 3,93).
Auch die Großstädte haben weiterhin Nachholbedarf, wie aus den Ergebnissen der Umfrage hervorgeht, die der ADFC alle zwei Jahre durchführt, um die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden in Deutschland zu küren. Viele Radfahrer und Radfahrerinnen fühlen sich unsicher. Sie kritisieren zu schmale Radwege, zu viele auf Radstreifen parkende Autos sowie Unfallgefahren an Baustellen.
Bremen – Hannover – Frankfurt
Am fahrradfreundlichsten bewerteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Bremen, dicht gefolgt von Hannover und Frankfurt am Main. Doch selbst die Hansestadt an der Weser bekam lediglich die Note 3,57 – also höchstens noch „befriedigend“.
„Es ein Trend, den wir mit Sorge beobachten“, sagte die politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC, Ann-Kathrin Schneider, bei der Vorstellung der Ergebnisse. „Grundsätzlich werden die Menschen nicht zufriedener, sondern unglücklicher. Sie haben weniger Spaß beim Fahrradfahren.“
Dennoch lasse sich vor allem in den großen Städten ein leichter Aufwärtstrend bei der Radfreundlichkeit feststellen. Das Unsicherheitsgefühl nehme eher ab. Radfahrer und Radfahrerinnen seien selbstbewusster geworden und würden zunehmend als Verkehrsteilnehmer akzeptiert. Das Fahrradklima verbessere sich, sagte Schneider.
Probleme auf dem Land
Anders sehe es hingegen im ländlichen Raum aus. „Dort gibt es leider Nachholbedarf, der ländliche Raum ist unser Sorgenkind“, sagte Schneider. Viele Menschen setzten dort inzwischen aufs Pedelec. Die E-Fahrräder ermöglichten ihnen, auch weite Entfernungen zurückzulegen. Doch die Infrastruktur stoße da schnell an ihre Grenzen.
„Dafür brauchen wir Lückenschlüsse“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in Berlin. Wenn auf dem Land eine Lücke in der Fahrradinfrastruktur ein Sicherheitsrisiko darstelle, sei das ein Ausschlusskriterium für die gesamte Strecke. „Das kann nicht richtig sein, das muss man ändern“, forderte der Minister. Er verwies auf die verstetigten Fördermittel des Bundes für den Ausbau der Radinfrastruktur in den Kommunen.
Und er betonte die wichtige Verknüpfung von Fahrrad und ÖPNV auf dem Land. Dafür brauche es etwa sichere Abstellplätze an Bahnhöfen. „All diese Dinge haben wir in unser Förderprogramm aufgenommen“, sagte Wissing. ADFC-Geschäftsführerin Schneider kritisierte indes, dass sich an der Höhe der Fördermittel für die Kommunen bislang nichts geändert habe. Da müsse der Bund nachlegen.
Die nicht repräsentative Umfrage des ADFC ist dem Verein zufolge offen für alle, richtet sich jedoch speziell an Radfahrende. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden könnten, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mindestens 75 und bei Städten ab 200.000 Bewohnern wenigstens 100 Leute mitgemacht haben.
Fahrradfreundliches Münster
Bei den mittelgroßen Städten zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern schnitt in diesem Jahr Münster mit der Note 3,04 am besten ab. Den Sonderpreis für den ländlichen Raum erhielt der Ort Wettringen in Nordrhein-Westfalen mit der Note 2,0.
Dass aus Deutschland ein Fahrradland wird, ist das erklärte Ziel des ADFC. Bis 2030 sollen Bund, Länder und Kommunen nach dem Willen des Vereins das hinbekommen. dpa
Fahrradfreundlichkeit: Hamburg bei ADFC-Umfrage auf Platz sechs
Zu schmale Radwege und zu viele Fahrrad-Diebstähle: In einer neuen Umfrage zur Fahrradfreundlichkeit kommt Hamburg im Vergleich der 14 größten deutschen Städte auf Platz 6.
Die Hansestadt verbesserte sich damit im Vergleich zur Umfrage von 2020 zwar um einen Platz, bleibt jedoch im Mittelfeld, wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Montag mitteilte. Im „Fahrradklima-Test 2022“ schnitt die Hansestadt mit der Schulnote 3,98 ab (2020: 4,10). Die Radverkehrsbedingungen in Hamburg müssten besser werden, forderte die ADFC-Landesvorsitzende Samina Mir.
Großstädte: Bremen vorn, Essen Schlusslicht
Deutschland ist laut ADFC-Umfrage weiterhin kein besonders fahrradfreundliches Land. Das Fahrradklima in Deutschland bleibe ausbaufähig, heißt es. Demnach verteilten die rund 245.000 Befragten bei der nicht repräsentativen Umfrage im Schnitt die Schulnote 3,96 („ausreichend“). Damit habe sich das Zufriedenheitsniveau bei Radfahrern und Radfahrerinnen seit der vorigen Umfrage aus dem Jahr 2020 nicht verändert. Auf Platz 1 des Rankings bei den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern kam erneut Bremen mit der Note 3,57. Schlusslicht ist Essen mit der Note 4,28.
Umfrage: Radfahren zu unsicher, Radwege zu schmal
Den Test gab es 2022 zum zehnten Mal. In Hamburg nahmen rund 4.200 Menschen teil. „Hamburg erzielt nur marginale Fortschritte im Klimatest“, sagte Tom Jakobi vom Vorstand des ADFC in Hamburg. Man bleibe im grauen Mittelfeld der deutschen Großstädte. Bei Infrastruktur und Verkehrssicherheit schneide die Hansestadt besonders schlecht ab. In Hamburg empfinden laut ADFC 77 Prozent der Befragten das Radfahren als gefährlich – nur wenigen macht es überwiegend Spaß. „Besonders schlecht wird die Breite der Hamburger Radwege bewertet“, so Jakobi. Auch ungenügende Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen und das Problem der Fahrrad-Diebstähle sorgen laut ADFC für Unmut.
ADFC-Umfrage: So fahrrad(un)freundlich ist der Norden
Deutschland ist einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs zufolge kein fahrradfreundliches Land. Zwar seien in den vergangenen zwei Jahren vor allem in Großstädten Fortschritte gemacht worden, so der ADFC. Doch insgesamt komme Deutschland lediglich auf die Schulnote 3,96 – „ausreichend“. Im Norden ist Bremen die Großstadt mit der besten Bewertung.
Bremen kommt laut ADFC-Fahrradklima-Test, an dem sich insgesamt 245.000 Menschen beteiligten, auf die Note 3,57. Das ist bundesweit die beste Bewertung für eine Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern. Hannover (Note 3,63) holte in dieser Kategorie hinter Frankfurt am Main Platz drei. Hamburg (Note 3,98) landete auf Rang sechs der 14 bewerteten Großstädte.
Fahrradfreundlichkeit: Hamburg bei ADFC-Umfrage auf Platz sechs
Zu schmale Radwege und zu viele Fahrrad-Diebstähle: In einer neuen Umfrage zur Fahrradfreundlichkeit landet Hamburg bei den Großstädten im Mittelfeld. mehr
Hamburg: Zu schmale Radwege, zu viele Fahrrad-Diebstähle
Immerhin verbesserte sich Hamburg damit im Vergleich zur letzten Umfrage im Jahr 2020 um einen Platz. „Hamburg erzielt nur marginale Fortschritte im Klimatest“, relativierte Tom Jakobi vom Vorstand des ADFC in Hamburg. Man bleibe im grauen Mittelfeld der deutschen Großstädte. Bei Infrastruktur und Verkehrssicherheit schneide die Hansestadt besonders schlecht ab. In Hamburg empfinden laut ADFC 77 Prozent der Befragten das Radfahren als gefährlich – nur wenigen macht es überwiegend Spaß. „Besonders schlecht wird die Breite der Hamburger Radwege bewertet“, so Jakobi. Auch ungenügende Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen und das Problem der Fahrrad-Diebstähle sorgen laut ADFC für Unmut. Als gut bewerten Hamburgs Radfahrende hingegen das öffentliche StadtRad-Leihsystem und die zahlreichen in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen.
ADFC-Fahrradklima-Test: So schneiden Niedersachsens Städte ab
Der Verkehrsclub hat bundesweit Fahrradfahrer gefragt, wie sicher sie sich auf der Straße fühlen – und ob sie Verbesserungen sehen. mehr
Niedersachsen: Nordhorn schneidet am besten ab
In Niedersachsen holte die Stadt Nordhorn das beste Ergebnis: Mit der Note 2,76 führt die Stadt in der Grafschaft Bentheim auch das Ranking der Städte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern an. Die Stadtverwaltung sei „fahrradaffin“, sagte ADFC-Landeschef Rüdiger Henze. In Nordhorn seien unter anderem Fahrradstraßen angelegt und Fahrradparkplätze geschaffen worden. Die Befragten lobten insbesondere, dass sie dort mit dem Rad zügig vorankämen und dass das Stadtzentrum gut angebunden sei.
Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover kam bundesweit unter den Großstädten auf Platz drei, habe mit der Note 3,63 aber noch „Luft nach oben“, so der ADFC. Niedersachsens zweitgrößte Stadt Braunschweig liegt in der Kategorie „200.000 bis 500.000 Einwohnende“ im Bundesvergleich auf Platz fünf – bei einer Gesamtnote von 3,75.
Die „stärksten Aufholer“ in Niedersachsen waren Achim (Landkreis Verden) und Dinklage (Landkreis Vechta) – sie konnten sich in der Zufriedenheit im Vergleich zur letzten Umfrage um 0,34 beziehungsweise 0,19 Notenpunkte verbessern.
ADFC-Test: Plön Spitzenreiter, Kiel bleibt auf viertem Platz
Von der Reinigung der Radwege bis hin zur Diebstahlquote: Im Test des Fahrradclubs zählen verschiedene Kriterien. mehr
Schleswig-Holstein: Kiel holt in seiner Kategorie Platz vier
Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel wurde in der Umfrage ebenfalls in der Kategorie „200.000 bis 500.000 Einwohnende“ bewertet – und landete mit der Note 3,4 bundesweit auf Platz vier. Der Kieler Notenschnitt verbesserte sich im Vergleich zum vorangegangenen Test ganz leicht um 0,1 Prozentpunkte. Lübeck landete mit der Note 4,27 auf dem 17. Platz der 26 bewerteten Städte in dieser Kategorie.
Die beste Note in Schleswig-Holstein bekam die Stadt Plön: Mit 3,19 schaffte Plön Rang 22 der Städte unter 20.000 Einwohner. Bad Segeberg stach in der Kategorie negativ heraus und belegte mit der Note 4,65 den 466. Platz der bundesweit 474 aufgeführten Kleinstädte.
Radfahrer-Befragung: Greifswald und Rostock Lichtblicke in MV
Bundesweit hat der Verkehrsclub ADFC Fahrradfahrer gefragt, wie sicher sie sich auf der Straße fühlen und ob sie Verbesserungen sehen. mehr
Mecklenburg-Vorpommern: Schwerin mit Note 3,94 – Rostock 3,95
Rostock, die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns, wurde in der Kategorie 100.000 bis 200.000 Einwohner bewertet und holte dort mit der Note 3,95 bundesweit immerhin Platz neun.
MV-Landeshauptstadt Schwerin erhielt mit 3,94 eine ähnliche Note – allerdings in der Kategorie 50.000 bis 100.000 Einwohner. Dort wurden auch Neubrandenburg (3,87) und Stralsund (4,35) bewertet. Am besten schlug sich in dieser Kategorie aus MV-Sicht Greifswald. Die Universitätsstadt holte mit der Note 3,28 den bundesweit fünften Platz in der Kategorie.
Bundesweit bestes Ergebnis für Wettringen in NRW
Die deutschlandweit beste Note erhielt der Ort Wettringen in Nordrhein-Westfalen mit der Note 2,0 – Wettringen erhielt dafür den „Sonderpreis für den ländlichen Raum“.
Der Fahrradclub ADFC misst mit seinem Fahrrad-Klimatest die Zufriedenheit der Radfahrerinnen und Radfahrer. Es gibt die Umfrage alle zwei Jahre – sie wird vom Bundesverkehrsministerium unterstützt. Basis ist eine Online-Umfrage. Daran nahmen diesmal laut ADFC deutschlandweit 245.000 Menschen teil. Damit eine Gemeinde überhaupt in die Wertung kam, mussten je nach Größe dort mindestens 50 bis 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die nicht repräsentative Umfrage des ADFC ist dem Verein zufolge offen für alle, die abstimmen wollen, sie richte sich jedoch speziell an Radfahrende.
Ranking: Die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands
ADFC-Umfrage Dies sind die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands
In welcher Stadt lässt es sich am besten Rad fahren? Das hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) rund 245.000 Menschen in Deutschland gefragt. Nun stehen die Ergebnisse fest. Wir stellen die fahrradfreundlichsten Großstädte in einer Fotogalerie vor
Sicheres Radfahren auf gut ausgebauten Fahrradwegen: Die meisten Städte und Kommunen in Deutschland haben dabei noch deutlichen Nachholbedarf. Der Allgemeine Fahrradclub Deutschland (ADFC) befragt alle zwei Jahre beim ADFC Fahrradklima-Test bundesweit Zehntausende Radfahrerinnen und Radfahrer, wie wohl sie sich in ihren Städten und Gemeinden im Sattel fühlen. Die Orte, die dabei in diesem Jahr am besten abgeschnitten haben, erhielten dafür an diesem Montag in Berlin eine Auszeichnung.
Bremen, Münster, Erlangen, Nordhorn und Braunatal vorn
Nummer eins bei den Metropolen ist Bremen vor Frankfurt und Hannover. Münster holt sich den ersten Platz bei den Städten über 200.000 Einwohnern zurück. Bei den Städten über 100.000 Einwohnern konnte Erlangen den Kategorien-Sieg einholen.
Bei den kleinen Orten in Deutschland konnte das niedersächsische Nordhorn als fahrradfreundlichster Ort der Kategorie „über 50.000 Einwohner“ überzeugen. Das nordhessische Baunatal belegt den ersten Platz bei allen Orten mit über 20.000 Einwohnern. Der Sonderpreis fürs Radfahren im ländlichen Raum geht an Wettringen in Nordrhein-Westfalen mit der Note 2,0 – die beste Note von allen in der diesjährigen Umfrage.
Durchschnittliche Gesamtnote nur 3,96
Auch Nordhorn im äußersten Südwesten Niedersachsens darf sich über einen Platz unter den fahrradfreundlichsten Städten Deutschlands freuen
Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Test zeigen: Wo viel für das Fahrrad getan wird, wird auch das Fahrradklima besser. Die Förderung von Radverkehrsmaßnahmen wird wahrgenommen und honoriert. Finden Radfahrende breite Radwege, gute Angebote an Mieträdern und genug sichere Abstellmöglichkeiten vor, sind sie zufriedener und bewerten ihre Kommunen auch besser.
Doch die Umfrage des ADFC zeigt auch: Deutschland ist nach wie vor kein besonders fahrradfreundliches Land. Zwar seien in den vergangenen zwei Jahren insbesondere in den Großstädten einige Fortschritte erreicht worden, teilte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub am Montag mit. Doch das Fahrradklima in Deutschland bleibe „ausbaufähig“. Demnach verteilten die rund 245.000 Befragten bei der nicht repräsentativen Umfrage im Schnitt die Schulnote 3,96 („ausreichend“). Damit habe sich das Zufriedenheitsniveau bei Radfahrerinnen und Radfahrern seit der vorigen Umfrage aus dem Jahr 2020 nicht verändert.
ADFC Radreiseanalyse Das sind die zehn beliebtesten Radreisestrecken der Deutschen
Deutschland ist ein Radreiseland. Das zeigen die Ergebnisse der jährlichen Radreiseanalyse des Fahrradclubs ADFC, bei der dieses Mal rund 12.500 Menschen teilgenommen haben. Welches die beliebtesten Radwege der Deutschen sind, verraten wir in einer Fotogalerie
Leichte Verbesserungen seien lediglich in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern festgestellt worden. „Hier erkennen die Menschen Verbesserungen bei der Fahrradförderung in jüngster Zeit, beim Angebot an öffentlichen Rädern, bei Abstellanlagen und Falschparkerkontrollen“, teilte der Verband mit.
Die nicht repräsentative Umfrage des ADFC ist dem Verein zufolge offen für alle, richtet sich jedoch speziell an Radfahrende. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden könnten, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mindestens 75 und bei Städten ab 200.000 Bewohnern wenigstens 100 Leute teilgenommen haben.
ADFC-Fahrradklima-Test: Das sind die 6 besten Städte zum Radfahren in Deutschland
Auch in Berlin entstehen immer mehr Fahrradstraßen Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt
Von Susanne Resch | 25. April 2023, 13:32 Uhr
Wie zufrieden sind Radfahrer in Deutschland? Das geht aus dem aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test hervor, der mit Rekordzahlen sein zehnjähriges Jubiläum feiert: Mit 240.000 Menschen haben deutschlandweit so viele wie nie zuvor an der Online-Befragung teilgenommen. Welche Städte dabei am fahrradfreundlichsten bewertet wurden – TRAVELBOOK stellt die Gewinner vor.
Alle zwei Jahre ermittelt der ADFC-Fahrradklima-Test, wie zufrieden die Menschen vor Ort mit ihrer Situation als Radfahrer sind. Aus dem ADFC-Fahrradklima-Test 2022 geht hervor: Der Großteil findet den Verkehr nur bedingt fahrradfreundlich und hat das Klima fürs Fahrradfahren in Deutschland weiterhin nur als ausreichend bewertet. Insgesamt bewerteten knapp eine Viertelmillion Teilnehmende 1114 Städte und Gemeinden. Die Ergebnisse haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing und der ADFC am Montag, dem 24. April, auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt. TRAVELBOOK war vor Ort und zeigt die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands im Überblick.
Die 6 fahrradfreundlichsten Städte in Deutschland
In dem Ranking wurden jeweils Städte unterschiedlicher Größe bezüglich ihrer Fahrradfreundlichkeit miteinander verglichen. Die Umfrageteilnehmer konnten dafür Noten in vielen unterschiedlichen Kategorien vergeben. So wurden etwa Anzahl und Zustand der Radwege bewertet, aber auch Sicherheitsaspekte.
Bei den Großstädten (mehr als 500.000 Einwohner) belegt Bremen (Note 3,1) erneut den ersten Platz. Damit liegt die Hansestadt vor Frankfurt am Main und Hannover, die die Teilnehmenden der Online-Befragung ebenfalls mit der Note 3,6 bewertet haben. In der Kategorie über 200.000 Einwohner machte Münster das Rennen (Note 3,0), vor Karlsruhe (Note 3.1) und Freiburg im Breisgau (Note 3,1). Erlangen ist die fahrradfreundlichste Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern (Note 3,2), Göttingen (Note 3,5) landet auf Platz 2, Darmstadt (Note 3,6) auf Platz 3.
Bei den Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern sicherte sich erneut Nordhorn mit der Note 2,8 den ersten Platz. Dahinter folgen Bocholt (Note 3,1) und Tübingen (Note 3,1). Baunatal in Hessen belegt Platz 1 in der Kategorie über 20.000 Einwohner (Note 2,4), Meckenheim (Note 2,6) holt den zweiten und Coesfeld (Note 3,0) den dritten Platz. Bei den Städten bis 20.000 Einwohner geht der Spitzenplatz an Wettringen mit der Note 2,0, Reken (Note 2,4) und Rutesheim (Note 2,5) belegen Platz 2 und Platz 3.
Die Gewinner in der Übersicht:
- Bremen (Note 3,6, Platz 1 in der Kategorie mit mehr als 500.000 Einwohnern) Münster (Note 3,0, Platz 1 in der Kategorie mit mehr als 200.000 Einwohnern) Erlangen (Note 3,0, Platz 1 in der Kategorie mit mehr als 100.000 Einwohnern) Nordhorn (Note 2,8, Platz 1 in der Kategorie mit mehr als 50.000 Einwohnern) Baunatal (Note 2,5, Platz 1 in der Kategorie mit mehr als 20.000 Einwohnern) Wettringen (Note 2,0, Platz 1 in der Kategorie mit weniger als 20.000 Einwohnern)
Als beste Aufholer-Stadt in der Kategorie wurde unter anderem Köln ausgezeichnet. Damit ist die Rhein-Metropole mit ihrem berühmten Dom die Stadt, bei der sich in der Kategorie mit mehr als 500.000 Einwohnern im Vergleich zum letzten ADFC-Fahrradklima-Test am meisten getan hat.
Metropolen werden fahrradfreundlicher – Nachholbedarf auf dem Land
Während sich die Großstädte leicht verbessern konnten, stockt die Verkehrswende auf dem Land. Der ADFC fordert, die Fahrrad-Infrastruktur vor Ort flächendeckend auszubauen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) stellt bereits Fördermaßnahmen für die Kommunen bereit – diese müssten allerdings laut ADFC von den Kommunen noch besser angenommen werden.
Der Bürgermeister von Wettringen, Berthold Büttgers, Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Ann-Kathrin Schneider, politische ADFC-Bundesgeschäftsführerin, und Johannes Wallat, ADFC-Pressereferent, auf der Pressekonferenz zum diesjährigen ADFC-Fahrradklimatest (v. l.n. r.) Foto: Susanne Resch
Ob in Großstädten oder auf dem Land: 70 Prozent der Radfahrenden fühlen sich unsicher – sei es etwa aufgrund zu schmaler Radwege oder wegen parkender Autos auf dem Radweg. Volker Wissing betonte, dass es von Bundesseite ein großes Interesse gebe, den Fahrradverkehr zu verbessern. Dafür bedürfe es Lückenschlüsse im Radwegenetz und das Fahrrad müsse, vor allem im ländlichen Raum, noch besser mit anderen Verkehrsträgern verknüpft werden, „um gesund, klimaneutral und kostengünstig unterwegs zu sein“.
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